16 Millionen Euro für grenzübergreifende Vorhaben

16.03.2016, 14:19 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

15 Projekte im Programm Sachsen-Tschechien bewilligt

Im Rahmen des grenzübergreifenden Kooperationsprogramms Freistaat Sachsen-Tschechische Republik 2014-2020 sind weitere Projekte genehmigt. Der Begleitausschuss des Programms bestätigte heute (16. März 2016) in Louny (Tschechische Republik) 15 grenzübergreifende Projekte, die mit insgesamt 16 Millionen Euro der Europäischen Union gefördert werden. „Wir sind bei unserem Kooperationsprogramm auf einem guten Weg“, sagt Staatsminister Thomas Schmidt. „Das zeigt die Sitzung des Begleitausschusses, bei der für weitere gemeinsame Vorhaben von Sachsen und Tschechen die Weichen gestellt wurden. Diese Projekte werden dazu beitragen, dass die Grenze zwischen Sachsen und der Tschechischen Republik uns nicht trennt, sondern als Nachbarn verbindet.“

Drei der bestätigten Projekte befassen sich mit dem gemeinsamen kulturellen Erbe, grenzübergreifendem Tourismus und Bildung. So planen die Sächsische Mozart-Gesellschaft e. V., die Universität J. E. Purkyne in Ústí nad Labem und die Musikschule T. G. Masaryk in Chomutov, ihre bereits vorhandenen künstlerisch-pädagogischen Aktivitäten im Rahmen ihres Projektes „Viva la musica“ zu einer deutsch-tschechischen Veranstaltungsreihe in den Regionen Chemnitz und Ústí nad Labem auszubauen. Bei Konzertreihen und Festivals wie „Amadeus‘ Tafelrunde“, „Sächsisches Mozartfest“, „Hubertusmesse“, „Cantus Choralis“ werden sächsische und tschechische Künstler gemeinsam musizieren. Die Europäische Union unterstützt das Vorhaben mit rund 800 000 Euro.

Die Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH, der Tourismusverband Erzgebirge e. V. und der Verein Montanregion Krušné hory – Erzgebirge o.p.s. wollen im Rahmen ihres Vorhabens „Glück Auf, Welterbe!“ die Montane Kulturlandschaft Erzgebirge/Krušnohoří bewahren, weiterentwickeln und nachhaltig vermarkten. Anlass für das Projekt ist die im Jahr 2016 erwartete Entscheidung zum UNESCO-Welterbe für die Region. Die Kooperationspartner erarbeiten unter anderem fünf Konzepte zur grenzübergreifenden Infrastruktur, Medienpräsenz, Presse, spielerischen Wissensvermittlung bei Kindern sowie zu grenzübergreifenden Entwicklungs- und Zukunftsmöglichkeiten der Montanregion. Die Europäische Union unterstützt das Vorhaben mit rund zwei Millionen Euro.

Der Kindergarten Waldhäusl e. V. in Zittau und der Kindergarten und die Grundschule in Kamenický Šenov-Prácheň wollen mit ihrem Projekt „Ein Dach für unsere Kulturen“ schon die Kleinsten für das Nachbarland sensibilisieren. Schwerpunkt des Vorhabens ist die frühkindliche Bildung durch Kennenlernen der Kulturen und Bräuche sowie der Sprachenerwerb beiderseits der Grenze. Dies soll vorrangig durch regelmäßige Veranstaltungen und gegenseitige Besuche der beiden Kindergärten erreicht werden. Gleichzeitig sollen pädagogische Fachkräfte qualifiziert werden, um zukünftig in beiden Kindergärten grenzübergreifend arbeiten zu können. Auf der sächsischen Seite wird ein Sprach- und Kochkabinett ausgebaut, auf tschechischer Seite soll ein Grünes Klassenzimmer mit Lernlabor entstehen. Die Europäische Union unterstützt das Vorhaben mit rund 200 000 Euro.

Der Begleitausschuss des Kooperationsprogramms bestätigte außerdem vier Projekte, die sich dem grenzübergreifenden Brand- und Katastrophenschutz widmen.

Bis zum Jahr 2020 stehen für grenzübergreifende Projekte in den Bereichen Hochwasser-, Brand- und Katastrophenschutz, innere Sicherheit, Schutz und Erhaltung des gemeinsamen Natur- und Kulturerbes, Tourismus, Bildung, interkultureller Dialog und partnerschaftliche Zusammenarbeit insgesamt 186 Millionen Euro zur Verfügung. Diese Mittel stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und aus nationalen Beiträgen der beiden Nachbarländer.

Weitere Informationen zum Kooperationsprogramm und Beratungsangebote zu den Förderbedingungen finden Sie im Internet unter www.sn-cz2020.eu.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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