Mit HILDE mehr Güter auf Schiene und Fluss: Zwischenbilanz für Güterverkehrsprojekt Hamburg-Sachsen

11.08.2014, 10:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Morlok: „Ziel ist bessere Vernetzung der Verkehrsträger im Güterverkehr zwischen dem Hafen Hamburg und Sachsen“

Der Freistaat Sachsen und die Freie und Hansestadt Hamburg haben in einer gemeinsamen Broschüre ihr Konzept vorgestellt, wie künftig im so genannten „Hinterlandverkehr“ zwischen dem Hafen Hamburg und Sachsen mehr Güter auf der Schiene und per Schiff transportiert werden können. Das gemeinsame Projekt „Hinterlandlösungen durch Effizienzsteigerungen zwischen Hamburg und Sachsen“ (HILDE) wurde Anfang 2014 gestartet. Beteiligt sind neben der Hamburger Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation das SMWA sowie Unternehmen, Forschungseinrichtungen und weitere Institutionen aus den beiden Bundesländern.

„Ein erfreulich hoher Anteil von 70 Prozent der Containertransporte zwischen dem Hamburger Hafen und dem Freistaat Sachsen werden bereits heute kostengünstig und umweltfreundlich per Bahn transportiert“, stellte Sachsens Verkehrsminister Sven Morlok zur Halbzeit des länderübergreifenden Projekts HILDE fest. „Ziel ist es, das steigende Verkehrsaufkommen auf diesem hoch belasteten Verkehrskorridor möglichst ohne zusätzliche Lkw-Transporte abwickeln zu können.“

Etwa 42 Prozent der sächsischen Exporte (2012: 31,6 Mrd. Euro) werden über den Seeweg abgewickelt. Dabei ist der Hamburger Hafen die wichtigste Drehscheibe. Mit 145.000 Containern trägt Sachsen mehr als alle anderen neuen Bundesländer zum Aufkommen des Hamburger Hafens bei. Umgekehrt ist Sachsen für Hamburg begehrtes „Hinterland“ mit Knoten- und Verteilfunktion nach Süd- und Osteuropa.

Die über einen längeren Zeitraum gesammelten Transportdaten wurden analysiert, um daraus mehrere Lösungsansätze zu entwickeln. Unter anderem ist der Aufbau einer Internetplattform geplant, auf der Spediteure Informationen zu Verladekapazitäten auf Bahn und Schiff finden können. Wegen der stark schwankenden Wasserstände auf der Oberelbe sollen die sächsischen Wirtschaftshäfen als trimodale Güterverkehrszentren (Wasser-Schiene-Straße) ausgebaut werden. Der Containerterminal im Hafen Riesa soll bis 2017 entsprechend hergerichtet sein.

Zurzeit verbinden mehr als 20 Güterzüge täglich und zwei Binnenschiffe pro Woche Sachsen und Hamburg. Hinzu kommen zahlreiche Transitverkehre mit Quelle und Ziel in Südosteuropa. Nach einer Beispielrechnung verursachen Bahn und Binnenschiff im Containerverkehr vergleichsweise geringere Kosten als der LKW. Dabei ersetzt ein Güterzug bis zu 90 und ein Binnenschiff bis zu 108 LKW.

Zu den langfristigen Zielen Sachsens gehört die Eisenbahn-Neubaustrecke Dresden-Prag für den Schienenpersonen- und Güterverkehr nach Südosteuropa. Für Hamburg hat die geplante Elbvertiefung einen sehr hohen Stellenwert.

Siehe dazu auch Medieninformation des SMWA vom 31. Januar 2014: http://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/189791


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

Pressesprecher Jens Jungmann
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