Schüler-Vergleichstest: Kurth dankt Lehrern

28.10.2016, 11:16 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Sehr erfreut hat sich Kultusministerin Brunhild Kurth zum Abschneiden Sachsens beim IQB-Bildungstrend 2015 für Deutsch und Englisch gezeigt. „Den Schülern gebührt nicht nur Lob für die tolle Leistung, sondern vor allem den Lehrerinnen und Lehrern Dank für ihre hervorragende Unterrichtsqualität. Die Maßnahmen zur Verbesserung des Unterrichts haben sich ausgezahlt. Das zeigt sich besonders bei dem zum Teil deutlichen Fortschritten im Unterrichtsfach Englisch“, so Sachsens Kultusministerin Brunhild Kurth.

Zugleich warnte die Ministerin vor Fehlanreizen in der Schulpolitik. „Der Einbruch im Gesamtergebnis von Baden-Württemberg zeigt anschaulich, dass sich schulfachliche Experimente und Umbrüche im Schulsystem zu Lasten der Schülerleistungen auswirken“, sagte Brunhild Kurth. Umstellungen im Schulsystem würden Zeit und Kraft kosten, so die Ministerin weiter. Lehrkräfte müssten sich neu orientieren, anstatt sich auf die Weiterentwicklung der Unterrichtsqualität konzentrieren zu können.

Sachsens Schüler legten beim IQB-Bildungstrend 2015 in allen untersuchten Kompetenzbereichen zum Teil deutlich zu und errangen Spitzenplätze. Beim Lesen und Zuhören im Fach Deutsch errangen Sachsens Schüler jeweils den ersten Platz. Bei der Orthografie einen zweiten Platz. Auch im Fach Englisch holten die jungen Sachsen auf. Beim vergangenen IQB-Vergleichstest 2008/2009 noch unter Durchschnitt, belegten sie 2015 im Leseverstehen den dritten Platz. Steigerungen gab es auch beim Hörverstehen in Englisch, allerdings reichte es hier bundesweit nur zum unteren Mittelmaß.

Weitere Informationen zum Abschneiden Sachsens im SMK-Blog unter
www.bildung.sachsen.de/blog

Maßnahmen im Fach Englisch

1. Fortbildungsangebote für Lehrer wurden intensiviert (u. a. vierwöchiger Aufenthalt in Kanada für Oberschullehrer).
2. Außerdem haben die Fachberater Englisch an Oberschulen den Auftrag, ihre Hospitationen mit dem Schwerpunkt Professionalisierung der Englischlehrkräfte durchzuführen und die angebotenen Fortbildungen sowie Maßnahmen der internationalen Bildungskooperation zu kommunizieren.
3. Das Sächsische Bildungsinstitut hat Lernaufgaben sowie Testaufgaben zu den Kompetenztests im Bereich Englisch entwickelt. Hier sei auch der Leitfaden zum kompetenzorientierten Unterricht genannt, der quasi eine Kurzanleitung für guten Unterricht darstellt und natürlich auch in Englisch genutzt werden kann.
4. Einführung eines verbindlichen mündlichen Teils (Sprechen, Hören) in der Abschlussprüfung Englisch ab 2007 im Hauptschulbildungsgang und ab 2008 im Realschulbildungsgang.
5. Eingeführt wurde vom Kultusministerium auch ein eigenes vierwöchiges Auslandsstipendium für Schüler. Das Programm gibt es seit 2010 und gilt vorrangig für Oberschüler ab der 8. Klasse.
6. Einsatz von Fremdsprachenassistenten (Muttersprachler) an Schulen. Seit dem Schuljahr 2010/2011 läuft das Programm und pro Schuljahr sind rund 40 englischsprachige FSA an den Schulen tätig.
7. Im Jahr 2012 wurde eine neue Förderrichtlinie ins Leben gerufen, um z. B. Schüleraustausche oder sprachliche Projekte an Schulen zu unterstützen.
8. Lerncamps (in den Ferien) z. B. für Schüler, die Lernschwierigkeiten in Englisch haben
9. Projekte zur Leseförderung mit der Stiftung Lesen

Fakten zum IQB Ländervergleich 2015

Beim Ländervergleich 2015 wurden die sprachlichen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler untersucht. Ziel war eine Überprüfung des Erreichens der Bildungsstandards für Deutsch und die erste Fremdsprache Englisch (bzw. in einigen Ländern auch Französisch) in der Sekundarstufe I. 2009 wurde erstmals der Ländervergleich zur Überprüfung des Erreichens der Bildungsstandards für Deutsch und die erste Fremdsprache Englisch in der Sekundarstufe I durchgeführt. Dieser nutzt erstmalig die durch die KMK verabschiedeten Bildungsstandards als Referenzrahmen und löst damit das bekannte Verfahren PISA-E ab. Mit den Ergebnissen des Ländervergleichs 2015 sind Bildungstrendaussagen möglich.

Welche Altersgruppen wurden einbezogen?

• Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe
• Die teilnehmenden Schulen und die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler wurden mit einem Zufallsverfahren gezogen. Jeweils eine Klasse der Jahrgangsstufe 9 wurde an Gymnasien und Oberschulen in die Erhebung einbezogen. An den Förderschulen war eine Vollerhebung vorgesehen.

Wie viele Schulen nahmen teil?

• In Sachsen wurden insgesamt 75 Schulen untersucht, davon 31 Gymnasien, 40 Oberschulen und 4 Förderschulen.
• 71 öffentliche und 4 Schulen in freier Trägerschaft
• Die Schulnamen bleiben anonym.

Wann fanden die Tests statt?

• In Sachsen sind die Erhebungen unter Berücksichtigung der Ferien- und Prüfungszeiten in einem Testzeitfenster vom 20. April bis 29. Mai 2015 durchgeführt worden.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Kultus

Pressesprecher Dirk Reelfs
Telefon: +49 351 564 65100
Telefax: +49 351 564 65019
E-Mail: presse@smk.sachsen.de
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