Crystalkonsum nimmt zu

07.07.2014, 13:08 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Ulbig: „Großkampagne, um Teufelszeug zu entzaubern“

Im Freistaat Sachsen sind die Rauschgiftdelikte in Bezug auf die Modedroge Crystal Meth weiter angestiegen. Straftaten im Zusammenhang mit Crystal haben sich in den letzten fünf Jahren fast verdreifacht von 1.721 Delikten im Jahr 2009 auf 4.948 Delikten im Jahr 2013. Diese ansteigende Linie setzt sich auch im laufenden Jahr deutlich fort.

Innenminister Markus Ulbig: „Die intensive Polizeiarbeit bringt viele Fälle ans Licht. Wir brauchen eine breit angelegte Informationskampagne, damit die Gefahren und Risiken bekannter werden.“

Das Ansteigen der Fallzahlen ist einerseits Beleg für die zunehmende Verbreitung von Crystal. Anderseits ist die Zahl der bekannt gewordenen Fälle auf den steigenden Umfang der polizeilichen Maßnahmen zurückzuführen. Da Rauschgiftdelikte nur in Ausnahmefällen von Bürgern angezeigt werden, spiegeln die Fallzahlen vor allem die polizeiliche Kontrolltätigkeit wider.

Das gilt u.a. für die Sicherstellung von Crystal in den vergangenen Jahren. . Hier stiegen sowohl die Anzahl der Sicherstellungen (2009: 96 Fälle, 2013: 1.621 Fälle) als auch die Menge der sichergestellten Droge (2009: 2,05 kg, 2013: 14,96 kg) sprunghaft an.

Die Bekämpfung des Handels und Schmuggels von Crystal ist ein zentrales Anliegen der sächsischen Staatsregierung, die im Mai durch einen ressortübergreifenden 10-Punkte-Plan untersetzt worden ist. Dieser stützt sich auf die Säulen „Prävention durch Information“, „Beratung und Behandlung“ sowie „Repression“ (s. Anhang: 10-Punkte-Plan). Die polizeiliche Bekämpfungskonzeption „Crystal“ zielt auf die Aufdeckung der Labore sowie Quellen und Verbringungswege von Ausgangsstoffen von Crystal, insbesondere in der Tschechischen Republik, und die Ausrichtung des Kontroll- und Verfolgungsdruckes auf Handel und Schmuggel.

Erst in der vergangenen Woche hatten sich Innenminister Markus Ulbig und der Innenminister der Tschechischen Republik, Milan Chovanec, bei einem Treffen darauf verständigt, mit länderübergreifenden gemeinsamen Ermittlungsgruppen den Verfolgungsdruck zu erhöhen. Dazu soll am 17. Juli eine Vereinbarung unterzeichnet werden.


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