40 000 Tonnen Kalk für 10 000 Hektar Wald
05.07.2012, 10:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Jährliche Bodenschutzkalkung im Erzgebirge startet
Forstminister Frank Kupfer hat heute (5. Juli 2012) im Forstbezirk Neudorf (Erzgebirgskreis) den offiziellen Startschuss für die diesjährige Bodenschutzkalkung gegeben. Mit Hubschraubern und Flugzeugen werden bis Ende des Jahres über rund 10 000 Hektar Wald etwa 40 000 Tonnen Magnesiumkalk aus Dolomitgestein ausgebracht. Das sind rund vier Tonnen pro Hektar, die in den Mittelgebirgslagen im Erzgebirge und im Vogtland zur Regeneration des Waldbodens beitragen. „Der Freistaat Sachsen investiert in diesem Jahr 2,5 Millionen Euro in die Bodenschutzkalkung“, sagte der Minister. „Das ist die einzige Möglichkeit der extremen Bodenversauerung in den Wäldern entgegenzuwirken.“
Jahrzehntelange Säureeinträge aus der Luft machen die jährliche Bodenschutzkalkung nötig. Vor allem Schwefeldioxid, aber auch andere Luftschadstoffe wie Stickstoffverbindungen haben die Bodenchemie verändert und zu einer tiefgründigen Versauerung geführt. Auch wenn heute fast kein Schwefeldioxid mehr aus der Luft eingetragen wird, wirkt die Bodenversauerung noch lange fort. Die Bodenschutzkalkung verhindert eine weitere Verschlechterung und ermöglicht die langsame Regeneration der Waldböden.
„Die Bodenschutzkalkung ist für uns auch eine Investitionssicherung“, sagte Kupfer. „Denn mit der Kalkung bereiten wir den Boden für den Waldumbau. Allein im Landeswald investieren wir jährlich rund 15 Millionen Euro in Millionen junge Buchen, Weißtannen und Edellaubbäume, damit aus reinen Fichtenbeständen wieder vielfältige Mischwälder werden.“ Diese anspruchsvollen Baumarten brauchen günstige Startbedingungen. Haben sie sich aber erst einmal etabliert, wirken sie mit ihrer leicht zersetzbaren Laubstreu – im Gegensatz zu den sauer wirkenden Fichtennadeln – einer weiteren Bodenversauerung entgegen und fördern langfristig die Regeneration der Böden.
Das Kompetenzzentrum für Wald und Forstwirtschaft des Staatsbetriebes Sachsenforst übernimmt zusammen mit den örtlichen Forstbezirken die Organisation der Bodenschutzkalkungen. Dabei werden 8 396 Hektar Landeswald und 1 692 Hektar Privat- und Körperschaftswald gekalkt.
Die Waldbesucher in den betroffenen Regionen werden gebeten, die Hinweise zur Bodenschutzkalkung in der lokalen Presse und die ortsüblichen Aushänge zu beachten, da während der Arbeiten die Waldgebiete nicht betreten werden dürfen. Sobald die Kalkung beendet ist, werden die gesperrten Wälder wieder freigegeben. Eventuelle Kalkauflagerungen auf Pilzen und Beeren sind gesundheitlich völlig unbedenklich und sollten mit Wasser abgespült werden.
Weitere Informationen zur Bodenschutzkalkung und zur räumlichen Verteilung in Sachsen gibt es im Internet unter www.sachsenforst.de sowie unter www.wald.sachsen.de.