Verkehrsminister Martin Dulig zur Wiederaufnahme der Bahnverbindung Dresden-Breslau
11.09.2015, 17:42 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
„Die Bahnstrecke ist für den Freistaat nicht nur von touristischer Bedeutung, auch für den Austausch von Studenten, für die Wirtschaft und Kultur, sowie im Hinblick auf 2016, wo Breslau europäische Kulturhauptstadt ist und tausende Sachsen kommen wollen, ist die Strecke wichtig“, so der sächsische Verkehrsminister Martin Dulig. „Ich bin froh, dass wir heute eine sehr pragmatische Lösung gefunden haben, die einfach die direkte Verbindung erleichtert. In Zukunft kann ein Zug, der aus Polen kommt, direkt bis Görlitz fahren. Die Fahrgäste können auf dem Bahnsteig umsteigen und bis nach Dresden weiterfahren. Das ist ein großer Fortschritt.“
Zwischen Dresden und Breslau soll es ab Dezember wieder eine direkte Zugverbindung geben. Darauf haben sich heute die Ministerpräsidenten von Sachsen und Brandenburg sowie Vertreter der Deutschen Bahn im Rahmen des Deutsch-Polnischen Bahngipfels in Potsdam bestätigt. Aus polnischer Richtung sollen die Züge künftig im Bahnhof Görlitz halten, so dass durch Umsteigen in diesem Bahnhof weitere Verbindungen möglich sind.
Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig hatte während seines zweitägigen Besuchs in Breslau intensive Gespräche mit Mitarbeitern der niederschlesischen Bahn und Politikern über die Zukunft der Bahnstrecke Dresden-Breslau geführt. Nahezu zeitgleich hatte sich der Sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich beim Deutsch-Polnischen Bahngipfel in Potsdam für eine zügige Wiederaufnahme der Eisenbahnverbindung stark gemacht.
„Ministerpräsident Tillich hat beim Bahngipfel in Potsdam maßgeblich dazu beigetragen, dass wir diesen Kompromiss erzielt haben. Ich konnte meine Gespräche in Breslau nutzen, um weitergehende Verabredungen auch mit dem Bahnbetreiber hier und dem Marschallamt zu treffen, wie wir dazu kommen, auch mit Hilfe unserer Kontakte zur Deutschen Bahn wieder einen durchgängigen Verkehr sicherzustellen“, betonte Dulig.
Große Freude auch auf der polnischen Seite. Der Vize-Marschall für Wirtschaft und Bergbau der Region Niederschlesien, Andrzej Kosior, sagte: „Die Wiederaufnahme der Bahnverbindung ist ein großer Erfolg für uns, der nur möglich ist, weil wir als eine der wenigen Wojewodschaften in Polen unseren eigenen Eisenbahnbetreiber haben. Er hat sich als Betreiber bewährt, arbeitet sehr effizient und wird die Verbindung mit eigener Infrastruktur bedienen.“
Hintergrund:
Der Ausbau und die Elektrifizierung der insgesamt 103 Kilometer langen Bahnstrecke von Dresden über Bautzen nach Görlitz und weiter bis zur deutsch-polnischen Staatsgrenze gehört zu den wichtigsten Schienenverkehrsprojekten im Freistaat. Rund 3 Millionen Euro stellt Sachsen für die Leistungsphase 1 der Vorplanungen bereit. Die Strecke Dresden-Görlitz ist durch den Freistaat im Bundesverkehrswegeplan als Fernverkehrsstrecke angemeldet. Wird die Strecke aufgenommen, stellt Sachsen weitere rund 7 Millionen Euro für die Leistungsphase 2 bereit. Alle weiteren Kosten würde dann der Bund tragen.