Neuer START-Stipendiatenjahrgang in Sachsen aufgenommen

16.10.2014, 09:08 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Fünf Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund erhalten Aufnahmeurkunde von Kultusministerin Brunhild Kurth

Fünf Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund aus Sachsen sind heute in das START-Stipendienprogramm aufgenommen worden. Ausgewählt wurden sie für ihr gesellschaftliches Engagement und ihre guten schulischen Leistungen. Zudem überzeugen die drei Mädchen und zwei Jungen im Alter zwischen 15 und 16 Jahren mit vielseitigen Interessen.

Auf ihrem Weg zum Abitur oder Fachabitur begleitet sie START, die größte deutsche Förderinitiative für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund, mit einer materiellen und einer ideellen Förderung. Diese ermöglicht in Sachsen die START-Stiftung – ein Projekt der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung – gGmbH zusammen mit der Deutsche Bank Stiftung, der Landeshauptstadt Dresden, der DREWAG – Stadtwerke Dresden GmbH, der Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank, der Stadt Leipzig, der Peter Herbst Stiftung und dem Sächsischen Staatsministerium für Kultus.

„Mit START sollen junge Zuwanderer erfahren, dass sie hier in Sachsen willkommen sind und dass Leistung und Engagement sich lohnen. Bildung ist das A und O für erfolgreiche Integration“, betont Kultusministerin Brunhild Kurth anlässlich der Feier im Residenzschloss in Dresden. „Vielfalt ist Realität in unserer Gesellschaft, ist auch Realität im Schulalltag. Diese Vielfalt ist Bereicherung“, so die Ministerin weiter.

Robert Hasse, Geschäftsführer der START-Stiftung gGmbH, erläutert: „Bei START geht es vor allem darum, das Potenzial der bereits engagierten jungen Leute weiter zu entfalten, indem ihnen zusätzliche Schlüsselqualifikationen für die schulische und berufliche Laufbahn sowie für eine aktive Mitgestaltung des gesellschaftlichen Lebens vermittelt werden. Essentiell ist hier die ideelle Förderung in Form von Bildungsseminaren, aber auch der Zugang zu Kulturveranstaltungen, Exkursionen in Unternehmen sowie Beratungsangebote für die weitere Ausbildungs-, Studien- und Lebensplanung.“

START gibt den Stipendiaten die Möglichkeit, ihre individuellen Fähigkeiten und Interessen zu identifizieren, bestehende Talente auszubauen und in Projekten zu erproben und zu festigen. Als Grundlage bringt der neue START- Stipendiatenjahrgang bereits vielfältige Interessen mit. Oftmals engagieren sich die Bewerber in ihrem direkten Umfeld sogar parallel; in der Schule, z. B. als Klassensprecher oder Sanitäter, in der Familie und im Bekanntenkreis, z. B. durch Übersetzungsarbeiten, Nachhilfe oder die Betreuung von Geschwistern, und in der Freizeit bei sportlichen Aktivitäten, z. B. als Coach für Jüngere.

Sebastian Herbst, Vorstand der Peter Herbst Stiftung, erklärt stellvertretend für die weiteren Partner in Sachsen dazu: „Die neuen Stipendiaten gehören zu insgesamt 26 sächsischen Schülerinnen und Schülern, die aktuell von START gefördert werden. Wir bauen darauf, dass sie wie die 64 jungen Menschen, die in Sachsen seit 2003 als START-Stipendiaten bereits die Hochschulreife erreicht haben, mit unserer Unterstützung noch stärker in ihre Rolle als Akteure der Gesellschaft hineinwachsen.“

Die Beteiligung der Partner ist für die Durchführung des Förderprogramms sehr wichtig. START hat mittlerweile rund 120 Partner, die sich entweder finanziell einbringen – ein Stipendium kostet pro Jahr 5.000 € – oder sich mit Sachleistungen und personellem Einsatz im Bildungsprogramm beteiligen. „Ohne die Unterstützung verlässlicher Partner könnten wir das Stipendium nicht so vielseitig gestalten und erfolgreich durchführen. Das breit gefächerte Partnerspektrum reicht von langjährigen Unterstützern aus großen Stiftungen mit ähnlichem inhaltlichen Fokus, öffentlichen Einrichtungen, die einen Beitrag für die nächste Generation leisten wollen über sehr aktive kleine lokale Initiativen und Vereine bis hin zu Privatpersonen, die der Gesellschaft etwas zurück geben möchten“, so Robert Hasse.

Der START-Stipendiatenjahrgang 2014/2015 in Sachsen:

• Amani, weiblich, 15 Jahre, Herkunftsland: Palästinensische Autonomiegebiete, Wohnort: Dresden

• Achmadschafik, männlich, 15 Jahre, Herkunftsland: Afghanistan, Wohnort: Leipzig

• Houssein, männlich, 15 Jahre, Herkunftsland: Libanon, Wohnort: Mittweida

• Siwita, weiblich, 16 Jahre, Herkunftsland: Afghanistan, Wohnort Zwickau

Aus datenschutzrechtlichen Gründen wird auf die Nennung der Nachnamen verzichtet. Eine Stipendiatin möchte nicht genannt werden.

Das 2002 von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung in Hessen begonnene START-Schülerstipendienprogramm wird heute in insgesamt 14 Bundesländern angeboten: Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen. Seit 2007 führt die START-Stiftung gemeinnützige GmbH als Tochtergesellschaft der Hertie-Stiftung das Programm durch. Unterstützt wird sie dabei von rund 120 Kooperationspartnern – Stiftungen, Kultusministerien, Kommunen, Privatpersonen, Unternehmen und Vereinen. Die Stipendiaten, die neben dem Migrationshintergrund als Voraussetzung gesellschaftliches Engagement und gute schulische Leistungen (Notendurchschnitt bis ca. 2,5) mitbringen, können je nach Schuldauer ab der 9. Klasse gefördert werden. Die materielle Förderung umfasst 100 EUR Bildungsgeld monatlich und einen Laptop mit Drucker. Das Herzstück bildet die ideelle Förderung mit Seminaren u. a. in den Bereichen Kommunikation, Engagement, Persönlichkeitsbildung, Natur und Technik, Politik, Sport, Kunst und Musik, Ferienakademien und einem jährlichen Som-merCampUs. Hinzu kommen Besuche von Kulturveranstaltungen, Exkursionen in Unternehmen, Vereine, öffentliche Einrichtungen, Arbeitsgemeinschaften sowie Beratungen für die Ausbildungs-, Studien- und Lebensplanung. Im Schuljahr 2014/2015 werden insgesamt rund 650 Schülerinnen aus etwa 90 Herkunftsländern gefördert. Zusammen mit den Ehemaligen profitier(t)en damit etwa 1.950 Schüler von dem Programm.

Pressekontakt:
START-Stiftung gGmbH, c/o ICPAHL & GÜTTLER
Silke Güttler
Gluckstr. 27 H, 60318 Frankfurt a.M.
Tel.: 0 69-66 12 48 52, Fax: 0 69-66 12 48 53, E-Mail: S.Guettler@icpahl.de


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Kultus

Pressesprecher Dirk Reelfs
Telefon: +49 351 564 65100
Telefax: +49 351 564 65019
E-Mail: presse@smk.sachsen.de
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