Mehr ökonomische Bildung für Sachsens Grundschüler

22.04.2015, 10:05 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Kultusministerium und Joachim Herz Stiftung stellen neue Unterrichtsmaterialien vor

Kultusministerin Brunhild Kurth hat heute (22. April 2015) beim Besuch der 8. Grundschule in Dresden die neuen Lernmaterialien zur ökonomischen Bildung für Grund- und Förderschüler vorgestellt. „Mit dem Ordner bekommen die Lehrer ein hilfreiches Rüstzeug an die Hand, um das komplexe Thema Geld und Wirtschaft kindgerecht und mit vielen praxisnahen Beispielen zu vermitteln“, erklärte Kultusministerin Brunhild Kurth. Zugleich machte die Ministerin deutlich: „Ein extra Unterrichtsfach ‚Wirtschaft‘ wird es mit mir nicht geben. Ich bin dagegen, Schule und Schüler mit immer neuen Ansprüchen und zusätzlichen Unterrichtsfächern zu überfordern. In unseren Lehrplänen ist die Ökonomische Bildung bereits fest verankert.“

Die Ministerin bedankte sich bei der Joachim Herz Stiftung für die gemeinsame Erarbeitung der Materialien, die den ca. 800 Grund- und Förderschulen seit März zur Verfügung stehen. „Ökonomische Themen bewegen Kinder bereits in der Grundschule: Wofür gebe ich mein Taschengeld aus? Was und warum arbeiten meine Eltern? Als politisch neutrale und wirtschaftlich unabhängige Stiftung können wir Lehrkräfte durch ausgewogene Unterrichtsmaterialien unterstützen und die ökonomische Bildung fördern.“, so Dr. Wolf Prieß von der Joachim Herz Stiftung.

Die Lernmaterialien gehen von den wirtschaftlichen Alltagserfahrungen der Kinder aus, die schon früh mit Werbung konfrontiert werden, eigene Wünsche entwickeln und Taschengeld bekommen. In dem 168-seitigen Ordner befinden sich Kopiervorlagen und Arbeitsblätter mit denen die Kinder spielerisch den Wert des Geldes kennen lernen und zwischen Brauchen und Haben wollen unterscheiden. „In der Grundschule legen wir das Fundament für ein gesundes ökonomisches Verständnis. Nur so werden unsere Kinder zu mündigen und verantwortungsvollen Verbrauchern, die eben nicht durch Handyverträge und Konsumkredite in die Schuldenfalle geraden“, so Kurth weiter. Entlang der Lehrpläne wurden Arbeitsblätter zu insgesamt vier Themenbereichen entwickelt: „Mit Geld einkaufen“, „Arbeit und Beruf“, „Werbung und Konsum“ sowie „Arbeit und Produktion“. Genutzt werden können die Materialien insbesondere im Sachunterricht. Sie sind aber auch fachübergreifend einsetzbar, denn neben ökonomischem Wissen werden zudem mathematische, sprachliche, politische und soziale Kompetenzen vermittelt. „Ergänzt werden die Materialien mit umfassenden didaktischen Hinweisen für die Lehrer. In der Einführung erhalten sie zugleich einen fundierten und trotzdem zugänglichen Überblick über die wesentlichen wirtschaftlichen Theorien, die Bezug zum Unterrichtsstoff haben“, so Dr. Wolf Prieß von der Joachim Herz Stiftung.

Mit gezielten Fortbildungen sollen die Lehrkräfte auf die Materialien aufmerksam gemacht und bei ihrer Nutzung unterstützt werden. An der Erarbeitung waren auch Schulleiter und Fachberater sowie Wissenschaftler der Universität Koblenz-Landau beteiligt. „Mit den neuen Lernmaterialien und den Fortbildungen kommen wir den Forderungen nach mehr ökonomischer Bildung in der Schule in angemessener und ausgewogener Weise nach. Ich möchte an dieser Stelle aber betonen, dass die Verantwortung der ökonomischen Bildung nicht allein bei der Schule liegt, sondern zu einem großen Teil auch durch das Elternhaus geprägt wird. Eltern sind und bleiben die wichtigsten Vorbilder für ihre Kinder, sie leben den Umgang mit Geld und der Einstellung zur Arbeit vor. Die Kinder nehmen sich daran ein Beispiel. Daher ist es wichtig, dass Eltern und Lehrer an einem Strang ziehen.“, machte die Ministerin abschließend deutlich.

Die Vorstellung der Lernmaterialien erfolgte während eines Besuches der 8. Grundschule Dresden. Gemeinsam mit Dr. Wolf Prieß von der Joachim Herz Stiftung hat Kultusministerin Brunhild Kurth an dem Sachunterricht der 3. Klasse zum Thema „Arbeit und Beruf“ teilgenommen und sich einen Überblick zum praktischen Einsatz der Arbeitsblätter verschafft.

Joachim Herz Stiftung:
Seit ihrer Gründung 2008 fördert die gemeinnützige, wirtschaftlich unabhängige und politisch neutrale Stiftung Bildung, Wissenschaft und Forschung in den Programmbereichen Naturwissenschaften, Wirtschaft und Persönlichkeitsbildung.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Kultus

Pressesprecher Dirk Reelfs
Telefon: +49 351 564 65100
Telefax: +49 351 564 65019
E-Mail: presse@smk.sachsen.de
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