Erstes landesweites Wissenschaftsforum „Campus Sachsen“

13.06.2014, 14:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Sächsischer Lehrpreis vergeben und beste Konzepte zur Stärkung der Wissenschaftsregionen ausgezeichnet

„Sachsen hat eine leistungsstarke vielfältige Hochschul- und Forschungslandschaft. Wir wollen mit allen Akteuren die Zukunft gemeinsam gestalten. Mit den Wissenschaftsforen haben wir einen neuen Dialog gestartet, welcher die regionalen Akteure aus Hochschulen, Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft noch besser miteinander vernetzt und sie so stärker in Planungs-und Gestaltungsprozesse einbindet. Mit gemeinsam entwickelten Strategien und Konzepten zu den Themen Internationalisierung, Transfer und Synergien soll den vor uns liegenden Herausforderungen erfolgreich begegnet werden“, erklärt die sächsische Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer.

Nach drei regionalen Wissenschaftsforen im Jahr 2013 fand heute in Freiberg das erste landesweite Wissenschaftsforum „Campus Sachsen“ statt. Diese Veranstaltung führt vorangegangene regionale Diskussions- und Arbeitsprozesse zwischen den Hochschulen, Forschungseinrichtungen und regionalen Partner in den sächsischen Wissenschaftsregionen zusammen. Ziel ist es, eine erste Bilanz erfolgreicher Ansätze der Stärkung von Wissenstransfer, Internationalisierung oder auch der gemeinsamen Nutzung von Infrastruktur zu identifizieren und Möglichkeiten der Weiterentwicklung zu erörtern.

„Unsere Hochschulen haben als Partner für die Wirtschaft und als gesellschaftlicher Innovationsmotor eine große Bedeutung für Sachsen. Wegen unserer langen Bildungs- und Wissenschaftstradition haben sich viele Hochtechnologie-Unternehmen im Freistaat angesiedelt. Dies führte dazu, dass sich viele neue Forschungsinstitute im Freistaat gründeten. Wir haben in Sachsen einen Prozess in Gang gebracht, in der sich gute Entwicklungen potenzieren. Diesen dynamischen Kreislauf werden wir weiter stärken. Die gute Lehre von heute legt die Basis für hochqualifizierte Fachkräfte von morgen“, so Ministerpräsident Tillich.

Verleihung Sächsischer Lehrpreis 2014

Erstmals wurde auch der mit insgesamt 40.000 Euro dotierte Sächsische Lehrpreis 2014 verliehen. Mit dieser Auszeichnung werden Lehrende für ihr herausragendes und vorbildhaftes Engagement in besonderer Weise gewürdigt. Gleichzeitig ist damit auch ein Wettbewerb um die besten Ideen und die beste Umsetzung von Lehre gestartet. Die Ehrung geht an Preisträger der vier Kategorien Universitäten, Kunsthochschulen, Fachhochschulen, Berufsakademie Sachsen.

„Gute Lehre ist entscheidend für den Wissenschaftsbetrieb, sie gehört in den Mittelpunkt des Hochschullebens. Ich freue mich darum, dass in Sachsen erstmals ein landesweiter Lehrpreis verliehen wird, denn die Auszeichnung macht gute Lehre hinter sonst verschlossenen Hörsaaltüren für die Öffentlichkeit sichtbar“, betont die Bundesministerin für Bildung und Forschung Prof. Johanna Wanka.

Die Preisträger des Sächsischen Lehrpreises 2014 sind:

  • Kategorie Universitäten

Dr.-Ing. Andreas Franze, Technische Universität Dresden, Fakultät Bauingenieurwesen.

Die Jury würdigt Herrn Dr.-Ing. Andreas Franze für das von ihm entwickelte Softwaresystem EMSIG „E-Learning Management System in der ingenieurwissenschaftlichen Grundlagenausbildung“. Mit seiner Leistung verdeutlicht der Preisträger sein Verständnis von Lehre als eine gemeinschaftliche Aufgabe aller Lehrenden in einem Studiengang und stellt eine herausragende Organisationslösung vor. Sie ermöglicht Rückkopplungsprozesse systematisch zu integrieren sowie Vorlesungen, Übungen und Tutorien optimal aufeinander abzustimmen. Die interdisziplinäre Weiterentwicklung in Kooperation mit der Ingenieurpsychologie hebt das Projekt in besonderer Weise heraus.

  • Kategorie Kunsthochschulen

Prof. Dr. phil. habil. Jörn Peter Hiekel, Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden, Leiter des Instituts für Neue Musik sowie von KlangNetz Dresden.

Die Jury würdigt Herrn Prof. Dr. phil. habil. Jörn Peter Hiekel für seine Leistungen in der Neustrukturierung, Weiterentwicklung und Durchführung unterschiedlicher Darstellungs- und Vermittlungsformate. Es gelingt ihm durch seine Arbeit in ausgezeichneter Weise Verbindungen zu schaffen zwischen verschiedenen musikalischen Epochen, Genres und Säulen der musikalischen Hochschulausbildung. Die hohe Vernetzung und Breite dieses Engagements kommen unmittelbar den Studierenden seiner Hochschule zugute und eröffnen ihnen hervorragende Entwicklungsmöglichkeiten.

  • Kategorie Fachhochschulen

Prof. Dr. rer. nat. Dirk Labudde, Hochschule Mittweida, Studiendekan Molekularbiologie/ Bioinformatik Master und Allgemeine und Digitale Forensik.

Die Jury würdigt Herrn Prof. Dr. rer. nat. Dirk Labudde für seine Leistungen in der Entwicklung innovativer Studiengänge, forschungsaffiner Modulangebote und Prüfungsformate. Er erreicht eine hohe Studierendenbindung, da ihre Prüfungsleistungen über die von ihm entwickelten Module direkten Zugang in die Forschungs- und Berufspraxis erhalten. Durch seine innovative Studienorganisation, beispielsweise durch das Projekt „TO:BI – Take Off: Bioinformatics“ gelang es ihm, eine bessere Studierbarkeit und somit auch eine höhere Studienerfolgsquote zu erzielen. Zudem überzeugte er eindrücklich mit dem interdisziplinär gestalteten Studiengang „Allgemeine und Digitale Forensik“.

  • Kategorie Berufsakademie Sachsen

Prof. Dr. rer. pol. Frauke Deckow, Berufsakademie Sachsen – Staatliche Studienakademie Glauchau, Fakultät Wirtschaft, Leiterin des Studiengangs „Mittelständische Wirtschaft“

Die Jury würdigt Frau Prof. Dr. rer. pol. Frauke Deckow für ihre innovativen und nachhaltig orientierten Leistungen in der studierendenzentrierten Studienorganisation und der konsequenten Weiterentwicklung klassischer Lehrformate. Sie stellt ein Vorbild für hochqualitative Lehrtätigkeit an der Berufsakademie dar. Mit der Einführung von Sonderstudienablaufplänen wird auch Familien und gesundheitlich beeinträchtigten Studierenden die Möglichkeit eingeräumt, das Berufsakademiestudium erfolgreich zum Abschluss zu bringen.

„Campus 2020 plus“ - Strategien zur Stärkung der sächsischen Wissenschaftsregionen

Unter dem Motto „Campus 2020 plus“ waren die Hochschulen seit dem letzten Jahr eingeladen, neue Ideen zum internationalen Hochschulmarketing, zur Erhöhung der Bleibequote von Absolventen oder zum Ausbau des gesellschaftlichen Engagements der Hochschulen zu formulieren. Drei Strategien hat die Jury für eine Auszeichnung empfohlen:

  • Universität Leipzig: „Strategiepapier zur regionalen Bindung hochqualifizierter internationaler IT-Fachkräfte in der Wissenschaftsregion Leipzig“

Die Jury würdigt den strategischen Ansatz der Universität Leipzig, die Doktorandenausbildung im Bereich der Informationstechnik stärker an den Bedarfen regionaler Unternehmen auszurichten und so insbesondere internationale Nachwuchswissenschaftler nach Abschluss ihrer Ausbildung in der Region zu halten.

  • TU Dresden: „SASTIP – Sachsen stärken durch Internationale Postdocs“

Die Jury würdigt den strategischen Ansatz der TU Dresden, im Rahmen eines berufsorientierten Stipendienprogrammes promovierte internationale Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler mit den regionalen Arbeitsmöglichkeiten vertraut zu machen und sie so als hochqualifizierte Fachkräfte für die sächsische Wirtschaft zu gewinnen.

  • Palucca Hochschule für Tanz, Hochschule für Musik Dresden, Hochschule für Bildende Künste Dresden: „Dresden PerformART“

Die Jury würdigt den gemeinsamen strategischen Ansatz der Hochschulen für Tanz, Musik und Bildende Künste in Dresden zur Gründung des Fachverbundes „Dresden PerformART“. Ziel des Verbundes ist es, bereits bestehende Strukturen und Kooperationen mit den regionalen Partnern und zwischen den drei Hochschulen im Hinblick auf eine noch intensivere inhaltliche Zusammenarbeit zu stärken.

Die prämierten Strategien werden vom sächsischen Wissenschaftsministerium anschließend bei der Umsetzung finanziell unterstützt.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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