Sabine von Schorlemer: Sachsen rückt auf in den Kreis der forschungsstärksten Wissenschaftsstandorte Deutschlands
15.06.2012, 15:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
TU Dresden wird Exzellenzuniversität, zwei Exzellenzcluster in Dresden und eines in Chemnitz bewilligt, Dresden erhält Graduiertenschule
„Der Freistaat Sachsen kann seine Stellung als forschungsstärkstes Land innerhalb der neuen Bundesländer weiter festigen. Dresden wird das wissenschaftliche Zentrum nicht nur Sachsens, sondern des gesamten Ostens und rückt auf in den Kreis der Exzellenzuniversitäten von gesamtdeutscher Bedeutung“, reagierte heute die sächsische Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer auf die Entscheidung des Bewilligungsausschusses der Exzellenzinitiative und gratulierte allen Beteiligten zum Erfolg.
Nach der heutigen Entscheidung erhält die TU Dresden auf der Basis von zwei Exzellenzclustern und einer Graduiertenschule den Titel „Exzellenzuniversität“.
An der TU Chemnitz wurde ebenfalls ein Exzellenzcluster bewilligt.
Die Universität Leipzig konnte sich mit dem Verlängerungsantrag für die Graduiertenschule BuildMoNa (Leipzig School of Natural Sciences – Building with Molecules and Nano-objects) trotz intensiven Bemühens leider nicht durchsetzen. Sabine von Schorlemer: „Dies ist sehr bedauerlich, da die vorhandenen Ansätze exzellent sind. Große Potentiale für die Zukunft sehe ich in der verstärkten Zusammenarbeit mit der Universität Halle-Wittenberg, wie sie sich im bereits bewilligten 7. DFG-Forschungszentrum zeigen. Um die Wissenschaftsregion Leipzig weiter zu stärken, wird das Sächsische Wissenschaftsministerium zeitnah zu einem Wissenschaftsforum einladen, das im Hochschulentwicklungsplan für die sächsischen Wissenschaftsregionen vorgesehen ist.“
Insbesondere zur Bewilligung des Zukunftskonzeptes gratulierte die sächsische Wissenschaftsministerin der TU Dresden: „Mit der heutigen Entscheidung kann die TU Dresden zu den international sichtbaren Exzellenzuniversitäten aufsteigen. Ich danke besonders den außeruniversitären Partnern der TU Dresden, allen voran den Dresdner Max-Planck- und Leibniz-Instituten, dem Rektorat und allen Beteiligten an der TU Dresden, die in den vergangenen Monaten diese Bewerbung mit ganzer Kraft vorbereitet haben.“
Nach der Entscheidung des Bewilligungsausschusses erhält die TU Dresden in den kommenden fünf Jahren insgesamt rund 140 Millionen Euro, wobei 25 Prozent als Kofinanzierung des Landes zu entrichten sind. Dies erfolgt nach der Maßgabe der Exzellenzinitiative grundsätzlich zusätzlich so, dass keine anderen Projekte zurückgestellt werden müssen, die TU Dresden wird außerdem vom Stellenabbau im Hochschulbereich ausgenommen. Zudem sind umfangreiche Bau- und Infrastrukturmaßnahmen zur Unterstützung der Exzellenzbereiche vorgesehen.
Der erfolgreiche Antrag der TU Dresden beinhaltet das Zukunftskonzept „The Synergetic University“, welches die TU Dresden zu einer internationalen Spitzenuniversität entwickeln soll. Dazu zählen Strategien zur Gewinnung der besten Köpfe bei Lehrenden und Studierenden, die Bündelung der 14 Fakultäten in 5 Schools mit weitreichenden Kompetenzen und Zuständigkeiten, die Optimierung von Verwaltungs- und Unterstützungsprozessen und schließlich die Weiterentwicklung von Dresden-concept als enge Partnerschaft mit außeruniversitären Forschungs- und Kultureinrichtungen.
Spitzenforschung soll künftig in den Exzellenzclustern „Zentrum für Perspektiven in der Elektronik“ (Center for Advancing Electronics Dresden – CfAED) und „Zentrum für Regenerative Therapien“ (Center for Regenerative Therapies Dresden – CRTD) betrieben werden. Das „Zentrum für Perspektiven in der Elektronik“ sucht an der Schnittstelle zwischen Mikro-/Nanoelektronik, Materialwissenschaften und Informationstechnik nach neuen Ansätzen in der Halbleitertechnologie. Dresden ist bereits heute der größte Mikroelektronikstandort Europas. Das Cluster ist deshalb von besonderer strategisches Bedeutung für die Region.
Schließlich wurde die Fortsetzung der Internationalen Graduiertenschule für Biomedizin und Bioengineering Dresden (DIGS-BB) bewilligt. Sie hat sich seit 2006 zu einem der größten internationalen Doktorandenprogramme in Deutschland mit derzeit über 220 Nachwuchswissenschaftlern entwickelt.
Die TU Chemnitz konnte sich mit dem Exzellenzcluster MERGE (Merge Technologies for Multifunctional Lightweight Structures) durchsetzen. Staatsministerin Sabine von Schorlemer: „Herzliche Glückwünsche auch nach Chemnitz für diesen großartigen Erfolg. Nun muss alles dafür getan werden, dass die TU Chemnitz in die Gruppe der führenden, in der Exzellenzinitiative erfolgreichen Technischen Universitäten in Deutschland aufgenommen wird und ihre Position auch dadurch stärken kann.“
Für die Umsetzung des in der Exzellenzinitiative erfolgreichen Forschungsprogramms erhält die TU Chemnitz in den nächsten fünf Jahren 38 Millionen Euro. Das Hauptanliegen des Clusters ist die Verschmelzung von großserientauglichen Basistechnologien zur ressourceneffizienten Herstellung von Leichtbaustrukturen hoher Leistungs- und Funktionsdichte.