Wolfspopulation sachgerecht bewerten

18.10.2017, 09:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Umweltminister Schmidt setzt in Brüssel neue Zeichen im europäischen Wolfsmanagement

Sachsens Umweltminister Thomas Schmidt hat sich bei der EU erfolgreich für Änderungen beim Umgang mit Wölfen eingesetzt. Bei einem Gespräch mit Humberto Delgado Rosa, dem für Naturschutz zuständigen Abteilungsleiter der Generaldirektion Umwelt, ging es um die rechtliche Zulässigkeit, Wölfe im Rahmen des Monitoring mit sogenannten „Soft Catch Traps“ einzufangen. Die Kommission hat zugesagt, einem entsprechenden Antrag zuzustimmen. Sie misst dabei der Einsatzmöglichkeit dieser Fallen eine besondere Bedeutung zu, ohne den Tierschutz außer Acht zu lassen. Damit wurden jahrelange Bemühungen und Hoffnungen der Wissenschaftler und Experten des Wolfsmanagements in ganz Europa erfüllt.

„Wölfe sind streng geschützt und dürfen nicht bejagt werden. Dennoch kann es erforderlich sein, einzelne Tiere einzufangen, zum Beispiel, um sie mit einem Peilsender zu versehen und so ihren Aktionsradius beobachten zu können“, so der Minister. Am besten geeignet wären dafür die „Soft Catch Traps“, also modifizierte, zertifizierte Tellereisen, die die Wölfe mit gepolsterten Bügeln festhalten, ohne sie zu verletzen. Da diese Fallen von der Grundkonstruktion einem Tellereisen entsprechen, ist ihr Einsatz aus Tierschutzgründen durch die Tellereisen-Verordnung der EU grundsätzlich verboten.

„Gerade die Mitgliedstaaten haben gegenüber der EU-Kommission Berichtsverpflichtungen nach EU-Naturschutzrecht, was verlässliche und seriöse Bestandsdaten zu besonders geschützten Tierarten erfordert. Hierzu sind ‚Soft Catch Traps‘ unverzichtbar.“ Umso erfreulicher ist es, dass die EU-Kommission in dem Gespräch mit dem Minister nun erstmals anerkannte, dass eine entsprechende Ausnahmeregelung aus der Tellereisen-Verordnung für wissenschaftliche Zwecke notwendig ist.

Des Weiteren forderte der Minister eine einheitliche und rechtlich sichere Regelung zur Entnahme von Wölfen. Die Kommission zeigte großes Verständnis für die Situation im Umgang mit Problemwölfen. Sie kündigte an, ihre Leitlinien zum Artenschutz zu überarbeiten und auch die langjährigen Erfahrungen von Sachsen mit einfließen zu lassen.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
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E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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