Regionale Lösungen für den Klimawandel

07.05.2014, 10:13 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Umweltminister Kupfer eröffnet 9. Annaberger Klimatage

Umweltminister Frank Kupfer hat heute (7. Mai 2014) in Annaberg-Buchholz (Erzgebirgskreis) die 9. Annaberger Klimatage eröffnet. Bei der zweitägigen Konferenz werden Experten aus Deutschland, Polen, Tschechien, Österreich, Großbritannien und aus den USA die globalen Ergebnisse des jüngsten Weltklimaberichtes auf die regionale Ebene übertragen. „Der aktuelle Weltklimabericht hat es erneut bestätigt: Die Erderwärmung setzt sich global weiter fort und mit ihr zeigen sich verstärkt auch die regionalen Auswirkungen des Klimawandels“, sagte der Umweltminister. „Nur wenn wir jetzt daraus die richtigen Konsequenzen für die Anpassung an den Klimawandel ebenso wie für den Klimaschutz ziehen, werden wir dem Klimawandel auch regional nachhaltig entgegen wirken können. Dabei geht es nicht um Aktionismus, sondern um ein planvolles, zielorientiertes und alle Aspekte und Interessen abwägendes Handeln.“

In Sachsen sind bereits jetzt neben höheren Temperaturen veränderte Niederschlagsverhältnisse mit mehr Trockenheit während der Wachstumsperiode im Frühjahr und einem häufigerem Wechsel von Trockenperioden und Starkregen im Sommer zu beobachten. Außerdem gibt es zunehmend extreme Witterungsereignisse. Auch wenn im Weltklimabericht erstmals eine stärkere Regionalisierung der Aussagen versucht wurde, sind diese doch für kleinräumige Analysen sowie für regionales und nachhaltiges Handeln unzureichend. Deshalb gilt es, die globalen Erkenntnisse auf die regionale Ebene zu übersetzen, sie für Entscheidungsträger und Akteure vor Ort nutzbar zu machen und dabei die spezifischen Randbedingungen der Region zu berücksichtigen.

Die 9. Annaberger Klimatage widmen sich genau dieser Aufgabe. Auf der seit dem Jahr 2001 bundesweit einzigartigen Fachtagung zu Fragen des regionalen Klimawandels erläutern Experten die aktuellen Erkenntnisse der Klimaforschung, zeigen die Konsequenzen für unsere Region auf, informieren über Betroffenheiten und bieten Antworten auf Fragen aus der Praxis: Wie lässt sich bei zunehmenden Starkregen die Erosion wertvollen Ackerbodens verhindern? Wie kann man bei steigenden Temperaturen und in ausgeprägten Trockenperioden der Ausbreitung von Schaderregern in der Land- und Forstwirtschaft entgegenwirken? Wie muss die kommunale wasserwirtschaftliche Infrastruktur an dem zunehmenden Extremwetter ausgerichtet werden?

Die Anpassung an den Klimawandel ist ein Schwerpunkt der sächsischen Klimapolitik. Der Freistaat hat im Jahr 2012 mit Sachsen-Anhalt und Thüringen ein Regionales Klima-Informationssystem gestartet, das Nutzern im Internet Informationen und Daten für Planungs- und Entscheidungsprozesse zur Verfügung stellt. Bereits seit dem Jahr 2009 gibt es eine Strategie zur Anpassung der sächsischen Landwirtschaft an den Klimawandel – seitdem setzen immer mehr Landwirte auf entsprechende Maßnahmen. Mit einem landesweiten Klimafolgen-Monitoring werden die Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserhaushalt, den Boden, die Land- und Forstwirtschaft und die Biologische Vielfalt dokumentiert. Und der Freistaat forciert den Waldumbau, um die Wälder fit für Trockenheit und weitere Wetterextreme zu machen.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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