Die Elbe verbindet Nachbarn beim Hochwasser- und Gewässerschutz

18.05.2019, 10:32 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Gewässergütemessstation Schmilka feierlich in Betrieb genommen

Staatsminister Thomas Schmidt nahm heute (18. Mai 2019) die Gewässergütemessstation in Schmilka (Landkreis Sächsische Schweiz - Osterzgebirge) in ihrem neuen Gebäude feierlich in Betrieb. Gemeinsam mit den tschechischen Partnern Petr Kubala (Vorsitzender der Internationalen Kommission zum Schutz der Elbe (IKSE)) und Tomáš Urban (Direktor des tschechischen Wasserforschungsinstituts) wurde symbolisch im Rahmen des Tages der offenen Tür in der Gewässergütemessstation Schmilka das Eröffnungsband durchschnitten. Mit dem neuen monolithischen Bauwerk ist ein funktionales, modernes und hochwassersicheres Gebäude entstanden, das die Funktion einer Wächter- und Bilanzierungsstation erfüllen kann.

Um sie vor Hochwasser zu schützen, wurde die gesamte Gebäude-, Mess- und Datenübertragungstechnik im Obergeschoss installiert. Der volle Messbetrieb soll so bis zu einem Pegelstand der Elbe von neun Metern am Pegel Schöna, das heißt auf Parkplatzniveau, ermöglicht und ein Gebäudeschutz weit darüber hinaus erreicht werden. Die ursprünglich 1973 gebaute Anlage wurde bei den Hochwasserereignissen in den Jahren 2002 und 2013 vollständig beziehungsweise stark zerstört. In den hochwassersicheren Neubau investierte der Freistaat Sachsen rund eine Million Euro. Die Messstation dient zur regulären Überwachung und zur Beobachtung von besonderen Gewässersituationen wie unfallbedingten Gewässerbelastungen, Niedrig- oder Hochwasser. Mit automatisch gesteuerten Gefrier- und Kühlprobenehmern werden repräsentative Mischproben gewonnen beziehungsweise Alarmproben bei Schwellenwertüberschreitungen. So können Ereignisse bis zu 72 Stunden zurückverfolgt werden. Ob im Wasser akut toxische Stoffe vorhanden sind, wird am Schwimmverhalten von Wasserflöhen abgelesen. Neben den kleinen tierischen Helfern kommen dafür auch Algen zum Einsatz.

„Aufgrund ihrer Lage am Anfang des deutschen Elbeabschnitts hat die Messstation eine besondere überregionale und grenzüberschreitende Bedeutung. Sie ist in das internationale Messnetz eingeordnet und überwacht die Beschaffenheit der Elbe unmittelbar nach dem Grenzübertritt der Elbe von Tschechien nach Deutschland. Damit hat die Messstation eine wichtige Funktion im Rahmen des internationalen Messprogramms sowie des Warn- und Alarmplans ‚SOS-Elbe‘ der IKSE“, sagte Staatsminister Schmidt. „Die Überwachung und Auswertung der hier erfassten Daten sind außerdem wichtige Voraussetzungen für die Nutzung der Elbe im weiteren Verlauf zum Beispiel zur Gewinnung von Trinkwasser und für touristische Aktivitäten.“

Die in dieser Anlage kontinuierlich erfassten Messungen ausgewählter allgemeiner Gewässergüteparameter, wie Temperatur, pH-Wert, Sauerstoffgehalt, elektrische Leitfähigkeit und Trübung, werden automatisch in eine Datenbank übertragen und täglich im Internet der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

Weiterführende Informationen:
Datenbank: www.umwelt.sachsen.de/umwelt/wasser/3930.htm


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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