18. Hauptversammlung der Domowina – Bund Lausitzer Sorben e.V.

25.03.2017, 11:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Sorge um Erhalt der sorbischen Sprache

Bei der 18. Hauptversammlung der Domowina – Bund Lausitzer Sorben e.V. hat Staatsministerin Dr. Eva-Maria Stange die existenzielle Bedeutung der sorbischen Sprache für die Identität und den Fortbestand der sorbischen Minderheit hervorgehoben. In ihrem Grundsatzpapier habe auch die Kultusministerkonferenz Ende vergangenen Jahres festgehalten, dass der Schutz aller Minderheitssprachen und regionalen Sprachvarietäten in Deutschland eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sei. Stange: „Das heißt für Sachsen und auch Brandenburg, dass die ganze Gesellschaft gebraucht wird, um eine lebendige, sorbische Sprache und Kultur als Bestandteil eines vielgestaltigen Sozialwesens zu erhalten.“ Sachsen und Brandenburg teilen sich mit dem Bund die Verantwortung für die Stiftung für das sorbische Volk, deren Aufgabe die Bewahrung und Entwicklung, Förderung und Verbreitung der sorbischen Sprache, Kultur und Traditionen ist.
Festzustellen sei, dass sich bei den Sorben zunehmend ein Mangel an geeigneten Kompetenzträgern und Fachkräften, an Wissenschaftlern und Pädagogen auf allen Gebieten abzeichne, die die sorbische Sprache beherrschten, sagte die Ministerin. Insbesondere bereite der hohe Bedarf an Sorbisch-Lehrkräften und sorbischen Erzieherinnen und Erziehern Sorge. Dr. Eva-Maria Stange: „Wir versuchen, dem Lehrermangel aktiv entgegenzusteuern. Erst im August 2016 hat die sächsische Staatsregierung neue Maßnahmen zur Gewinnung von mehr Lehrerinnen und Lehrern an sorbischen Schulen beschlossen, die am Institut für Sorabistik an der Universität Leipzig ausgebildet werden. Dank einer Kooperation mit dem Land Brandenburg zur Ausbildung von Sorbisch-Lehrkräften wird die Zusammenarbeit bei der Ausbildung von Sorbisch/Wendisch-Lehrkräften gestärkt.“
Die Initiative „Serbski Sejm“ wertete die Ministerin als einen Ausdruck von Unzufriedenheit in Teilen der sorbischen Bevölkerung, die im Kern der Sorge um den Fortbestand der sorbischen Kultur, insbesondere der sorbischen Sprache entspringe.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de

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