Integrierte Vorgangsbearbeitung (IVO) in der sächsischen Polizei

25.11.2002, 12:19 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Der Sächsische Staatsminister des Innern, Horst Rasch, hat heute bei einer
Festveranstaltung im Landeskriminalamt Sachsen (LKA) das Projekt
"Integrierte Vorgangsbearbeitung (IVO) in der sächsischen Polizei" offiziell
beendet und gleichzeitig dessen Überführung in den Dauerbetrieb bekannt
gegeben.

Staatsminister Horst Rasch: "Insbesondere auf dem Gebiet der
informationstechnologischen Entwicklungen nimmt die sächsische Polizei mit
dem Vorgangsbearbeitungssystem IVO eine im Bundesmaßstab beeindruckende
Vorreiterrolle ein."

Durch die Entwicklung der Integrierten Vorgangsbearbeitung liegen jetzt
erstmals die Voraussetzungen dafür vor, komplexe polizeiliche Vorgänge so
miteinander zu verbinden, dass der Sachbearbeiter von aufwendiger Büro- und
Verwaltungsarbeit schrittweise entlastet wird und sich primär der
unmittelbaren Vorgangsbearbeitung widmen kann. Mit der Einführung dieser
neuen Technologie ist die sächsische Polizei potentiell in der Lage, den
Anforderungen der modernen Informationsgesellschaft zu entsprechen. Darüber
hinaus bietet die "Integrierte Vorgangsbearbeitung" die Möglichkeit des
elektronischen Datenaustauschs mit anderen Behörden, wie beispielsweise der
Justiz, dem Statistischen Landesamt, der Bußgeldstelle oder den
Einwohnermeldeämtern. 12.400 IVO-Nutzer können nunmehr an rund 8.000 neu
installierten oder aufgerüsteten PCs in den Dienststellen des Freistaates
Sachsen mit dem System arbeiten.

Der Freistaat Sachsen hat bislang 21,2 Millionen Euro für das System IVO
investiert.

Die veränderten Arbeitsweisen werden insbesondere darin deutlich, dass:

* Daten nur einmal erfasst und immer wieder verwendet werden
und dadurch der Polizeivollzugsdienst von aufwendiger Büro- und
Verwaltungsarbeit entlastet wird,

* die polizeilichen Arbeitsweisen vereinheitlicht werden,

* Informationen aktuell, vollständig und in hoher Qualität zur
Verfügung stehen und dadurch insgesamt die Effektivität und Wirksamkeit von

Maßnahmen der Strafverfolgung und Gefahrenabwehr erhöht wird und
* bestehende andere polizeiliche Informationssysteme
integriert sind.

Die Bearbeitung von polizeilichen Vorgängen erfolgte bisher auf der Basis
einer Vielzahl von Einzelhandlungen, welche daten- aber auch
vorgangstechnisch nicht miteinander verknüpft waren. Im Jahr 1995 war die
Polizei des Freistaates Sachsen mit ca. 2.500 Personalcomputern
ausgestattet. Diese kamen überwiegend im administrativen Bereich und weniger
im Bereich der Vorgangsbearbeitung zum Einsatz.

Am 30. Januar 1995 bildete sich innerhalb der sächsischen Polizei eine
Projektorganisation mit dem Ziel, unter Einbeziehung von Anwendererfahrungen
aus allen Bereichen der Polizei und externer Fachleute ein
computergestütztes integriertes Vorgangsbearbeitungssystem für die Polizei
des Freistaates Sachsen zu realisieren. Nach einer Vorbereitungsphase mit
der Erarbeitung der Planungsunterlagen, der Schaffung der räumlichen und
materiellen Voraussetzungen und der Personalauswahl startete das Projekt am
18. September 1995.

Eine weitere wesentliche Voraussetzung für eine schnelle und problemlose
Datenübertragung war die Inbetriebnahme des Informations-Highways, an den
alle sächsischen Behörden angeschlossen sind und der im Januar 2001 in
Betrieb genommen wurde. Dies erforderte erhebliche Baumaßnahmen zur
Gewährleistung der lokalen Datennetze. In umfangreichen Schulungen wurden
die Beamten mit der Funktionsweise der IVO vertraut gemacht - spezielle
Einführungsteams und IVO-Lehrer helfen über anfängliche Unsicherheiten im
Umgang mit dem neuen System hinweg.

Mit dem Abschluss der flächendeckenden Einführung des neuen Systems in allen
Polizeidienststellen im Dezember 2002 und der damit verbundenen
durchgängigen Bearbeitung aller polizeilicher Aktivitäten mit diesem
Programm wird die "Integrierte Vorgangsbearbeitung" mit all ihren
Möglichkeiten ihre volle Wirksamkeit in den nächsten Monaten entfalten.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium des Innern

Ansprechpartner Martin Strunden
Telefon: +49 351 564 30400
Telefax: +49 351 564 30409
E-Mail: presse@smi.sachsen.de
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