Kindern und Jugendlichen eine stärkere Stimme geben – Frühjahrssitzung der Jugend- und Familienministerkonferenz (JFMK)

05.05.2021, 15:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Am 6. Mai 2021 findet die Frühjahrssitzung der Jugend- und Familienministerkonferenz (JFMK) – coronabedingt online – statt. Der Freistaat Sachsen wird sich dabei gemeinsam mit den Ländern Bayern, Rheinland-Pfalz und Hessen für die Stärkung der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen einbringen. Beteiligung oder Partizipation meint, dass Kinder und Jugendliche als Expert*innen ihres Lebens anzuerkennen sind.

»Gerade junge Menschen haben in der Coronapandemie enorme Hürden zu bewältigen. Kinder und Jugendliche müssen mit extremen Veränderungen ihres gewohnten Lebens umgehen. Kita- und Schulschließungen, Kontaktbeschränkungen und die Reduzierung von Freizeitangeboten stellt unsere Jugend vor vielfältige Probleme. Leider kommen Kinder und Jugendliche in dieser besonderen Situation noch viel zu wenig zu Wort und zu Gehör«, so Familienministerin Petra Köpping.

Zu diesem Ergebnis kommt auch die bundesweite Studie »JuCo« der Universitäten Frankfurt und Hildesheim (https://aktuelles.uni-frankfurt.de/forschung/erste-ergebnisse-der-bundesweiten-studie-juco-veroeffentlicht/). Mehr als 6.000 junge Menschen wurden im ersten Durchgang befragt. Viele Teilnehmer*innen erleben den Initiator*innen der Studie nach eine paradoxe Situation: Einerseits sind Schulen vielerorts seit Monaten geschlossen und der gewohnte Alltag ist von einem Tag auf den anderen radikal auf den Kopf gestellt; andererseits haben Jugendliche den Eindruck, dass sie ausschließlich als Schüler*innen wahrgenommen werden. Die Bandbreite jugendlicher Lebenswelten, die Vielfalt ihrer Interessen und Bedürfnisse, würden aktuell auf das Homeschooling reduziert, so die Macher der Studie.

Staatsministerin Köpping appelliert an die Verantwortlichen aller gesellschaftlichen Bereiche, junge Menschen konsequent in den sie betreffenden Belangen anzuhören, ernst zu nehmen und diese nicht nur auf Teilhabebedingungen am formalen Bildungssystem zu beschränken. Nur so könnten Jugendliche Akzeptanz und Verständnis für getroffene Entscheidungen entwickeln.

Auf der Jugend- und Familienministerkonferenz wird sich die Ministerin deshalb auch dafür einsetzen, dass die Sichtweisen von Kindern und Jugendlichen durch den unmittelbaren Austausch in die politischen Entscheidungen mit einfließen

Der Freistaat Sachsen fördert verschiedene Programme und Initiativen, welche die direkte Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in Sachsen nachhaltig stärken beziehungsweise erhöhen sollen. Umgesetzt wird beispielsweise das Projekt Teilhabe ist mehr als Teilnahme – Hoch vom Sofa!« der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) oder das Projekt »Demokratisches Sachsen! Jugend bewegt Kommune« für den ländlichen Raum. Das Projekt #MISSION2038 der Deutschen Kinder und Jugendstiftung gibt jungen Menschen in der Lausitz die Möglichkeit, sich am Prozess des Strukturwandels zu beteiligen und ihre Zukunft aktiv zu gestalten. Die Jugendstiftung Sachsen (JUST) hat zudem eine Arbeitsgruppe »Eigenständige Jugendpolitik« ins Leben gerufen und organisiert seit 2015 die Gesprächsreihe »#lassunsreden-Jugendzeit«. Als weiteres praktisches Beispiel wird dazu auch auf die bereits anlaufenden Aktivitäten zum »Pakt für die Jugend« in Sachsen verwiesen.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Pressesprecherin Juliane Morgenroth
Telefon: +49 351 564 55055
Telefax: +49 351 564 55060
E-Mail: presse@sms.sachsen.de
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