Weitere Investition im Lehr- und Versuchsgut Köllitsch

Auf dem Lehr- und Versuchsgut Köllitsch (Gemeinde Arzberg, Landkreis Nordsachsen) hat Staatsminister Frank Kupfer heute (10. Juni 2014) den Stand der Planungen für die neue „Lehrwerkstatt Milchkuhhaltung“ vorgestellt. Vorgesehen ist ein Stall mit etwa 4 000 Quadratmetern Nutzfläche für 200 Kühe, unterschiedlichen Melkständen und -robotern sowie verschiedenen Funktionsbereichen. Darüber hinaus entstehen Lehrkabinette, Silo- und Gülleanlagen sowie eine Strohlagerhalle. Die Kosten für die Investition durch den Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) in den Jahren 2014/15 werden bei etwa 4,7 Millionen Euro liegen.

„Mit der Investition werden wir der gewachsenen Bedeutung unseres Lehr- und Versuchsgutes gerecht“, so der Landwirtschaftsminister. Rund 1 500 Auszubildende aus Sachsen und dem benachbarten Brandenburg absolvieren hier jährlich Teile ihrer Ausbildung. Darüber hinaus bietet das Lehr- und Versuchsgut praxisorientierte Weiterbildung für Landwirte und ist Standort für Meisterausbildung und Berufswettbewerbe. „Bildung und Ausbildung sind eine wichtige Voraussetzung für eine wettbewerbs- und zukunftsfähige Landwirtschaft hier in Sachsen“.

Neben der Ausbildung hat die Investition auch eine hohe Bedeutung für den Wissenstransfer in die Landwirtschaft. „Das hier vorgesehene innovative Stallkonzept wird optimale Bedingungen für die Tierhaltung bieten. Diese Bedingungen sind Voraussetzung für das Wohl und die Gesundheit der Tiere und damit deren Leistung und Nutzungsdauer. Zahlreiche Aus- und Fortbildungsveranstaltungen in Köllitsch werden dafür sorgen, dass diese Erkenntnisse auch in der Praxis Anwendung finden“, betonte Kupfer. „Der Freistaat leistet damit einen großen Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Milchviehhaltung als wichtigstem Teil der Tierproduktion in Sachsen. Ich bin sicher: diese Investition ist gut und nachhaltig angelegtes Geld“.

Hintergrund zum Lehr- und Versuchsgut Köllitsch:

Das Gut Köllitsch entstand zu Beginn des 19. Jahrhunderts durch die Übernahme mehrerer Bauernhöfe und war bis Ende 1945 in Privatbesitz. Seit 1950 trug das Gut den Namen VEG (Volkseigenes Gut) Tierzucht Köllitsch. 1962 wurde das VEG Tierzucht Köllitsch der VVB (Vereinigung volkseigener Betriebe) Tierzucht angegliedert. Durch den Freistaat Sachsen wurde 1992 das ehemalige volkseigene Gut aufgrund langjähriger Erfahrungen in der beruflichen Bildung und anwendungsorientierten Forschung übernommen und in die Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) integriert, um so ein Zentrum für Bildung und angewandte Forschung zu entwickeln. Heute gehört das Lehr-und Versuchsgut zum Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie.