Marktpotential Iran: Sächsische Wirtschaftsdelegation unter Leitung von Wirtschaftsminister Martin Dulig reist in den Iran

27.05.2016, 12:20 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Wirtschaftsminister Martin Dulig reist am Samstag, dem 28. Mai bis 2. Juni, gemeinsam mit einer politischen Delegation, Vertretern von zwölf sächsischen Unternehmen sowie der Wirtschaftsförderung Sachsen in die Islamische Republik Iran. Schwerpunkt der gemeinsamen Markterkundungsreise mit Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern ist für den Freistaat Sachsen der Maschinen- und Anlagenbau. Neben Firmenbesuchen sind auch Gespräche mit Ministern, Politikern und möglichen Netzwerkpartnern geplant. Von deutscher Seite besteht besonderes Interesse an den Themen Wirtschaft, Industrie und Handel, Energie, Verkehr und Städtebau.

„Wir fahren mit einer großen Neugier in den Iran. Nach dem Ende der kompletten Isolation hat das Land einen gewaltigen Nachholbedarf, was alle Bereiche des Lebens, vor allem die Modernisierung von Wirtschaft und Infrastruktur angeht. Dies ist eine große Chance für unsere sächsischen Unternehmen. Ich möchte sie dabei unterstützen, neue Kontakte zu knüpfen, um diesen spannenden Markt neu zu erschließen und nachhaltig zu bearbeiten. Made in Germany genießt im Iran seit Jahrzehnten einen ausgezeichneten Ruf, mit dem unsere sächsischen Unternehmen punkten können. Es geht vor allem darum, erste Kontakte zu knüpfen“, so Minister Martin Dulig im Vorfeld der Reise.

Der Iran bietet seit der Aufhebung der ersten Stufe der internationalen Sanktionen vielfältige Absatzchancen für sächsische Unternehmen. Nachholbedarf gibt es dabei in allen Branchen. Die iranische Regierung schätzt den Investitionsbedarf der nächsten fünf Jahre auf rund 1.000 Mrd. US-Dollar. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hält es für möglich, dass sich die deutschen Exporte in den Iran innerhalb weniger Jahre auf rund 10 Milliarden Euro verfünffachen und damit in Deutschland rund 80.000 neue Arbeitsplätze entstehen.

Vor Ort in der iranischen Hauptstadt Teheran und in der Provinzhauptstadt Isfahan bekommen die sächsischen Unternehmen einen Eindruck vom Land und können persönlich erste Kontakte zu potenziellen Partnern knüpfen, erhalten aber zugleich auch Informationen über noch bestehende Herausforderungen im Iran-Geschäft. Darüber hinaus sind Treffen mit hochrangigen politischen Vertretern geplant. Am Mittwoch trifft die Delegation neben dem Generalgouverneur der Provinz Isfahan, Dr. Rasoul Zargarpour, auch den Leiter der Behörde für Industrie, Bergbau und Handel, Dr. Esrafil Ahmediye, und den Präsidenten der Isfahan Kammer, Herrn Sahlabadi.

Um die Chancen für sächsische Unternehmen weiter auszubauen, wird es Anfang Oktober einen sächsischen Gemeinschaftsstand zur iranischen Industriemesse TIIE in Teheran mit den Schwerpunkten Maschinen- und Anlagenbau, Industrietechnik sowie Infrastruktur geben. Zum nachhaltigen Aufbau von Kontakten plant das SMWA bereits für 2017 iranische Unternehmer nach Sachsen einzuladen, um sächsische Produkte und Technologien vor Ort zu präsentieren.

Über die Delegationsreise werden wir kontinuierlich auf unserer Website http://www.smwa.sachsen.de/iranreise.htm berichten. Medienvertreter können Fotos für Veröffentlichungen über die SMWA-Pressestelle kostenfrei erhalten. Fotos und Informationen finden Sie auch auf unserer Facebook-Seite und unserem Twitter-Account.

Allgemeine Länderinformation
Der Iran verfügt über eine Einwohnerzahl von ca. 79 Millionen. Knapp die Hälfte der Bevölkerung ist jünger als 20 Jahre. Die größten Städte sind:
Teheran: ca. 12 Millionen Einwohner
Tabriz: ca. 1,5 Millionen Einwohner
Mashad: ca. 1,5 Millionen Einwohner
Isfahan: ca. 1,5 Millionen Einwohner
Shiraz: ca. 1 Million Einwohner
Bevölkerungsgruppen und Sprachen:
Perser (Indoeuropäer): 51 Prozent, Aserbaidschaner (Türkischsprechende Iraner): 20 Prozent, Mazandaraner und Gilaner: 8 Prozent, Kurden: 7 Prozent, Belutschen: 5 Prozent, Araber: 3 Prozent, Restliche: 6 Prozent
Neben der Amtssprache Farsi (Persisch) wird in gewissen Regionen auch türkisch, kurdisch, arabisch, lorisch, gilakisch und belutschisch gesprochen.
Wirtschaftsdaten Iran
Zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen Irans zählen die Öl- und Gasindustrie, petrochemische Industrie, Kfz-Industrie, Landwirtschaft und Metallindustrie. Die Inflationsrate wird aktuell von offizieller Seite mit 11,5 Prozent angegeben. Die Arbeitslosenrate beträgt offiziellen Angaben zufolge 12,3 Prozent. Die iranische Wirtschaft befindet sich derzeit in einer schweren Krise. Inflationsdruck, steigende Binnenverschuldung, sinkende Exporteinnahmen, sinkender Ölpreis sowie hohe inoffizielle Arbeitslosigkeit prägen die wirtschaftliche Entwicklung. Neben hausgemachten Problemen ist die Krise im Wesentlichen eine Folge des internationalen Sanktionsregimes. Vor allem die Sanktionen gegen den Öl- und Finanzsektor haben sich negativ ausgewirkt.

Sächsisch-iranische Wirtschaftsbeziehungen
Es gibt potenziell große Absatzchancen für sächsische Produkte im Iran, vor allem im Bereich des Maschinen- und des Kraftfahrzeugbaus. Im vergangenen Jahr wurde zwischen Sachsen und dem Iran Waren im Wert von 50 Millionen Euro gehandelt; ein Großteil davon waren Erzeugnisse des Maschinenbaus. Umgekehrt kamen aus dem Iran Güter im Umfang von 820.000 Euro, darunter vor allem Edelmetalle, Chemikalien und Trockenfrüchte.

Branche Maschinen- und Anlagenbau
Insbesondere die VR China hat sich in der Sanktionsphase zum wichtigsten Maschinenlieferanten Irans entwickelt. Laut Berechnungen des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), hat sich der Marktanteil von 6 Prozent (2005) auf 45 Prozent (2014) erhöht. Deutschland hatte 2014 einen Marktanteil an Irans Maschineneinfuhr von 12 Prozent.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

Pressesprecher Jens Jungmann
Telefon: +49 351 564 80600
Telefax: +49 351 564 80680
E-Mail: presse@smwa.sachsen.de
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