Es kann losgehen: Erster Spatenstich für das neue Finanzamtsgebäude in Pirna

02.04.2014, 15:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

In Pirna ist der erste Spatenstich für das neue Finanzamtsgebäude erfolgt. Der Sächsische Staatsminister der Finanzen, Prof. Dr. Georg Unland, feierte heute gemeinsam mit dem Präsidenten des Landesamtes für Steuern und Finanzen, Thomas Popp, sowie Vertretern der Hochbau- und Steuerverwaltung diesen symbolischen Schritt. Der neue Gebäudekomplex entsteht auf dem Grundstück des Liebenauschen Vorwerks, das in den vergangenen Jahren brach lag und nun wieder städtebaulich im näheren Umfeld verankert wird.

Unland: „Ein Grundprinzip unserer Baupolitik ist es, nach Möglichkeit städtebauliche Synergien zu erreichen und innerstädtisches Leben weiter zu entwickeln und zu befördern. Es freut mich sehr, dass das neue Finanzamtsgebäude auf diesem Grundstück mitten in Pirna entsteht und dabei ein Teil der vorhandenen Bebauung erhalten und genutzt werden kann.“

Popp: „Durch die Errichtung des neuen Gebäudekomplexes entsteht nicht nur ein architektonisches Schmuckstück. Die Zusammenlegung der Finanzämter Pirna und Freital zu einem großen und leistungsstarken Finanzamt ist insbesondere aus organisatorischer Sicht ein Gewinn. Dadurch wird der Service für die Bürgerinnen und Bürger weiter verbessert.“

Die Fertigstellung des Gebäudekomplexes ist für den Sommer 2016 geplant. Im November 2016 soll dann die Übergabe an das zukünftige Finanzamt Pirna erfolgen. Dieses wird für den gesamten Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge zuständig sein und entsteht aus der Zusammenlegung der derzeitigen Finanzämter Freital und Pirna. Über 280 Bedienstete werden nach Abschluss der Baumaßnahme und Zusammenlegung der Ämter hier ihre neue Arbeitsstätte haben. Die Hauptnutzfläche beträgt 5.775 qm und die voraussichtlichen Gesamtkosten belaufen sich auf knapp 23,5 Millionen EUR.

In den Neubau werden drei denkmalgeschützte Bestandsgebäude einbezogen, das Liebenausche Vorwerk, der Gasthof „Zum Blauen Hecht“ und das Waisenhaus. Durch die Bestands- und Neubauten ergeben sich drei jeweils um einen Innenhof organisierte Baukörper. Im mittleren werden der Informations- und Besucherbereich sowie zentrale Funktionen wie Anlieferung, Poststelle angesiedelt. In den Obergeschossen der Gebäude werden sich überwiegend die nichtöffentlichen Bereiche sowie Besprechungs- und Schulungsräume befinden.

Zum Grundstück „Liebenausches Vorwerk“
Namensgeber des Grundstückes war Johann Siegmund von Liebenau, der das Vorwerk 1641/1642 unter Verwendung älterer Bausubstanz errichtete. Liebenau war Offizier beim sächsischen Militär. Während des Dreißigjährigen Krieges verteidigte er erfolgreich den Sonnenstein. Gegen Ende des Krieges erhielt er mehrere Grundstücke als Entschädigung persönlicher Verluste bzw. erwarb diese.

Archäologische Erkenntnisse
Seit August letzten Jahres fanden umfangreiche archäologische Grabungen auf dem denkmalgeschützten Areal statt.

Die bisherigen Ergebnisse der Ausgrabungen weisen darauf hin, dass das gesamte Areal bereits im Mittelalter und früher Neuzeit bewirtschaftet und bebaut war. Da aus dieser Periode kaum oder keine schriftlichen Überlieferungen existieren, sind die aus den Ausgrabungen gewonnenen Erkenntnisse von besonderer Bedeutung.

Zahlreiche Keramikfragmente und Spuren von Baumaterial in meterdicken, aufplanierten Schichten unterhalb des Bauhorizontes belegen zudem die Nutzung des Grundstücks schon in vorliebenauscher Zeit. Einzelne Fundstücke werden dem 11. Jahrhundert, der slawischen Zeit, zugeordnet.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium der Finanzen

Ansprechpartnerin Sabine Penkawa
Telefon: +49 351 564 40067
Telefax: +49 351 564 40069
E-Mail: presse@smf.sachsen.de
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