Umweltminister Günther zum Internationalen Tag der Flüsse: »Gewässerzustand bleibt riesige Aufgabe«

24.09.2021, 14:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Am kommenden Sonntag (26.9.) ist der internationale Tag der Flüsse. Mit ihm wird jährlich am vierten Sonntag im September an die ökologische Bedeutung von Flüssen erinnert.

Sachsens Umweltminister Wolfram Günther: »Die ökologische und chemische Beschaffenheit unserer Flüsse muss uns Sorgen machen – ungeachtet aller Fortschritte in den vergangenen 30 Jahren. Nur rund sieben Prozent der sächsischen Fließgewässer weisen einen guten ökologischen Zustand auf. Hier bleibt eine riesige Aufgabe. Das Thema haben wir im Koalitionsvertrag mit verschiedenen Instrumenten, unter anderem dem Auenprogramm, deutlich gewichtet. Wir haben uns in Sachsen auf den Weg gemacht. An der Spree, an der Elbe, an der Weißeritz und an vielen anderen Flüssen laufen Vorhaben, die den ökologischen Zustand verbessert haben oder weiter verbessern, und die zeigen, was alles möglich ist. An vielen Stellen bauen wir Sohlschwellen oder Wehre zurück und machen damit die Flüsse für Fische und andere Wasserlebewesen wieder durchgängig. Wir gestalten die Ufer naturnah, verbreitern Gewässerprofile, verlegen Deiche zurück und binden Altarme wieder an. Das dient zugleich einem besseren Hochwasserschutz. Mit natürlichem Hochwasserschutz lösen wir mindestens zwei Aufgaben gleichzeitig – wir schützen Menschen und Sachwerte und verbessern den ökologischen Zustand von Gewässern.«

Staatsminister Günther verwies auch auf das notwendige ökologische Knowhow, das es bei der Gewässerunterhaltung und Gewässerentwicklung brauche. »Wir bieten entsprechende Fortbildungen an und sensibilisieren die Beteiligten. Das ist eine wesentliche Voraussetzung, wenn wir in der Fläche einen guten Zustand unserer Flüsse erreichen wollen«, so Günther.

Beispiele von Projekten:

• Redynamisierung der Spree bei Halbendorf
Mehr als 80 Jahre blieb der begradigte Spreelauf in den Auwäldern bei Lömischau und Neudorf/Spree erhalten. Jetzt fließt die Spree wieder durch zwei große Mäander und kann sich von selbst naturnahe Ufer mit Prall- und Gleithängen schaffen. Außerdem werden weitere Altwässer bei Hochwasser wieder stärker durchströmt, weil Uferwälle abgetragen wurden. So entstehen jetzt wieder Gewässer- und Uferstrukturen, die seltenen Arten wie Eisvogel und Uferschwalbe Lebensraum bieten. Flankierend wurde der Hochwasserschutz für Halbendorf verbessert.

• Ökologische Aufwertung der Gottleuba
Im Auftrag der Landestalsperrenverwaltung wurden im Sommerhalbjahr 2020 zwei Sohlschwellen in der Gottleuba in Pirna-Neundorf so umgebaut, dass der Fluss in diesem Abschnitt wieder durchgängig von Fischen und anderen Wasserlebewesen genutzt werden kann.

• Revitalisierung Leipziger Auwald
Der Leipziger Auwald ist ein Landschaftsraum und Ökosystem von gesamteuropäischer Bedeutung. Aufgrund der besonderen Lage in der Großstadt bündeln Freistaat und Stadt Leipzig ihre Kräfte zu seinem Schutz. Basis der Revitalisierung ist eine Gesamtkonzeption. Diese wird derzeit erarbeitet und ist auch Voraussetzung für die angestrebte Überführung in ein Naturschutzgroßprojekt, das sich auf die gesamte Elster-Luppe-Aue im Freistaat bezieht.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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