Sozialministerin Petra Köpping zeichnet engagierte Bürgerinnen und Bürger mit der Annen-Medaille 2021 aus
14.10.2021, 19:35 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Sozialministerin Köpping: »Wir brauchen Menschen, die sich für andere einsetzen, denn ohne sie wäre unsere Gesellschaft um vieles ärmer«
Sozialministerin Petra Köpping verlieh heute in Dresden die Annen-Medaille 2021 an 21 Bürgerinnen und Bürger, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich engagieren. Die Annen-Medaille wurde im Jahre 1995 von der Sächsischen Staatsregierung zum Andenken an die wohltätige Kurfürstin »Anna von Sachsen« (1532 - 1585) gestiftet. Sie wird dieses Jahr zum 26. Mal verliehen.
»Obwohl uns die Coronavirus-Pandemie noch immer anderen Menschen mit Distanz begegnen lässt und uns Maßnahmen zum Fremd- und Eigenschutz auferlegt, gibt es Engagierte, die auf ihre Mitmenschen zugehen und sich für das Glück der anderen einsetzen«, sagte Sozialministerin Petra Köpping anlässlich der Verleihung der Annen-Medaille.
Seit mehr als zwanzig Jahren schon zeichnet der Freistaat Menschen mit der Annen-Medaille aus, die sich in überdurchschnittlicher Weise für das Gemeinwesen in Sachsen einsetzen, die mit ihrem Engagement andere Mitbürgerinnen und Mitbürger begeistern und inspirieren, ihnen helfen, sie unterstützen und fördern.
»Wir brauchen Menschen, die sich für andere einsetzen, denn ohne sie wäre unsere Gesellschaft um vieles ärmer. Im gegenseitigen Zuwenden haben aufkommender Egoismus, Ausgrenzung und Zerstrittenheit deutlich weniger Chancen«, so Sozialministerin Köpping weiter.
Seit mittlerweile elf Jahren wird diese Festveranstaltung durch das Gymnasium Dresden-Bühlau getragen. Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums haben für die Ehrenamtlichen in einem Unterrichtsprojekt jeweils eine Laudatio erarbeitet und diese auf der Festveranstaltung präsentiert. Für die musikalische Umrahmung sorgten auch Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums.
Die Annen-Medaille ist aus Meißner Porzellan gefertigt und trägt auf der Vorderseite die Worte »helfen, pflegen, fördern«. Auf der Rückseite sind die Worte »miteinander leben, füreinander da sein« eingeprägt.
Preisträger der Annen-Medaille 2021
Altmann, Ursula – Markkleeberg
Seit über neun Jahren engagiert sie sich im Kirchenvorstand, dabei insbesondere im Diakoniekreis. 2015 war sie eine der Mitbegründerinnen des »Willkommenscafés« für Flüchtlinge, das bis zum Pandemieausbruch monatlich der Treffpunkt für Familien mit Migrationshintergrund war. Auch heute engagiert sie sich in der Nachhilfe für Kinder mit Migrationshintergrund.
Bollmann, Andrea – Dresden
(wird als Gruppe gemeinsam mit Frau Kudla ausgezeichnet)
Sie ist seit 2012 aktive Hospizhelferin und seit 2017 als Leitung im KinderTrauerTreff (kurz KiTT) der Malteser in Dresden tätig. Beim KiTT erleben trauernde Kinder die Gemeinschaft von Menschen, die ähnlich einschneidende Erfahrungen gemacht haben. Beide teilen sich in die Aufgaben der Vor- und Nachbereitung und Durchführung, führen Elterngespräche und Einzelbegleitungen.
Biedermann, Klaus - Herrnhut
Er leistet umfangreiches ehrenamtliches Engagement in der Stiftung Herrnhuter Diakonie. Seit 2012 gestaltet er regelmäßig Andachten im Altenpflegeheim Anne-Nitschmann-Haus und in der Tagespflege am Zinzendorfplatz. Er leitet die inklusive Eisenbahngruppe der Herrnhuter Diakonie: dort treffen sich wöchentlich Männer mit und ohne Behinderung, um u.a. gemeinsam große Modelleisenbahn-Anlagen zu bauen. Seit Beginn der COVID19-Pandemie spielen er und seine Frau täglich vor dem Altenpflegeheim Choräle und Volkslieder auf ihren Blechblasinstrumenten.
Döring, Carmen - Leipzig
Engagiert sich seit über 20 Jahren im Bereich der ehrenamtlichen Vorstandstätigkeit im Sozialverband VdK Sachsen e.V. Sie war viele Jahre als ehrenamtliche Richterin am Sozialgericht Leipzig tätig und arbeitet seit einigen Jahren als ehrenamtliche Richterin am Landessozialgericht Chemnitz.
Giese, Annerose - Rothenburg
Als Ruheständlerin gibt sie Englischkurse vorrangig an Senioren, hilft Kindern von Flüchtlingen bei ihren Hausaufgaben und gibt Deutschkurse für Flüchtlinge, besonders für Frauen. Sie bringt Menschen zusammen, lehrt, unterstützt, versteht und vermittelt.
Handrick, Steffen – Gnaschwitz-Gaußig
Mit Gründung der Projekte »Internationale Küche« und »Weltkaffee« 2015 war er von Beginn an eine beständige und zuverlässige Unterstützung bei der Durchführung der Veranstaltungen. Als ehemaliger Schreiner konnte er für die Holzwerkstatt mit Kindern im Begegnungszentrum gewonnen werden. Zum wöchentlichen Familientag kommen Kinder aus dem Wohnviertel, um zu spielen und zu basteln.
Herrmann, Valentina - Coswig
Sie immigrierte selbst als Spätaussiedlerin nach Deutschland und engagiert sich seit einigen Jahren für Geflüchtete und SpätaussiedlerInnen, unterstützt bei den »Interkulturellen Wochen«, beim Sommerfest und »Tag des Flüchtlings«. Seit 2015 hat sie einen Ehrenamtsvertrag mit dem Diakonischen Werk Meißen – Migrationsberatung. Sie ist Sprach- und Kulturmittlerin und begleitet u.a. zu Arztterminen, Bankterminen und Schulanmeldungen.
Horwarth, Irene – Pirna
Seit 2016 in der Flüchtlingsarbeit beim Caritasverband Dresden aktiv. Sie unterstützt mit über 80 Jahren insbesondere eine kurdische Familie mit fünf Kindern aus Syrien als Patin. Sie begleitet u.a. zu Ämtern, leistet Unterstützung bei Behördenpost.
Hustig, Michaela – Döbeln
Ist seit 2007 im Sozialverband VdK Sachsen aktiv. Sie leitet den Ortsverband Döbeln und betreut dort mehr als 200 Mitglieder. In der Beratungstätigkeit des Verbandes unterstützt sie die Beratung und Begleitung von Menschen mit Behinderung in sozialen Problemlagen in außerordentlich hohem Maß und mit großer Kompetenz.
Kluge, Annette – Bautzen
Sie ist seit 1996 beim Unabhängigen Seniorenverband Bautzen aktiv. Durch ihren Einsatz konnte der Seniorenverband sein erstes Computerkabinett in Betrieb nehmen und damit die Aktion »Senioren ans Netz« umsetzen. Sie organisiert regelmäßig Seniorentanz-Abende und seit 1990 das Frühlingsfest. Mit den Senioren der Partnerstadt Jablonec n./N. organisierte sie eine deutsch-tschechische Seniorenwoche mit vielen Veranstaltungen.
Kudla, Edith – Dresden
(wird als Gruppe gemeinsam mit Frau Bollmann ausgezeichnet)
Sie engagiert sich seit fast zehn Jahren im Ehrenamt. Sie ist vielmals für schwer Erkrankte und ihre Angehörigen Ansprechpartnerin, Entlastende und Seelentrösterin.
Gemeinsam mit Frau Bollmann leitet sie seit 2017 den KiTT der Malteser Dresden. Auch unter erschwerten Pandemie-Bedingungen hat sie zu Eltern und Kindern Kontakt gehalten.
Kulessa, Maria - Bautzen
Starkes ehrenamtliches Engagement seit 1987 im Malteser Hilfsdienst in Bautzen. Sie besucht regelmäßig SeniorInnen in verschiedenen Pflegeeinrichtungen Bautzens, begleitet bei Spaziergängen, beim Besuch von Gottesdiensten und zu Arztbesuchen. Sie unterstützt neue ehrenamtliche HelferInnen aktiv in ihrer Einarbeitung.
Lehner, Maria - Moritzburg
Sie startete im November 2009 unter dem Motto »Hilfe geben – Hilfe nehmen« Begegnungsveranstaltungen in der Lutherkirche Radebeul für »Junge Senioren«. Zu den monatlichen Veranstaltungen treffen sich ca. 30-40 Personen. Darüber hinaus organisiert sie weitere Veranstaltungen: Sommerfest, Ausflüge, Wanderungen und Museumsbesuche.
Militzer, Renate - Glashütte
Sie gehört zur »Gründungsgeneration« des Ambulanten Hospizdienstes und engagiert sich seit 15 Jahren ehrenamtlich in der Begleitung Sterbender und ihrer Angehörigen. Auch unter erschwerten Bedingungen der Corona-Pandemie war und ist sie unerschrocken und immer bereit, mit den entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen, Patienten, Angehörige und Trauernde zu besuchen und hilfreich zur Seite zu stehen.
Reichl, Claudia - Klingenberg
Seit über sechs Jahren begleitet sie die Werkstatttage der psychosozialen Kontakt- und Beratungsstelle im Diakonischen Werk Freiberg. Sie leitet die BesucherInnen beim Töpfern geschickt an, achtet auf sinnvollen Umgang mit Material und sorgt für ein ganzheitliches Wohlfühl-Erlebnis.
Schenk, Irene - Leipzig
Seit 1968 Mitglied im Deutschen Roten-Kreuz, hat sie 2000 den DRK Ortsverein Böhlitz-Ehrenberg gegründet. Dieser Ortsverein hat sich der Sozialarbeit verschrieben und unter ihrer Leitung Besuchsdienste durchgeführt, Blutspendetermine vorbereitet und die Imbissversorgung nach der Blutspende abgesichert.
Schwabe, Klaus – Hartmannsdorf (nicht anwesend)
Ist seit 1954 Mitglied im DRK Zwickau als junger Sanitäter und wurde selbst zum Ausbilder für Sanitäter. Er organisiert Fortbildungsmaßnahmen mit den Ärzten und schult die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr in Hartmannsdorf.
Spott, Gisela – Doberschütz
Engagiert sich seit 13 Jahren im Rahmen des ökumenisch Ambulanten Hospizdienstes in Nordsachsen, in der Region Eilenburg, Delitzsch und Schkeuditz. An drei Tagen die Woche ist sie ehrenamtlich unterwegs und bietet Betroffenen eine verlässliche Struktur und Abwechslung im Tagesablauf.
Steyer, Diana - Meißen
Ist seit 1990 ehrenamtlich im Verein »Christliche Sozialstation Meißen e.V.« aktiv. Dieser bietet Unterstützungs- und Hilfsangebote für Senioren und Menschen mit körperlichen, seelischen und geistigen Beeinträchtigungen an. Sie half u.a. beim Aufbau des ambulanten Pflegedienstes, der Tagespflege und der Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenzerkrankung.
Thomas, Elke – Riesa
Seit 2014 Leiterin der Außenstelle Riesa-Großenhain des WEISSEN RING e.V., koordiniert ein 5-köpfiges Team und betreut Kriminalitätsopfer. Als unermüdliche Netzwerkerin unterhält sie Kontakte zu zahlreichen Hilfsorganisationen und Frauenhäusern. Seit 2018 berät sie Betroffene von sexuellem Missbrauch im Kindesalter bei Antragsstellung beim Fonds Sexueller Missbrauch (EHS).
Vogl, Barbara – Reichenbach
Sie war fast 30 Jahre Mitarbeiterin des DRK Kreisverbandes Vogtland/Reichenbach e.V.. Seit 2007 leitet sie die Selbsthilfegruppe »Angehörige und Betreuende von Menschen mit Demenz« ehrenamtlich. Sie organisiert Fachvorträge und setzt sich unermüdlich für die Akzeptanz im Umgang mit Demenz in der Gesellschaft ein.