Modernste Raumschießanlage Sachsens für die Polizeifachschule Schneeberg übergeben
10.11.2021, 10:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Heute haben Finanzminister Hartmut Vorjohann und Landespolizeipräsident Horst
Kretzschmar die modernste Raumschießanlage der Polizei in Sachsen an die Polizeifachschule Schneeberg übergeben.
Finanzminister Hartmut Vorjohann: »Mit dem Bau der modernsten Raumschießanlage Sachsens sorgen wir für beste Bedingungen bei der polizeilichen Aus- und Fortbildung. Damit und mit den weiteren Baumaßnahmen vor Ort stärken wir den Standort Schneeberg als auch die Polizei insgesamt und leisten einen wichtigen Beitrag für die Sicherheit im Freistaat«.
Landespolizeipräsident Horst Kretzschmar: »Das grundlegende Ziel unserer Polizeiausbildung muss sein, dass jede Polizistin und jeder Polizist in Sachsen den sicheren Umgang mit der Waffe üben und verinnerlichen kann. Daher freue ich mich sehr über die neue Raumschießanlage an der Polizeifachschule Schneeberg. Es ist die Modernste im Freistaat – nirgendwo sonst kann in Sachsen so gut das trainiert werden, was im Ernstfall Leben retten kann. Ich danke allen, die am Bau der Raumschießanlage konstruktiv und engagiert mitgearbeitet haben.«
Erstmalig auf einer Schießanlage in Sachsen sind in Schneeberg jetzt Schießübungen mit einem Winkel von 180 Grad möglich. Realisiert wird dies durch die Installation von sechs Beamern und einer 180-Grad-Leinwand. An vier Schützenständen können die Polizisten realistische Einsatzszenarien bis zu einer Schussentfernung von 25 Metern üben. Dies betrifft sowohl stationäres als auch dynamisches Schießen, ganz gleich ob stehend, knieend oder liegend. Für die Übungen können Kurz- als auch Langwaffen zum Einsatz kommen.
Die bisher genutzte Schießanlage in Schneeberg sowie die Schießzeiten in anderen Objekten waren für den wachsenden Bedarf der Polizei nicht mehr ausreichend. Die Bauarbeiten nahmen knapp zwei Jahre in Anspruch. Insgesamt investierte der Freistaat Sachsen rund 6,6 Millionen Euro in die Schießanlage. Das Bauvorhaben wurde durch die Niederlassung Zwickau des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilen- und Baumanagement (SIB) realisiert.
Für den rund 500 Quadratmeter großen, zweigeschossigen Neubau wurde ein nicht mehr nutzbares Unterkunftsgebäude abgerissen. Im Erdgeschoss befinden sich alle für die Schießbahn erforderlichen Räume. Im Obergeschoss entstand über die gesamte Länge der Schießbahn die Lüftungszentrale, die die beim Schießen entstehenden Gase filtert und ganzjährig für gleiche Temperaturen sorgt. Damit die Schüsse im Außenbereich kaum hörbar werden, sind Wände und Decken aus Stahlbeton. Der Geschoßfang sowie die tragenden Bauteile sind zusätzlich mit 73 Tonnen Spezialstahl verstärkt. Damit ist die Schießanlage kugelsicher. Die Gestaltung der Fassade und der Fenster betont die Nutzung des Gebäudes.
Hintergrundinformation
Die SIB-Niederlassung Zwickau plant derzeit auf dem Gelände noch eine weitere Raumschießanlage. Zwei andere Baumaßnahmen haben bereits begonnen. Die
vorhandene Schwimmhalle wird saniert. Zudem werden Stellplätze und Garagen für Dienstfahrzeuge neu gebaut. Geplant ist die Fertigstellung der Schwimmhalle einschließlich der Außenanlage für Ende 2022. Die Gesamtbaukosten liegen bei rund 6 Millionen Euro. Für die neuen Stellplätze und Garagen investiert der Freistaat Sachsen 3,3 Millionen Euro. Die Fertigstellung der Garagen für die PKW`s und Transporter ist im Sommer 2022 geplant. Die LKW/Bus-Garagen sollen im Herbst 2022 fertig sein.
Alle Baumaßnahmen werden mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.
In der Polizeifachschule Schneeberg werden derzeit 654 Anwärter in der Laufbahngruppe 1.2 (ehemals mittlerer) Polizeidienst ausgebildet sowie Fortbildungen durchgeführt. Die im Jahr 2015 eröffnete Polizeifachschule startete zunächst mit vier Lehrgruppen (100 Anwärter). Ab dem Folgejahr wurden hier acht Lehrgruppen (200 Anwärter) eingestellt. Seit 2018 wurden die Kapazitäten auf zehn Lehrgruppen erhöht, um den Altersabgang in der Sächsischen Polizei auszugleichen und auch die hinzugekommenen und künftigen Aufgaben stabil bewältigen zu können.