»Vater und Sohn« leuchten weiter an Plauens Ampeln

26.02.2020, 14:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Sächsisches Verkehrsministerium verlängert Ausnahmegenehmigung bis 2022 – Martin Dulig: »Diese regionale Besonderheit lässt die Fußgänger noch genauer auf die Ampeln schauen«

Seit 2017 sind die beliebten »Vater und Sohn«-Figuren des Künstlers e.o.plauen als Ampelmännchen an ausgewählten Fußgängerampeln in Plauen (Vogtlandkreis) im Einsatz. Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr hat die dafür erteilten Ausnahmegenehmigungen jetzt um zwei Jahre verlängert. So können sich die Plauener und die Gäste der Großen Kreisstadt bis mindestens Anfang 2022 an den Kultfiguren erfreuen.

Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig: »Als gebürtiger Plauener weiß ich um die Verbundenheit zu Erich Ohser in der Stadt. Die Bevölkerung hat die Idee, Vater-und-Sohn-Schablonen an einigen Ampeln anzubringen, im Jahr 2017 mit Begeisterung aufgenommen. Zwischenzeitlich wissen wir, dass an diesen Ampeln kein erhöhtes Unfallgeschehen festzustellen ist. Im Gegenteil: Diese regionale Besonderheit lässt die Fußgänger noch genauer auf die Ampeln schauen – und sie festigt die regionale Identität. Wir werden prüfen, ob eine dauerhafte Genehmigung möglich ist.«

Über Erich Ohser – e.o.plauen

Erich Ohser kam 1903 in Plauen zur Welt und ging in den 1920er-Jahren nach Berlin. Er illustrierte Gedichtbände seines Freundes Erich Kästner und zeichnete Karikaturen für den sozialdemokratischen »Vorwärts«. Die Nationalsozialisten verweigerten Ohser die Aufnahme in den »Reichsverband der deutschen Presse« – das bedeutete Berufsverbot. Seine »Vater und Sohn«-Bildgeschichten konnten deshalb nur unter Pseudonym erscheinen: »e.o.plauen«. Ohser wurde nach einer Denunziation wegen regimekritischer Äußerungen verhaftet, vor den Volksgerichtshof gestellt und zum Tode verurteilt. Am 6. April 1944 erhängte sich Erich Ohser in der Gefängniszelle.

Der erfindungsreiche Vater und sein aufgeweckter Sohn unterliefen das damalige Erziehungsideal mit einem Augenzwinkern und erfreuen sich bis heute – nicht nur in Plauen – großer Beliebtheit.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

Pressesprecher Jens Jungmann
Telefon: +49 351 564 80600
Telefax: +49 351 564 80680
E-Mail: presse@smwa.sachsen.de

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