Tillich: „Digitalisierung ist große Herausforderung für Glaube und Kirche“

08.11.2014, 15:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Achtung: SPERRFRIST 8. November, 19 Uhr

Dresden (8. November 2014) – Anlässlich des gemeinsamen Empfangs der Staatsregierung und der Evangelischen Landeskirche Sachsens zur 7. Tagung der 11. Synode der Evangelischen Kirchen in Deutschland in der Dresdner Dreikönigskirche sprach der Ministerpräsident über die Bedeutung digitaler Medien für die moderne Kirche sowie der Wichtigkeit der Kirche für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

In seiner Rede betonte Tillich die großen Herausforderungen, vor denen die Religion im Zeitalter der Digitalisierung steht. Neue Medien hielten auch in der Kirche Einzug, selbst der Papst twittere. Aber: „Nicht nur die Nutzung sondern auch der Missbrauch digitaler Medien muss für die Religion eine Rolle spielen. All diese neuen Möglichkeiten können nämlich auch dazu genutzt werden, um zu religiöser Intoleranz, zu Antisemitismus, zu Fanatismus, ja selbst zum ‚heiligen Krieg‘ aufzurufen“, so der Ministerpräsident. Das mache eine gute Bildung umso wichtiger.

Gerade in der Frage der theologischen Erziehung komme der Kirche heute eine hohe Bedeutung zu. Diese religiöse Bildung, wie sie in Sachsen gemeinsam durch Kirche und Freistaat geleistet werde, helfe dabei Sachverhalte richtig einzuordnen. Deshalb bekräftige auch die neue Koalition ihr Bekenntnis zum Religionsunterricht. „Staat und Religion sind zwar getrennt. Aber wir sind uns nicht fremd“, so Tillich. „Ich möchte, dass das Verhältnis zwischen Kirchen und Staat so gut bleibt. Aus diesem Grund bekennt sich der Freistaat auch ausdrücklich zu den Staatsverträgen.“

Die Kirchen in Ostdeutschland seien als Orte der Friedlichen Revolution vor 25 Jahren präsent, doch auch über die Kirchenmusik. So würden die Chöre der Thomaner und Kruzianer über religiöse Bekenntnisse hinweg als klingende Botschafter Sachsens wahrgenommen.

In seiner Rede wies Tillich auch auf den Katholikentag 2016 in Leipzig und das Reformationsjubiläum 2017 hin und lud nach Sachsen ein. Im kommenden Jahr starte im Mai auf Schloss Hartenfels in Torgau die Sonderausstellung zur Lutherdekade.

Die 7. Tagung der 11. Synode der Evangelischen Landeskirche Sachsens findet vom 9. – 12. November unter dem Thema: „Kommunikation des Evangeliums in der digitalisierten Welt“ in Dresden statt.


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