Sächsische Unternehmen bleiben in Russland am Ball

12.05.2017, 11:03 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Auf der Industriemesse Metalloobrabotka werden Lösungen für das Auslandsgeschäft ausgelotet.

Die Bande nicht abreißen lassen, Gesicht zeigen, am Ball bleiben… Das ist der Anspruch, mit dem sich am 15. Mai insgesamt 14 Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Sachsen gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) auf den Weg zur russischen Industriemesse Metalloobrabotka machen. Die Organisation des „Sachsen-live“-Gemeinschaftsstandes in Russlands Hauptstadt durch die WFS im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) hat Tradition, ebenso wie die gleichbleibend hohen Ausstellerzahlen. Schon zum elften Mal in Folge zeigt Sachsen seine Kompetenzen auf der Messe in Moskau – die Mehrheit der Unternehmen fährt bereits zum wiederholten Mal mit. „Dass der russische Markt nicht abgeschrieben ist, zeigt nicht nur die konstante Zahl an sächsischen Ausstellern. In diesem Jahr haben wir mit der AUMA Drives GmbH aus Coswig sowie der SPL Spindel und Präzisionslager GmbH aus Döbeln auch zwei Neuaussteller dabei“, sagt Peter Nothnagel, Geschäftsführer der WFS.

Der Wunsch der Aussteller, dass die Sanktionen gegen Russland und damit die Hürden für das – insbesondere für die sächsischen Maschinen- und Anlagenbauer – wichtige Auslandsgeschäft möglichst zeitnah zurückgefahren werden, hat sich bislang zwar nicht erfüllt. „Von Resignation ist jedoch nichts zu spüren. Vielmehr suchen unsere Unternehmen gerade jetzt nach möglichen Auswegen“, so Nothnagel weiter. So werden beispielsweise ausländische Firmen, die zum Aufbau einer Produktionsstätte in Russland entschlossen sind, mit umfangreichen Vergünstigungen gelockt. Auch die genaue Prüfung der Produktionsausrüstung mit der Dual-use-Güter, also Güter mit doppeltem Verwendungszweck, hergestellt werden, stellt durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle kein primäres Problem mehr dar. Wird vom russischen Partner nachgewiesen, dass ausschließlich eine Verwendung im zivilen Bereich erfolgt, kann die Ausfuhr schnell genehmigt werden.

Jedoch, nicht allein die Sanktionen sind Hemmnisse im Auslandsgeschäft mit Russland. Auch die damit einhergehende Strategie der Importsubstitution und Vorgaben zur Produktionslokalisierung durch die russische Regierung sowie Schwierigkeiten privater Unternehmer, Finanzierung für ihre Vorhaben zu erhalten, bereiten sächsischen Maschinen- und Anlagenbauern zunehmend Sorge. Die Export- und Importzahlen zwischen Sachsen und Russland sind seit Jahren rückläufig. Im vergangenen Jahr wurden aus dem Freistaat Waren im Wert von rund 664 Millionen Euro nach Russland geliefert. Im Jahr 2015 waren es noch circa 936 Millionen Euro, davor rund 1,12 Milliarden Euro (2014) und 1,33 Milliarden Euro (2013) gewesen.

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