Viertes Finanzierungsabkommen für die Stiftung für das Sorbische Volk wird verhandelt

11.12.2018, 17:01 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Kunst- und Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange: „Verlässliche finanzielle Perspektive schaffen“

Die Sächsische Staatsregierung wird mit der Bundesregierung und dem Land Brandenburg Verhandlungen über ein neues Finanzierungsabkommen für die Stiftung für das sorbische Volk aufnehmen. Die Abgeordneten des Sächsischen Landtags haben in ihrer heutigen Plenarsitzung einem entsprechenden gemeinsamen Antrag von SPD und CDU mehrheitlich zugestimmt. Das laufende dritte Finanzierungsabkommen endet 2020. Kunst- und Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange: „Wir möchten eine verlässliche und ausreichende finanzielle Perspektive für die Stiftung für das sorbische Volk sichern und deshalb rechtzeitig in Verhandlungen über ein neues Finanzierungsabkommen eintreten. Die Stiftung für das sorbische Volk unterstützt als Instrument des Bundes und der beiden Länder Sachsen und Brandenburg die Pflege und Entwicklung der sorbischen Sprache, Kultur und Überlieferung als Ausdruck der Identität des sorbischen Volkes. Das ist eine im Einigungsvertrag und in den beiden Länderverfassungen geregelte dauerhafte Aufgabe. Sachsen, Brandenburg und der Bund stehen gemeinsam in der Pflicht, die Finanzierung der Stiftung für das Sorbische Volk in regelmäßigen Abständen anzupassen.“

Die Stiftung wird mit zurzeit 18,6 Millionen Euro jährlich finanziert. Der Bund übernimmt die Hälfte der Kosten, Sachsen 6,2 Millionen und Brandenburg 3,1 Millionen Euro. Sie ist finanzielle Basis eines Großteils der einmaligen sorbischen Einrichtungen, zu denen das Sorbische National-Ensemble, die Domowina mit dem Witaj-Sprachzentrum, der Domowina-Verlag, das Sorbische Institut, das Deutsch-Sorbische Volkstheater, das Sorbische Museum, das Wendische Museum und die Schule für Niedersorbische Sprache und Kultur gehören.

Dr. Eva-Maria Stange: „Sorben bereichern das gesellschaftliche Leben im Freistaat und sie stehen für die Vielfalt und den geistigen und kulturellen Reichtum im Land. Schutz, Förderung und Fortentwicklung der sorbischen Sprache und Kultur ist ein gesamtgesellschaftliches Anliegen. Um dafür Verständnis und Interesse zu wecken, hat der Freistaat Sachsen zusätzlich zu der Förderung für die Stiftung für das sorbische Volk im Regierungsentwurf zum Haushalt eine „Imagekampagne Sorbisch“ vorgesehen. Die Kampagne ist Teil des ersten Maßnahmenplans der Staatsregierung zur Ermutigung und zur Belebung des Gebrauchs der sorbischen Sprache.“ Außerdem seien im Regierungsentwurf für den Haushalt dem Koalitionsvertrag entsprechend für 2019 und 2020 zusätzliche Mittel für die sorbische Sprache in den digitalen Medien in Höhe von jeweils 250.000 Euro eingeplant. An dieser Aufgabe beteiligen sich auch der Bund und das Land Brandenburg.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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