Sachsens Bildungssystem bleibt spitze in Deutschland

17.08.2022, 11:12 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Weitere Kraftanstrengungen bei der Digitalisierung der Schulen notwendig

Zum 17. Mal in Folge hat Sachsen beim Leistungsvergleich der Bildungssysteme aller 16 Bundesländer den ersten Platz belegt. Das geht aus dem heute veröffentlichten Bildungsmonitor 2022 hervor. Die Vergleichsstudie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) bewertet anhand von 13 Handlungsfeldern und 98 Indikatoren die Bildungssysteme der Bundesländer. Kultusminister Christian Piwarz zeigte sich erfreut über den erneuten Platz 1: »Ich danke der gesamten Schulfamilie, die zu diesem Spitzenplatz beigetragen haben. Vor allen unseren Lehrerinnen und Lehrern sowie Erzieherinnen und Erziehern haben wir diesen Erfolg zu verdanken«.

Besondere Stärken des sächsischen Bildungssystems liegen unter anderem in der Förderinfrastruktur (Platz 1), Schulqualität (Platz 1) und der Vermeidung von Bildungsarmut (Platz 2). So werden viele Kinder in Sachsen ganztags betreut. In den Kitas arbeiten viele Akademiker. Auch erreichen Schüler Bestwerte bei ihren Fähigkeiten in Mathematik und den Naturwissenschaften. Die Risikogruppe unter den Schülern, die die Anforderung der Bildungsstandards nicht erfüllen, ist beim Lesen und in Mathe deutschlandweit am geringsten.

»Die Ergebnisse zeigen, Sachsen hat das leistungsfähigste Bildungssystem Deutschlands. Uns gelingt es außerdem, die Risikogruppen gering zu halten«. Zugleich mahnte der Minister: »Wir dürfen nicht nachlassen, die Leistungsfähigkeit des sächsischen Bildungssystems weiter voranzutreiben. Dazu müssen wir die Chancengerechtigkeit im Blick behalten und die digitale Bildung weiter verbessern«, so Piwarz und verwies auf das Vorhaben »Bildungsland Sachsen 2030«, mit dem Ziel, das Bildungssystem zukunftsfähig zu machen.

Trotz Fortschritte besteht in Sachsen Nachholbedarf bei der Digitalisierung an Schulen. Sachsen landete hier auf Platz 12. Dabei wird in dem Bericht besonders die schlechte Ausstattung der Schulen mit WLAN und die geringe Nutzung der digitalen Endgeräte im Unterricht kritisiert. »Bei der Ausstattung der Schulen mit Breitband und WLAN sind wir bereits auf einem guten Weg«, erklärte Piwarz und ergänzte: »Sachsen ist unter den Flächenländern führend bei der Umsetzung des Digitalpaktes Schule. Bis zum Ende der Laufzeit im Jahr 2024 werden wir deutliche Verbesserungen an unseren Schulen vorfinden.« Die Ausstattung mit WLAN gehört zu den Kerngegenständen des DigitalPaktes. Über die Richtlinie Digitale Schulen wird noch bis 2024 die Errichtung einer leistungsfähigen digitalen Grundinfrastruktur an Schulen gefördert. Gegenstand ist dabei auch die Ausstattung von 36.706 pädagogisch genutzten Räumen mit WLAN. Um das schnelle Internet an alle Schulen zu bringen, arbeiten wir gemeinsam mit dem Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit zusammen, um in unterversorgten Bereichen eine Einzelanbindung mit Breitband noch bis Ende 2025 zu ermöglichen. Der Freistaat Sachsen stellt hierfür 21,6 Millionen Euro bereit.

Damit die praktische Anwendung der digitalen Endgeräte im Unterricht weiter vorangeht, bietet das Kultusministerium umfangreiche Fortbildungen für die Lehrkräfte an. Bei den Junglehrerinnen und -lehrern ist die Medienbildung bereits ein Bestandteil ihrer Ausbildung. »Spätestens bis zum Ende der Laufzeit des Digitalpaktes Schule sollen an jeder Schule die digitalen Medien selbstverständlich im Unterricht eingesetzt werden«, kündigte Piwarz an. Grundlage für den gelebten digitalen Unterricht bilden die Medienbildungskonzepte der Schulen. Ab dem neuen Schuljahr werden an allen Schulen auf Grundlage der vorhandenen Konzepte konkrete Ziele zur Beförderung von Digitalität umgesetzt. Diese werden mit Unterstützung der Medienpädagogischen Zentren und dem Landesamt für Schule und Bildung stetig weiterentwickelt. Zudem wird das landesweite Angebot digitaler Medien ständig weiter ausgebaut. So wird unter anderem ab dem Schuljahr 2023/2024 der Zugang zu allen digitalen pädagogischen Angeboten für alle Lehrkräfte über das Portal Schullogin vereinheitlicht und damit deutlich übersichtlicher gestaltet. Für die Gewinnung zusätzlicher Studien- bzw. Ausbildungsinteressenten für Informatikberufe hat das Kultusministerium das Programm Initiative digitale Schule Sachsen aufgelegt. Bestandteile sind ein Förderprogramm, gezielter Aufbau von regionalen Schulnetzwerken mit Schwerpunkt ländlicher Raum sowie anschauliche Beispiele zum Ausprobieren wie dem Projekt FabMobil.

Eine weitere Herausforderung bleibt das Schließen der coronabedingten Lernlücken. »Wir haben gezielte Förderprogramme zum Schließen der Lernlücken aufgebaut. Die Empfehlungen des Bildungsmonitors sind damit aufgegriffen. Ich bin optimistisch, dass wir die Schülerinnen und Schüler bestmöglich unterstützen und die Lerndefizite in den nächsten Jahren weiter minimieren können«, erklärte Piwarz. Bis Ende des Schuljahres 2022/2023 stehen aus dem Programm »Aufholen nach Corona« rund 30 Millionen Euro für unterrichtsergänzende und unterrichtsintegrierte Förder- und Nachhilfeangebote zur Verfügung. Allein im letzten Schuljahr haben die Schulen rund 9.000 bestätigte Dienstleistungsverträge mit einem gebundenen Volumen von reichlich 12,5 Millionen Euro geschlossen. Damit nutzen fast alle Schulen (82 Prozent) das Programm, um ihre Schülerinnen und Schüler fit zu machen.

Weitere Ergebnisse aus sächsischer Sicht gibt es im Blog des Ministeriums:
www.bildung.sachsen.de/blog.

Die gesamte Studie findet sich unter www.insm-bildungsmonitor.de

Schulische Medienbildung: https://www.medienbildung.sachsen.de/schulische-medienbildung-4494.html


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Kultus

Pressesprecher Dirk Reelfs
Telefon: +49 351 564 65100
Telefax: +49 351 564 65019
E-Mail: presse@smk.sachsen.de
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