Freistaat Sachsen und Deutsche Bahn bringen Planungsvereinbarung für Elektrifizierung und Ausbau der Strecke Leipzig - Chemnitz auf den Weg
16.07.2013, 10:10 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Unterschriften von Staatsminister Morlok und Bahnchef Dr. Grube besiegeln gemeinsames Planungsziel
Der Freistaat Sachsen und die Deutsche Bahn haben heute einen wichtigen Schritt in Richtung einer perspektivischen Wiederbelebung der Fernverkehrsanbindung von Chemnitz getan: Der Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Sven Morlok, und der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG, Dr. Rüdiger Grube, unterzeichneten eine Planungsvereinbarung für den weiteren Ausbau und die durchgängige Elektrifizierung der Eisenbahnstrecke Leipzig – Chemnitz. Mit dem Beginn der Planungen wird ein Grundstein zur Schaffung der infrastrukturellen Voraussetzungen für attraktive Verkehrsangebote zwischen Leipzig und Chemnitz gelegt. Im Rahmen des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Doppelhaushalts 2013/2014 stellt die Staatsregierung die erforderlichen Planungsmittel zur Verfügung – gemäß der heute unterzeichneten Planungsvereinbarung rund 2,4 Millionen Euro. Die Vorplanung einschließlich einer belastbaren Kostenermittlung für das Ausbauvorhaben soll im Sommer 2014 vorliegen.
Staatsminister Sven Morlok: „Die Anbindung des südwestsächsischen Raumes an den Schienenpersonenfernverkehr ist ein vorrangiges Ziel des Freistaates. Deshalb haben wir den Ausbau und die Elektrifizierung der Strecke Leipzig – Chemnitz bereits für den neuen Bundesverkehrswegeplan angemeldet. Von den Ergebnissen der Vorplanung erhoffen wir weitere Argumente zu erhalten, um uns beim Bund für die Aufnahme des Projektes stark zu machen.“
„Wir wissen um die wirtschaftliche Bedeutung der Region rund um Chemnitz. Deshalb wollen wir als Deutsche Bahn auch hier in Sachsen gezielt regionale Entwicklungen fördern. Doch ein kundenorientierter und eigenwirtschaftlich zu tragender Fernverkehr ist nur dann machbar, wenn er schneller als unser bestehendes Nahverkehrsangebot ist. Das geht nur mit einem weiteren Streckenausbau“, erklärte Grube am Rande der Unterzeichnung. „Wir sind dem Freistaat Sachsen sehr dankbar, dass er mit der heute vereinbarten Vorplanung jetzt die Grundlage dafür legt, um das Vorhaben vielleicht schon im Rahmen der Bundesverkehrswegeplanung 2015 weiter voranzubringen.“
Im Ergebnis von Voruntersuchungen hatten DB Netz AG und SMWA bereits im Frühjahr die Streckenführung über Bad Lausick als Vorzugsvariante festgelegt. Die wesentlichen Vorteile dieser Variante sind die konkurrenzfähige Reisezeit von 50 Minuten sowie die fahrgastfreundlichen Umsteigebeziehungen zu den übrigen Fernverkehrslinien im Leipziger Hauptbahnhof. Streckenausbau und Elektrifizierung erlauben auch den perspektivischen Einsatz moderner, elektrisch angetriebener Fahrzeuge im Schienenpersonennahverkehr.
Bund und die Deutsche Bahn hatten zwischen 2004 und 2006 bereits mehr als 100 Millionen Euro für die Modernisierung der Strecke Leipzig–Chemnitz über Bad Lausick investiert. In dieser Zeit wurden Gleise, Weichen und Signale für eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h ausgebaut. Für attraktive Fernverkehrsangebote sind jedoch die Elektrifizierung und abschnittsweise auch ein zweigleisiger Ausbau notwendig.