Stillstand Ost? Nicht in Sachsen!
03.09.2012, 16:44 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Staatsminister Sven Morlok zu Roland Berger-Studie
Welches Bundesland hat bereits seit 2006 einen Haushalt ohne Neuverschuldung? Der Freistaat Sachsen! Mittlerweile spricht sich die solide sächsische Haushaltspolitik herum – und natürlich zeigt sie auch Ergebnisse: Sachsen liegt bei der Pro-Kopf-Verschuldung an zweiter Stelle – hinter Bayern. Und kein anderes Bundesland hat eine höhere Investitionsquote als Sachsen mit 19 Prozent.
Die von Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig (SPD) beauftragten Experten der Unternehmensberatung Roland Berger haben sich Sachsen offenbar nicht genau genug angesehen: „Wer nur auf die ‚Leuchttürme‘ schaut, verkennt die großen Leistungen, die Sachsen seit der Wiedervereinigung vollbracht hat. Im Ländervergleich steht der Freistaat bei vielen entscheidenden Kernzahlen gut da – und kann sich auch mit manchen Altbundesländern messen“, so Sachsens Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Sven Morlok (FDP).
Die zurückgehenden Transferleistungen belasten Wirtschaft und Arbeitsmarkt in Ostdeutschland. Trotzdem erwartet das ifo-Institut für Ostdeutschland einen Anstieg der Erwerbstätigkeit um 0,5 Prozent in diesem Jahr, obwohl die zurückgehenden Transferleistungen isoliert betrachtet einen Rückgang der Erwerbstätigkeit um mehr als ein Prozent verursachen dürften.
Gleichzeitig geht in Sachsen die Arbeitslosenquote zurück – zuletzt um 0,7 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahresmonat.
Trotz der zurückgehenden Transferleistungen ist die Bruttowertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe in Sachsen im vergangenen Jahrzehnt um 50 Prozent gestiegen, während sie im bundesweiten Vergleich nahezu stagniert hat. Auch das Steueraufkommen Sachsens ist im Vergleich zum Bundesdurchschnitt deutlich gestiegen.
„Die sächsischen Unternehmen sind in der Lage, die zurückgehenden Transferzahlungen zu kompensieren. Das allein ist ein deutlicher Beleg: Der Aufbau Ost wirkt“, so Staatsminister Morlok.
Der Freistaat setzt bei der Wirtschaftspolitik vor allem auf Investitionen in Innovationen. Außerdem kommt es darauf an, Schlüsseltechnologien zu entwickeln. Neue Materialien, Nanotechnologie, Mikroelektronik – in all diesen Bereichen gibt es in Sachsen bereits hochkarätige Forschungseinrichtungen und höchst erfolgreiche Unternehmen. Um dieses Potential zu nutzen, kommt es auf die richtige Vernetzung an: zwischen Wissenschaft und Unternehmen, zwischen den Unternehmen selbst – und das branchenübergreifend.
Dieser Schwerpunkt ist auch ablesbar im Anteil der Forschungs- und Entwicklungs(FuE)-Ausgaben am BIP: Hier liegt Sachsen mit 2,78 Prozent (2010) bereits an fünfter Stelle - hinter Baden-Württemberg, Berlin, Bayern und Hessen.
Stichwort „starke Abwanderung“: Ein Blick auf die Sächsischen Zahlen zeigt: Im Freistaat ist dieser Abwanderungstrend gestoppt. 2011 war der Wanderungssaldo zum ersten Mal seit 1997 positiv, und dieser Trend setzt sich seither fort. „Es spricht sich eben herum: Sachsen ist attraktiv – als Lern- oder Studienort, aber auch als Lebensort für junge Familien“, so Staatsminister Morlok weiter. „Das erkennen vor allem die, um die wir uns schon jetzt intensiv bemühen: die klugen Köpfe. Eine Befragung des Portals berufsstart.de unter Hochschulabsolventen hat ergeben, dass Sachsen für diese Gruppe immer attraktiver wird: Derzeit liegen wir auf Platz zwei – gleichauf mit Baden-Württemberg.“
Dem bis 2020 abzusehenden Fachkräftebedarf begegnet Sachsen aktiv mit der im April 2012 verabschiedeten „Fachkräftestrategie 2020“. An ihr wirken alle Ministerien mit.
„Wir haben alle bestehenden Programme und Maßnahmen daraufhin überprüft, ob sie ‚fachkräfte-relevant‘ sind und wie sie dazu beitragen, Sachsen attraktiver zu machen. Eine interministerielle Arbeitsgruppe gibt dazu einmal im Jahr einen Bericht ab – so wissen wir, wo wir stehen. Unser Ziel ist: Fachkräfte aus dem In- und Ausland sollen in Sachsen gute berufliche Entwicklungsmöglichkeiten vorfinden und gern nach Sachen kommen – vielleicht sogar: zurückkommen!“ so Morlok weiter.
Ein Fachkräfte-Forum zum Thema „Zuwanderung“ im Mai 2012 mit Experten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung war das bundesweit größte seiner Art – und im Dezember ist das nächste Forum geplant zum Zukunftsthema „Familie und Beruf“.