Weitere Sanierung im Bereich der »Blauen Donau« geplant – Ergebnisse des Sanierungsaudits vorgestellt

21.06.2022, 11:19 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Im Rahmen der weiteren Altlastensanierung im Bereich der »Blauen Donau« (ehemaliges Lauta-Werk) soll die Drainage instandgesetzt werden. Zudem sind weitere Grundwasser-Messstellen und die regelmäßige Überwachung des Grundwassers und des Wassers im Schleichgraben vorgesehen. Dies sind wesentliche Folgerungen aus dem so genannten Sanierungsaudit, die am Dienstag (21.6.) bei einer Informationsveranstaltung in Lauta vorgestellt wurden. Informiert haben Vertreterinnen und Vertreter des sächsischen Umweltministeriums und des Landratsamtes Bautzen.

Sachsens Umweltministerium hat bereits ein Ingenieurbüro mit der Planung der weiteren Maßnahmen beauftragt. Durch einen geringfügig geänderten und optimierten Drainageverlauf soll die Entwässerung aufrechterhalten werden. Gleichzeitig werden damit die Verringerung der Geruchsbelästigung und ein besserer biologischer Schadstoffabbau angestrebt. Nach Vorliegen der Entwurfsplanung solle die Maßnahme mit den betroffenen Drainage- und Grundstückseigentümern besprochen werden. Nach derzeitigem Planungsstand könne der Baubeginn 2024 erfolgen, so das Ministerium.

Das Sanierungsaudit hat die bisherigen Gutachten, Untersuchungen und Laboranalysen auf den Prüfstand gestellt und dabei neue wissenschaftliche Erkenntnisse sowie gesetzliche Rahmenbedingungen einbezogen. Mit dem Audit wurde für die Sanierung des Grundwasserschadens der Blauen Donau ein konzeptionelles Standortmodell erarbeitet und in die Gefährdungsabschätzung einbezogen. Im Ergebnis wurde der weitere Sanierungsbedarf abgeleitet.

Eine funktionierende Drainage wirke der weiteren Ausbreitung der Schadstoffe in Boden, Grundwasser und Luft entgegen. Diese Aussage früherer Gutachten hat auch das Sanierungsaudit bestätigt. Auch zukünftig sei eine Instandhaltung der Drainage und eine regelmäßige Überwachung von Grund- und Oberflächenwasser über einen längeren Zeitraum bis zum Abklingen der Kontamination notwendig.

Die Grundwasser-Messstellen im Bereich der Blauen Donau wurden zuletzt Anfang 2020 beprobt, die nächsten Messungen sind 2023 geplant. Die Überwachung an den Drainageausläufen und an drei verschiedenen Stellen im Schleichgraben erfolgt seit 2020 vierteljährlich. Bisher wurden dort die behördlich bestätigten Beurteilungswerte eingehalten.

Hintergrundinformation
Die sogenannte Blaue Donau in Lauta ist ein dünn besiedeltes ehemaliges Sumpfgebiet am Rande der ehemaligen Lautawerke und ein Teil des Ökologischen Altlastengroßprojektes Lautawerke. Schadstoffe aus den Teerteichen auf dem ehemaligen Betriebsgelände der Lautawerke konnten sich über Jahrzehnte im Grundwasser der Blauen Donau ausbreiten. Eine Folge sind auch Geruchsbelästigungen für die umliegende Bevölkerung.

Zur Entwässerung des Gebietes wurde in den 1920er Jahren zunächst ein offenes Grabensystem angelegt und später vertieft. 1992 entstand durch die Verrohrung der Gräben die jetzige Drainage.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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