Landesbühnen Sachsen - Mobile Bühne für Sachsen
28.06.2011, 14:20 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Zukunftskonzept geht heute an den Sächsischen Landtag
Das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst hat heute dem zuständigen Ausschuss des Sächsischen Landtages die Konzeption für die Umstrukturierung und Profilierung der Landesbühnen Sachsen übersandt.
Kunstministerin Sabine von Schorlemer erklärte dazu: „Mit der nun gefundenen Lösung sichern wir den Fortbestand der Landesbühnen Sachsen und der Spielstätte in der Sitzgemeinde Radebeul auf Dauer. Die Landesbühnen Sachsen werden gebraucht als mobile Bühne für Sachsen. Mit ihr stärken wir die kulturelle Vielfalt im Freistaat Sachsen.“
Nunmehr sind die Voraussetzungen gegeben, die Landesbühnen Sachsen ab August 2012 in neuer Rechtsform durch eine Theater GmbH betreiben zu lassen.
„Dieses Konzept wurde mit vielen Beteiligten ausgearbeitet und intensiv diskutiert. Ich möchte mich noch einmal für die konstruktive Zusammenarbeit bei allen bedanken. Am Konzept mitgewirkt haben neben Kulturpolitikern auch Vertreter des Theaters“, so von Schorlemer.
„Damit konnte das gemeinsame Ziel, die Landesbühnen Sachsen zu erhalten, erreicht werden. Dies war auch Dank der konstruktiven Haltung der Stadt Radebeul als Sitzgemeinde des Theater möglich.“
Die Landesbühnen Sachsen sind ein leistungsstarkes Mehrspartentheater, die einerseits künstlerische Leistungen in der Sitzgemeinde Radebeul im Sinne eines Stadttheaters erbringen und die Felsenbühne Rathen bespielen, andererseits mit ihrem Auftrag als Landesbühne das Angebot an den Abstecherorten in den Kulturräumen bereichern. Außerdem leisten die Landesbühnen einen besonderen Beitrag zur Stärkung der kulturellen Bildung von Kindern und Jugendlichen in Sachsen.
„Dieser Aufgabe werden sich die Landesbühnen in Zukunft verstärkt widmen, um so junge Menschen an das nachhaltige Erlebnis eines Theaterbesuches heranzuführen“, so Sabine von Schorlemer. Die sächsische Kunstministerin betonte in diesem Zusammenhang, dass neben Ballettangeboten hier im Besonderen auch Kinder- und Jugendstücke sowie Angebote der kulturellen Kinder- und Jugendbildung in Betracht kommen. Die Landesbühnen Sachsen sollten deshalb zukünftig ihre Inszenierungs- und Aufführungspraxis deutlich stärker auf diese Aufgabe ausrichten. Außerdem müsste eine strikte Orientierung am Bedarf in den ländlichen Kulturräumen hinsichtlich des Umfangs und der künstlerischen Ausdrucksformen erfolgen.
Künftig werden die Landesbühnen Sachsen mit ihren Aufführungen verstärkt in den ländlichen Räumen präsent sein, in denen kein vom Kulturraum gefördertes Theaterensemble existiert (Kulturraum Meißen-Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und Kulturraum Leipziger Land). Zu diesem Aufgabenspektrum kommen weitere Engagements, die in den anderen ländlichen Kulturräumen zur Abrundung des dortigen kulturellen Angebotes beitragen.
Für die Umsetzung dieses strukturellen und künstlerischen Neuansatzes, bedarf es als Intendant einer Künstlerpersönlichkeit, die sich mit ihrer ganzen Erfahrung und Kompetenz dieser in die Zukunft gerichteten Aufgabe verschreibt und die Landesbühnen Sachsen als Kooperationspartner in den Kulturräumen fest verankert.
Die vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst eingesetzte Findungskommission hat sich einstimmig für Manuel Schöbel, derzeit Intendant am Mittelsächsischen Theater Freiberg/Döbeln, ausgesprochen. Der bisherige Intendant Christian Schmidt hatte erklärt, für eine neue Amtszeit nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Mit dem Freistaat Sachsen hat er sich auf eine Beendigung der Intendanz zum 31. Juli dieses Jahres verständigt.
„Ich freue mich sehr, dass wir mit Manuel Schöbel einen engagierten und erfahrenen Dramaturgen und Regisseur gefunden haben, der die Landesbühnen erfolgreich in die Zukunft führen und die neue Aufgabenstellung mit Bravour lösen kann“, so die sächsische Kunstministerin. „Gleichzeitig danke ich Herrn Schmidt für die langjährige künstlerische Leitung der Landesbühnen, die sich immerhin über zwei Jahrzehnte erstreckte. Er war der künstlerischen Leistungsfähigkeit des Hauses stets verpflichtet und hat den Landesbühnen Sachsen auch überregional einen sehr guten Ruf verschafft.“
Im Haushaltsgesetz 2011/2012 wurde verbindlich festgelegt, dass die Landesbühnen Sachsen bestehend aus den Bereichen Schauspiel, Musiktheater, Ballett, Technik, Ausstattung und Verwaltung in eine private Rechtsform zu überführen sind. Daher soll nun die notwenige Gründung der Theater GmbH zum 01. August 2012, also mit dem Beginn der Spielzeit 2012/13, erfolgen. Zunächst soll diese GmbH vom Freistaat Sachsen als Alleingesellschafter gegründet werden. Einer Beteiligung Dritter, insbesondere der kommunalen Seite, steht Sachsen positiv gegenüber.
Das für den Betrieb des Musiktheaters der künftigen Theater GmbH erforderliche Orchester umfasst eine Größe von 72 Musikerstellen. Mit Wirkung vom 31.Juli 2012 wird das Orchester der Landesbühnen aufgelöst und beginnend mit dem 01. August 2012 wird mit der NOVUM GmbH, neue Orchesterverwaltung- und Marketinggesellschaft mbH, ein Vertrag abgeschlossen. Dieser umfasst einen Mindestumfang von 120 Vorstellungen und mit einer Mindestlaufzeit von sechs Jahren. Der Kulturraum Meißen-Sächsische Schweiz-Osterzgebirge beabsichtigt die Trägerschaft der NOVUM GmbH zu übernehmen, weshalb mit der NOVUM GmbH und dem Kulturraum Meißen-Sächsische Schweiz-Osterzgebirge dazu eine entsprechende Rahmenvereinbarung geschlossen wird.
„Wir streben eine sozialverträgliche Lösung für alle betroffenen Orchestermusiker an. Auch wenn der Prozess der Umstrukturierung ein langer Weg ist besteht nun Klarheit und wir können nach vorne schauen“, so die Kunstministerin.
„Die Theater- und Orchesterlandschaft in Sachsen ist in stetem Wandel. Ich bin sicher, das vorliegende Zukunftskonzept wird diesen Wandel positiv begleiten und die Landesbühnen werden für auch für andere Theater ein neuer zuverlässiger Partner werden.“