Grundstein für zukünftige Partnerschaft Sachsens mit Frankreich
26.10.2021, 13:37 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Heute endet die fünftägige Frankreich-Reise von Europaministerin Katja Meier.
Von Donnerstag, dem 21. Oktober, bis heute, Dienstag, dem 26. Oktober, war die Ministerin unterwegs zu Gesprächen in Toulouse und Paris. Begleitet wurde sie von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags Marko Schiemann (CDU), Vorsitzender des Ausschusses für Verfassung, Recht, Europa und Gleichstellung und Alexander Wiesner (AfD). Ebenfalls zur Delegation gehörten Tobias Wolff, designierter Intendant der Leipziger Oper, die beiden Generalsekretäre des Deutsch-Französischen Jugendwerks Anne Talineau und Tobias Bütow sowie Michael Schill, Geschäftsführer der zivilgesellschaftlichen Organisation »Europa Direkt« aus Dresden.
Partnerschaft mit der Region Okzitanien
Ziel der Reise war es, die Beziehungen des Freistaates Sachsen zu Frankreich auf eine neue Ebene zu heben. Sachsen ist das einzige deutsche Bundesland ohne französische Partnerregion. Das soll sich ändern. Der Grundstein für eine zukünftige Partnerschaft Sachsens mit der Region Okzitanien ist nun gelegt.
Europaministerin Katja Meier betont: »Die Beziehungen des Freistaates Sachsen zu Frankreich haben wir mit dieser Reise auf eine neue Ebene gehoben und den sächsisch-französischen Beziehungen neue Kraft gegeben. Zusammen mit dem Deutsch-Französischen Jugendwerk haben wir mit der Gründung des Regionalnetzwerks für unsere beiden Regionen einen neuen Rahmen für den Austausch von Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf geschaffen. Ich freue mich, dass der französische Europaminister Clément Beaune gemeinsam mit uns für die Weiterentwicklung der europäischen Demokratie und die Einführung gesamteuropäischer Listen bei Europawahlen eintreten möchte. Inspirierend und nachahmenswert sind die Projekte der Cité Audacieuse in Paris, die sich gegen Gewalt gegen Frauen, für Gleichstellung und für selbstbewusstes Auftreten von Mädchen einsetzen.«
Gespräche über kommunale Zusammenarbeit, Bedeutung der Regionen und europäische Werte
In Toulouse besuchte Staatsministerin Meier zunächst den europäischen Luftfahrtkonzern Airbus und ließ sich den Weg zum klimaneutralen Fliegen aufzeigen. Im Toulouser Brennpunktstadtteil »Le Mirail« sprach sie mit Jugendlichen und Mitarbeitenden des Jugendarbeit-Vereins Roudel, der Heranwachsenden aus bildungsfernen Milieus Möglichkeiten zu europäischer Begegnung gibt und mit dem sächsischen Verein »Europa Direkt« kooperiert. Im Rathaus von Toulouse wurde Staatsministerin Meier von Bürgermeister Jean-Luc Moudenc empfangen, der die Bedeutung kommunaler Zusammenarbeit für die deutsch-französische Freundschaft hervorhob. Mit der Vizepräsidentin der Region, Nadia Pellefigue, sprach Meier über die Bekämpfung von politischem Extremismus und Antisemitismus in Sachsen und Okzitanien sowie über künftige Projekte der Regionalpartnerschaft insbesondere in den Bereichen Jugend, Wirtschaft und Industrie, Kultur, Gleichstellung und Justiz. Im Rahmen der Abschlussveranstaltung der deutsch-französischen Wochen der Region Okzitanien (»Quinzaine franco-allemanden de l'Occitanie« ) hob Europaministerin Meier die herausragende Rolle der Grenzregionen für das Zusammenwachsen Europas hervor.
Im Gespräch mit dem französischen Staatssekretär für europäische Angelegenheiten, Clément Beaune in Paris lag der Schwerpunkt auf der Konferenz zur Zukunft Europas, die Weiterentwicklung der europäischen Demokratie und die anstehende französische EU-Ratspräsidentschaft.
Beim Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) ließ Staatsministerin Meier sich über die Aktivitäten informieren, die besonders Jugendliche aus Ostdeutschland motivieren sollen, an Austausch und Spracherfahrung teilzunehmen. Den Abschluss der Frankreich-Reise bildete der Austausch mit Julie Gayet, Schauspielerin, Filmproduzentin und Vorsitzende des Projekts »Cité Audacieuse«. Unter dem Motto »Liberté, Égalité, Sororité!« (Freiheit, Gleichheit, Schwesterlichkeit!) bringt es rund 50 Vereine und Start-ups für Gleichstellung und Geschlechtergerechtigkeit zusammen. Europa- und Gleichstellungsministerin Katja Meier tauschte sich hier aus über gemeinsame Herausforderungen, die sich in Frankreich, Sachsen und Europa stellen.
Heute Abend lädt Europaministerin Katja Meier ein zur Feier anlässlich des 30-jährigen Bestehens des sächsischen Verbindungsbüros in Brüssel.