Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange anlässlich 50 Jahre Hochschule Zittau: Unsere Hochschulen tragen heute offen und selbstbewusst das Label „Weltoffene Hochschule“

05.06.2019, 14:42 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Vor 50 Jahren wurde die Ingenieurhochschule Zittau gegründet und Zittau wurde zur Hochschulstadt. Die sächsische Wissenschaftsministerin gratulierte dazu heute bei einer Festveranstaltung.

Dr. Eva-Maria Stange: „Eine Hochschule ist auch immer Botschafter für die Region und für das Land. Vor allem die internationalen Studierenden nehmen nicht nur Wissen und Kompetenzen mit in ihre Heimat, sondern auch Kultur und Sprache. Darüber sollten wir heute, in bewegten gesellschaftlichen Zeiten, öfter nachdenken. Weltoffenheit und Internationalität prägen gerade eine Hochschule im Dreiländereck, im Herzen Europas, in ganz besonderem Maße mit. Ab 1961 war diese Möglichkeit politisch durch die Mauer und die fehlende demokratische Freiheit von Wissenschaft eingeschränkt. Seit 1989 ist die äußere Mauer gefallen und das Grundgesetz garantiert die Freiheit der Wissenschaft ebenso wie die Meinungsfreiheit.“

Der eigentliche Geburtstag der Hochschule Zittau/Görlitz – der 1. September – mahne in mehrfacher Hinsicht, an diese jüngste Vergangenheit zu erinnern, so die Ministerin: der Beginn des Zweiten Weltkrieges, „dessen verheerende Wirkung für die Menschheit prägend ist für unser gesellschaftliches Bewusstsein und unsere Sensibilität gegenüber den Angriffen auf die Grundlagen der demokratischen Gesellschaft. Weltoffenheit und Internationalität sind undenkbar ohne Toleranz und Menschlichkeit. Heute – im Jahr 2019 tragen die Hochschulen in Deutschland und in Sachsen offen und selbstbewusst das Label ‚Weltoffene Hochschule‘. Dafür möchte ich mich auch im Namen der Staatsregierung herzlich bei allen Mitgliedern und Angehörigen der Hochschule Zittau/Görlitz bedanken.“

In den 90er Jahren waren eine Neuprofilierung und Erweiterung der Studienangebote erfolgt, aber auch der Erhalt und weitere Ausbau der Forschung. Mit der Etablierung der neuen Studienangebote in den Bereichen der Natur,- Sozial-, Sprach- und Wirtschaftswissenschaften wuchsen auch die Anforderungen an die Forschung und den Transfer des Wissens.

„Dass die Hochschule heute zu einer der beliebtesten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften – im Osten sogar Platz 1, Platz 6 bundesweit bei StudyCheck – gehört, liegt sicher auch an den verschiedenen Studienformaten, die neben dem Bachelor und Master auch Diplomstudiengänge und Kooperative Studiengänge vorhält. Der Leitsatz der Hochschule ‚Studieren ohne Grenzen‘ weist auch auf den aktiven Austausch vor allem mit polnischen und tschechischen Partnerhochschulen hin“, so Ministerin Stange. Sie hob in ihrer Rede auch die erfolgreiche Beteiligung der Hochschule an verschiedenen Programmen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung hervor, darunter am Förderprogramm „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“ mit dem Bündnis „Lausitz – Life und Technology“ mit mehr als 30 Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft. Besonders erfolgreich sei die Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU im Kunststoffzentrum Oberlausitz auf dem Gebiet der Entwicklung und Erprobung innovativer Leichtbautechnologien und aktuell auf dem Gebiet „Leichtbau und Energie“. Eine weitere Aktivität der Fraunhofer-Gesellschaft gemeinsam mit der Hochschule Zittau/Görlitz seien die Forschungen auf dem Gebiet „Cybersicherheit für kritische Infrastrukturen“. Zukünftig komme die Forschung gemeinsam mit dem DLR-Institut für CO2-arme Industrieprozesse als Teil des Strukturwandels dazu.

Die Hochschule Zittau/Görlitz hat rund 3000 Studierende, die in 40 Studiengängen eingeschrieben sind. Zentrale Kompetenzfelder sind heute "Energie und Umwelt" und "Transformationsprozesse in Wirtschaft und Gesellschaft".


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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