Vorausberechnung des Statistischen Landesamtes bestätigt: Zahl der Einwohner in Sachsen bleibt weiterhin über vier Millionen

15.01.2019, 13:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Wöller: „Daten sind verlässliche Entscheidungsgrundlage“

Innenminister Prof. Dr. Roland Wöller hat dem Kabinett heute einen Zwischenbericht zur „6. Regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung für den Freistaat Sachsen bis 2030“ vorgestellt. Ziel des Berichtes ist es, die Vorausberechnungen mit der tatsächlichen Bevölkerungsentwicklung in den Jahren 2015 bis 2017 zu vergleichen.

Im Kern haben sich die Berechnungen der Statistiker bestätigt. Das heißt, die Zahl der Einwohner im Freistaat bleibt bis mindestens 2022 und im optimalen Fall bis 2030 über der Vier-Millionen-Marke. Gründe dafür sind die Geburten-rate, ein Plus beim Wanderungssaldo mit dem Ausland sowie eine Zunahme beim Zuzug aus anderen Bundesländern.

Innenminister Wöller: „Die prognostizierten Daten sind auch in Zukunft eine verlässliche Planungs- und Entscheidungsgrundlage für die Staatsregierung. Sie zeigen uns eine weniger dramatische Abnahme der Bevölkerung in Sachsen. Sie weisen uns aber - gerade mit Blick auf den ländlichen Raum - auch auf die bestehenden Herausforderungen der Landesentwicklung hin. Im Hinblick auf die sinkende Zahl des Erwerbspersonenpotenzials kommt es darauf an, auf Fachkräfte zu setzen und die Chancen der Digitalisierung zu nutzen.“

Die Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Landesamtes beruht auf Annahmen zur Geburtenhäufigkeit, zur Lebenserwartung und zur Entwicklung des Wanderungsverhaltens. Der „6. Regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung für den Freistaat Sachsen bis 2030“ (6. RBV) im Jahr 2016 liegen zwei Prognosevarianten zugrunde. Diese beiden Varianten begrenzen einen Korridor, in dem sich die Bevölkerung im Freistaat bis 2030 entwickeln wird.

Der Zwischenbericht enthält folgende Kernaussagen:

Bevölkerungsentwicklung
Mit Stichtag 31. Dezember 2017 lebten in Sachsen 4 081308 Menschen. Der Vergleich zwischen tatsächlicher und vorausberechneter Bevölkerung zeigt, dass sich die Entwicklung der letzten drei Jahre in dem zwischen den zwei Varianten vorhergesagten Korridor bewegt (Variante 1: 4,173 Millionen Einwohner / Variante 2: 4,046 Millionen Einwohner).

Diese Faktoren bestimmten die Bevölkerungsentwicklung in Sachsen:

Geburten
In den Jahren 2015 bis 2017 wurden in Sachsen insgesamt 111 200 Kinder geboren. Die Zahl lag mit 4,9 Prozent über den Erwartungen der Prognose-variante 1 und 0,9 Prozent über denen der Variante 2.

Geburtendefizit
Zwischen 2015 und 2017 sind in Sachsen 162 500 Menschen gestorben. Verglichen mit der Zahl der Geburten, ergibt sich ein Defizit von 51 200 Personen. Dieses Geburtendefizit weicht kaum von der Vorausberechnung in Variante 1 (51 700 Personen) und Variante 2 (55 700) ab.

Wanderungssaldo mit dem Ausland
Der sich aus Zu- und Fortzügen ergebende Wanderungssaldo mit dem Ausland liegt in den Jahren 2015 bis 2017 bei 63 800 Personen und mithin im Vorhersagekorridor. Prognostiziert waren in Variante 1 insgesamt 153 000 Personen und 37 500 Personen in Variante 2.

Wanderungsaustausch mit dem Bundesgebiet
Der Bevölkerungsaustausch mit dem Bundesgebiet weist für die Jahre 2015 bis 2017 Wanderungsgewinne von 14 000 Personen aus. Der tatsächliche Wanderungssaldo liegt damit über den Vorausberechnungen der Variante 1 und der Variante 2 (beide 8 600 Personen).

Weiterführende Informationen zur 6. RBV vom 19. April 2016:

https://www.statistik.sachsen.de/html/40866.htm


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