Zukunft von Bombardier: Signale weisen in die richtige Richtung

29.06.2017, 14:40 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Perspektive für beide sächsische Standorte ist nun gegeben

Die Ergebnisse der soeben beendeten Aufsichtsratssitzung von Bombardier stoßen im sächsischen Wirtschaftsministerium auf positive Resonanz. Geschäftsführung und Arbeitnehmervertreter von Bombardier Transportation haben sich auf die Grundzüge für die Neuausrichtung und Sicherung der deutschen Standorte geeinigt. So sollen nun alle deutschen Bombardier-Standorte – darunter das „Sachsenwerk“ mit den Standorten Bautzen und Görlitz – erhalten bleiben und eine Perspektive für die Zukunft bekommen.

Wirtschaftsminister Martin Dulig: „Die Entscheidungen heute deuten in die richtige Richtung. Im Vergleich zur Ausgangslage, welche einen massiven Stellenabbau vorsah, bin ich nun verhalten optimistisch, dass die vielen Gespräche, die wir in den vergangenen Monaten gemeinsam mit dem Betriebsrat, den Gewerkschaften und der neuen Geschäftsführung von Bombardier führten, tatsächlich dazu beigetragen haben, dass unsere gut qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den beiden Standorten eine Perspektive haben.“

In die deutschen Standorte sollen bis 2020 70 Millionen Euro investiert werden. Davon entfallen allein 28 Millionen Euro in den kommenden zwei Jahren auf Sachsen.

In die Modernisierung des Standortes Görlitz sollen rund 8 Millionen Euro investiert werden. Görlitz soll ein Kompetenzzentrum und Industrie-4.0-Standort mit hohem Automatisierungsgrad für die Produktion von Wagenkästen für Doppelstockzüge und Straßenbahnen werden. Dies gelte für Wagenkästen aus Stahl und Aluminium. Allein mit der Aluminiumkompetenz habe Görlitz ein Alleinstellungsmerkmal unter den europäischen Standorten. Ab 2022 sind weitere Investitionen beispielsweise in die Automation möglich, sofern die Wettbewerbsfähigkeit der Produktion im Konzern und am Markt gegebenen ist.

Bautzen sei im Gesamtkonzern als weltweites Kompetenzzentrum für die digitale Serienfertigung von Regional- und Fernverkehrszügen sowie S- und U-Bahnen gesetzt. Zudem soll Bautzen Vorzeigestandort für Industrie 4.0 in der Bahnindustrie werden.

Erst vor wenigen Tagen legten Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries, Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig und Bombardier Transportation Deutschlandchef Michael Fohrer den Grundstein für eine neue Endmontagehalle (8 Mio. Euro Investition), in der ab 2018 Schienenfahrzeuge produziert werden. Mit der Produktionshalle soll die Grundlage für die automatisierten und digitalen Prozessabläufe bei Bombardier vorgeben und Standards für die Industrie-4.0-Produktion in der Bahnindustrie gesetzt werden.

Martin Dulig: „Diese Grundsteinlegung war ein erstes wichtiges Signal von Bombardier für Zukunft. Und in die Region.“ Weitere 12 Millionen Euro will Bombardier in Bautzen investieren, um Prozessabläufe und Technik zu verbessern und so die Produktivität um 20 Prozent erhöhen.

Zum geplanten Beschäftigungsabbau, mit dem wahrscheinlich ab 2020 begonnen werden soll, wurde heute nichts bekannt. Dulig: „Wir erwarten von Bombardier, dass nun schnell alle noch offenen Fragen geklärt werden und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Sicherheit geben wird. Das Unternehmen kann auf den Freistaat Sachsen zählen. Wir erwarten im Gegenzug, dass Bombardier zu seiner sozialen Verantwortung steht.“


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

Pressesprecher Jens Jungmann
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