Zwei Tage im Zeichen der Wasserwehr

15.10.2014, 10:32 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Fachtagung erstmals öffentlich auf Messe „Florian“ in Dresden

Die Messe „Florian“ in Dresden wird am Freitag und Samstag (17./18. Oktober 2014) auch zum Treffpunkt der sächsischen Wasserwehren. Dort findet mit der nunmehr 18. Fachtagung die erfolgreiche Reihe der Schulung kommunaler Wasserwehren ihre Fortsetzung.

„Den Wasserwehren kommt bei Hochwasser eine enorme Bedeutung zu, das haben die Hochwasser der vergangenen Jahre immer wieder deutlich gemacht“, so Umweltminister Frank Kupfer. „Für die Gemeinden kommt es darauf an, im Ernstfall auf die nötige Zahl von Einsatzkräften setzen zu können. Der Freistaat Sachsen unterstützt sie bei der Ausbildung der Wasserwehren und bei der Anschaffung von erforderlicher Technik und Hilfsmitteln“.

Neben der Analyse der Hochwasserereignisse vom Juni 2013 stehen auf der Tagung die Eigenvorsorge und das bürgerschaftliche Engagement bei der Abwehr von Hochwassergefahren im Mittelpunkt. So wird das Zivile Katastrophenhilfswerk beim THW Förderverein Dresden e.V. über die Organisation der Hilfeleistung im Juni 2013 berichten. Damals waren über soziale Netzwerke tausende freiwillige Helfer mobilisiert worden, die u. a. an überschwemmungsgefährdeten Stellen Sandsackbarrieren errichteten. „Es ist wichtig diese freiwilligen Helfer gezielt dort einzusetzen, wo es wirklich notwendig ist. Eine Zusammenarbeit der Organisatoren und Behörden bereits im Vorfeld wird den Einsatz im Ernstfall weiter verbessern“, so der Minister.

In weiteren Vorträgen werden die Aufgaben der Landestalsperrenverwaltung (LTV) bei der Unterstützung der Wasserwehren thematisiert. Bei ihr wurde nach dem Oderhochwasser im Jahr 1997 eine Landesreserve an Hochwasserbekämpfungsmitteln eingerichtet, auf die die Kommunen im Ernstfall zugreifen können, wenn die eigene Ausrüstung nicht mehr ausreicht. An den vier Standorten Trebsen, Chemnitz, Radebeul und Lohsa werden insgesamt zwölf Millionen Sandsäcke, 45 000 Quadratmeter Vlies und 3 000 Big Bags bereitgehalten. Die Standorte sind regional so verteilt und verkehrsgünstig gelegen, dass im Hochwasserfall von überall in Sachsen eine schnelle Erreichbarkeit gewährleistet ist.

Weiterhin wird über die seit dem Jahr 2008 von der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) angebotenen zweitägigen Schulungen zum präventiven Hochwasserschutz berichtet. So konnten inzwischen mehr als 2 500 Mitglieder kommunaler Wasserwehren durch die DWA geschult werden. „Besonders erfreulich ist, dass auch etwa 100 Angehörige von polnischen und tschechischen Wasserwehren dabei waren“, lobt der Minister. „Das erleichtert im Ernstfall die Zusammenarbeit“.

Am Samstag (18. Oktober 2014) besteht die Möglichkeit, den Wasserwehranhänger der Gemeinde Kreischa zu besichtigen, mit dem die stets einsatzbereit gehaltene Wasserwehr-Ausrüstung schnell an beliebige Einsatzorte befördert werden kann. Die Anschaffung von Ausrüstung für die kommunalen Wasserwehren wie Sandsäcke, Schlauchboote oder Pumpen wird seit 2007 vom Freistaat zu 75 Prozent gefördert. Insgesamt wurden seitdem an mehr als hundert Kommunen Fördermittel in Höhe von insgesamt fast zwei Millionen Euro ausgereicht.

Praktische Vorführungen des Zivilen Katastrophenhilfswerkes Dresden e.V. und des THW runden die Fachtagung ab. Interessierte Fachbesucher können sich auch noch bis zum Beginn der Veranstaltung im Tagungsbüro im Eingangsbereich der Messe für die Teilnahme anmelden.

Hinweis zur Akkreditierung:

Für die Berichterstattung von der Fachtagung erhalten Journalisten kostenlosen Zugang zur Messe Florian. Bitte wenden Sie sich dazu direkt an die ORTEC Messe und Kongress GmbH (0351 315 330, www.messe-florian.de).


Weiterführende Links

Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de

Themen

zurück zum Seitenanfang