Woche der Demenz: Gesundheitsministerin Köpping liest Seniorenheim-Bewohnern vor

23.09.2022, 11:35 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Staatsministerin Köpping: »Vorlesen und Teilhabe an Gemeinschaftserlebnissen haben positive Wirkung auf alle Beteiligten«

Anlässlich der Woche der Demenz vom 19. bis 25. September hat Gesundheitsministerin Petra Köpping heute das AWO Seniorenzentrum Muldental in Lossatal besucht und den Bewohnerinnen und Bewohnern im Rahmen der Präventionsmaßnahme »Märchen und Demenz« vorgelesen.

Gesundheitsministerin Petra Köpping: »Ich freue mich, einen Teil dazu beizutragen, die psychische Gesundheit und Lebensqualität aller Beteiligten zu stärken. Im Fokus stehen die Stärkung kognitiver Fähigkeiten, die Verbesserung psychischer Gesundheit als auch die Reduzierung von herausforderndem Verhalten von Bewohnerinnen und Bewohnern mit Demenz, was durch die Teilnahme am Gemeinschaftserlebnis des Märchenerzählens gelingt.«

Jeder Mensch kennt Märchen und kann sich an diese erinnern – auf diese Weise ermöglicht das Projekt einen niederschwelligen und emotionalen Zugang. Die Wirkung des Vorlesens ist auf zwei Ebenen nachvollziehbar. Sowohl auf der Verhaltensebene der Bewohnerinnen und Bewohner, als auch auf der Verhaltenseben der teilnehmenden stationären Pflegeeinrichtungen. Im Sinne der Organisationsentwicklung werden gesundheitsförderliche Prozesse in den Einrichtungen initiiert und verbessert.

Demenz ist eine der häufigsten Ursachen für einen Umzug in eine stationäre Einrichtung. Die geht häufig einher mit Depression, Apathie und herausfordernden Verhalten. Psychosoziale Aktivitäten und die Teilhabe an Gemeinschaftserlebnissen weisen positiven Effekte zum Erhalt der psychischen Gesundheit und des Wohlbefindens – bei Menschen mit Demenz – auf. Liegt die Prävalenz von Demenz, also die Anzahl von Personen, die von Demenz betroffen sind, bei den 65- bis 69-Jährigen noch bei 1,85%, steigt sie auf über 36% bei den über 90-Jährigen. Auf Basis der Angaben des Statistischen Bundesamts zum Bevölkerungsstand ergeben sich für Deutschland zum Ende des Jahres 2021 rund 1,8 Millionen Menschen mit Demenz, davon knapp 1,2 Millionen Frauen und 0,6 Millionen Männer. Etwa 1,7 Millionen Menschen mit Demenz waren 65 Jahre alt oder älter.

Zum Zwecke der Vernetzung von Initiativen mit weiteren Vereinen, Verbänden und Organisationen fördert der Freistaat Sachsen die Landesinitiative Demenz. Die Arbeit der Landesinitiative Demenz wird vom Freistaat Sachsen im Zeitraum vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2023 mit rund 416.000 EUR gefördert.
Die Landesinitiative ihrerseits arbeitet landes- und bundesweit eng mit anderen Netzwerkstellen und wichtigen Akteuren im Bereich Demenz zusammen und ergänzt damit die vorhandenen Unterstützungsangebote.

Weitere Informationen:
https://www.landesinitiative-demenz.de/

Hintergrund:
MÄRCHENLAND beschäftigt sich seit 30 Jahren professionell mit dem Thema Märchen. In durchschnittlich 2.500 Veranstaltungen pro Jahr entwickelte der Träger auf der Grundlage des vielseitig nutzbaren Mediums Märchen sehr unterschiedliche Formate, bei denen Märchen als Inspirations- und Stimulationsquelle für verschiedenste Bedarfslagen und Zielgruppen genutzt werden. MÄRCHENLAND setzt den Kulturträger Märchen als emotionale, traditionelle und innovative Kraft auch in der Altenpflege ein. Vor diesem Hintergrund führte der Träger im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend die vierjährige wissenschaftliche Studie »Es war einmal … MÄRCHEN UND DEMENZ« durch, die die positive Wirkung auf das mentale Wohlbefinden von an Demenzerkrankten sowie auf das Pflegepersonal belegt. Auf der Basis der gewonnenen Erkenntnisse hat MÄRCHENLAND das in Deutschland neuartige Gesundheitsförderungskonzept »Es war einmal… MÄRCHEN UND DEMENZ« erarbeitet.

Weitere Informationen:
https://maerchenunddemenz.de/


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Pressesprecherin Juliane Morgenroth
Telefon: +49 351 564 55055
Telefax: +49 351 564 55060
E-Mail: presse@sms.sachsen.de
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