Sachsen schafft Voraussetzungen für den Aufbau der zukünftigen Batterieindustrie im Freistaat

04.06.2024, 15:03 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Wirtschaftsminister Dulig: »Der Aufbau eigener Fertigungskapazitäten in Europa hat strategische Bedeutung. Dabei wollen Freistaat und Unternehmen den Weg gemeinsam mit den Bürgern vor Ort gehen.«

Das Wirtschaftsministerium (SMWA) hat heute im sächsischen Kabinett die beabsichtigte Förderung der TCTF-Batteriezellfertigung-Vorhaben der Zinnwald Lithium GmbH und der Group14 Silane GmbH vorgestellt. Das SMWA wurde vom Kabinett beauftragt, die erforderlichen Verwaltungsvereinbarungen mit dem Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) zu schließen – vorbehaltlich der Zustimmung des Haushaltsausschusses des Sächsischen Landtages. Diese Vereinbarungen sind die entscheidende Grundlage, um in Sachsen sowohl den Lithiumabbau als auch die Herstellung von Batteriematerialien für die nächste Generation von Lithium-Ionen-Batterien zu etablieren. So kann Sachsen von der gesamten Wertschöpfungskette profitieren.

Vorgesehen sind Investitionen von zusammen mehr als 800 Millionen Euro. Es sollen insgesamt mindestens 550 Arbeitsplätze entstehen. Dazu sagt Wirtschaftsminister Martin Dulig, der heute im Kabinett von Staatssekretär Thomas Kralinski vertreten worden ist: »Mit diesen Vorhaben werden zwei strategische Aspekte der europäischen Batteriewertschöpfungskette direkt aus Sachsen heraus adressiert: zum einen die Unabhängigkeit von chinesischen Batterierohstoffen, insbesondere Lithium und Graphit, zum anderen die Steigerung der Leistungsfähigkeit von Batterien. Sächsische Unternehmen werden so dazu beitragen, die Mobilität der Zukunft bezahlbarer, komfortabler und umweltfreundlicher zu machen.«

Gefördert werden sollen die Vorhaben der Zinnwald Lithium GmbH und der Group14 Silane GmbH. Die Förderung erfolgt auf Basis des Temporary Crisis and Transition Framework (kurz TCTF), einem zeitlich befristeten Förderinstrument der EU, um die Fertigung von klimaneutralen, strategisch wichtigen Technologien – bspw. Batterien, Wärmepumpen und Elektrolyseure – in Europa frühzeitig zu verankern und so einseitige Abhängigkeiten zu vermeiden.

Der Bund wird 70 Prozent, der Freistaat 30 Prozent der Förderung beisteuern. Insgesamt sollen durch Sachsen rund 50 Millionen Euro an Förderung bereitgestellt werden. Diese Unterstützung bietet den Investoren die notwendige Sicherheit, in diese Zukunftstechnologien hier im Freistaat zu investieren und so nachhaltige Arbeitsplätze zu schaffen.

Die Group14 Silane GmbH ist eine Tochtergesellschaft der US-amerikanischen Group14 Technologies Inc., dem weltweit größten Hersteller fortschrittlicher Silizium-Batteriematerialien. Diese sorgen für eine bessere Leistung in Batterien für Elektrofahrzeuge und vielen weiteren batteriebetriebenen Geräten. Das Unternehmen plant den Bau einer Fabrik, um die Silizium-Batteriematerialien vor Ort herzustellen. Sie wird sich an die bereits bestehende Monosilan-Produktionsanlage am Industriepark Schwarze Pumpe anschließen. Ziel ist es, eine nachhaltige Batterie-Lieferkette in der EU zu sichern.

Die Zinnwald Lithium GmbH beabsichtigt, bei Altenberg bis ca. 2030 eines der größten Lithiumabbau-Vorhaben Europas zu realisieren. Dabei soll ein Untertagebergwerk errichtetet werden, um Zinnwaldit abzubauen. Das abgebaute Erz wird anschließend raffiniert, um Lithiumhydroxid-Monohydrat (LiOH) in Batterie-Qualität sowie diverse Nebenprodukte herzustellen. Ziel des Unternehmens ist es, pro Jahr Lithium für etwa 600.000 Autobatterien zu extrahieren und aufzubereiten.

Die Mittel von Bund und Freistaat sollen nicht nur die Ansiedlung der Unternehmen unterstützen, sondern auch zur Steigerung der Nachhaltigkeit der Projekte beitragen. So soll beispielsweise die lokale Belastung für die Bürger in Altenberg und Umgebung – durch die Vermeidung von Transporten und Abraum – reduziert werden. In den nächsten Schritten werden die Unternehmen zur Antragstellung aufgefordert und müssen die regulären Genehmigungsverfahren durchlaufen, welche dann auch erst Fragen zu Detailplanungen beantworten.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

Pressesprecher Jens Jungmann
Telefon: +49 351 564 80600
Telefax: +49 351 564 80680
E-Mail: presse@smwa.sachsen.de
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