Digitalisierungsprojekt im Landesamt für Denkmalpflege gestartet!
15.07.2022, 17:02 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Auftakt zur digitalen Präsentation des Nachlasses des Fotografen Paul Wolff (1876-1947) auf der Portalseite der Deutschen Fotothek
Im Rahmen des Landesdigitalisierungsprogramms für Wissenschaft und Kultur des Freistaates Sachsen hat das Landesamt für Denkmalpflege (LfD) die Digitalisierung seiner wissenschaftlichen Sammlungen gestartet.
Begonnen wird mit dem umfangreichsten Nachlass der Bildsammlung des LfDs, dem des Fotografen Paul Wolff (1876-1947). Dieser umfasst ca. 6000 Glasplattennegative, originale Fotografien, Skripte sowie Druckwerke. Die in der Deutschen Fotothek befindlichen 550 Negative sind bereits digitalisiert und online zugänglich. Im Rahmen dieses von der SLUB koordinierten Programms und unter der Federführung der Deutschen Fotothek werden nun auch die Bestände aus dem Nachlass Paul Wolff des LfDs digitalisiert und verzeichnet.
In wenigen Monaten wird das Gesamtwerk von Paul Wolff digital zusammengeführt zu sehen sein und im »Archiv der Fotografen« der Deutschen Fotothek, im deutschlandweiten kunstwissenschaftlichen Fachinformationsdienst ‚arthistoricum.net‘ und in der Deutschen Digitalen Bibliothek online und frei zugänglich zur Verfügung stehen. Ergänzend dazu wird in ‚arthistoricum.net‘ die Fotoliteratur von Paul Wolff digitalisiert und im Volltext durchsuchbar gemacht.
Alf Furkert, Sächsischer Landeskonservator: »Wir freuen uns sehr über die Kooperation unserer beiden Häuser, durch die nicht nur physische Bestände virtuell wieder zusammengefügt werden, sondern auch ein seit der Nachkriegszeit nahezu unbekannter Fotograf die Würdigung erhält, die sein Oeuvre verdient hat.«
Jens Bove, Leiter der Deutschen Fotothek: »Angesichts des weitreichenden Medienwandels gehört die Erhaltung von Fotografenarchiven derzeit zu den wichtigsten Aufgaben von Bildarchiven. Mit dem ‚Archiv der Fotografen‘ bietet die Deutsche Fotothek ein Schaufenster für die Werke bedeutender Fotografen.«
Einblicke in das Werk Paul Wolffs gibt auch die derzeitige Jahresausstellung des LfDs, die noch bis 19. August 2022 im Ständehaus Dresden, Schloßplatz 1, Erdgeschoss gezeigt wird. Der Eintritt ist frei.
Weiterführende Informationen
Zum Nachlass des Fotografen Paul Wolff (1876-1947):
Sein Hauptinteresse lag vor allem in seiner sich durch die moderne Technik rasant ändernden Umwelt. Er erfasste historische Stadtbilder und das Land, seltener porträtierte er Menschen. Geboren in Schlesien, lebte er später in Dresden, wo er auch verstarb. Er fotografierte aber nicht nur in seinen Wohnorten Leipzig und Dresden, sondern unternahm Reisen u.a. in ganz Sachsen, Thüringen, Hessen, dem heutigen Sachsen-Anhalt sowie Schlesien und Böhmen, also Bereichen im heutigen Polen, sowie Holland und Österreich. Zu Lebzeiten hatte der heute nahezu unbekannte Fotograf eine regional große Bedeutung: Neben den über 70 Publikationen (die heute noch auf dem antiquarischen Markt kursieren) war er zeitweise der einzige selbstständige Fotograf, der in den Räumen des Grünen Gewölbes und im Residenzschloss fotografieren durfte.
Zum Landesdigitalisierungsprogramm für Wissenschaft und Kultur des Freistaats Sachsen:
Der Freistaat Sachsen unterstützt mit zusätzlichen Haushaltsmitteln seit einigen Jahren die Digitalisierung von Beständen aus Bibliotheken sowie aus weiteren großen und kleinen Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen. Ziel des Ganzen ist ein möglichst umfassender Online-Zugang zu Informationen und Objekten der kulturellen Überlieferung des Freistaates.
Zum »Archiv der Fotografen« in der Deutschen Fotothek
Die Deutsche Fotothek versteht sich als Ansprechpartner für Fotografen und ihre Nachfahren. Sie bewahrt und aktiviert Fotografenarchive oder vermittelt diese in Kooperationen mit einem Netzwerk fotografischer Institutionen an geeignete Standorte.
Das virtuelle Archiv der Fotografen trägt als Schaufenster auf die Sammlungen der kooperierenden Partner dazu bei, die Vielfalt und Bedeutung deutscher Fotografie anschaulich zu vermitteln.