Freistaat schaltet Online-Portal zur personellen Unterstützung der sächsischen Krankenhäuser
02.12.2021, 14:10 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Die Lage in den Krankenhäusern hat sich weiter zugespitzt. Nahezu alle sächsischen Kliniken sind dringend auf personelle Unterstützung angewiesen. Viele Bürgerinnen und Bürger wollen helfen und sich engagieren.
»Sachsen ist ein wunderbares Land mit viel Solidarität und Engagement«, lobte Ministerpräsident Michael Kretschmer.
Um diese wertvolle Unterstützung zu bündeln, können sich Bürgerinnen und Bürger ab sofort auf einem Online-Portal unter https://mitdenken.sachsen.de/Pflegepool anmelden, wo die Hilfe koordiniert und und an Krankenhäuser weitergeleitet wird.
Gleichzeitig können sich Bürgerinnen und Bürger auch direkt an ihre Krankenhäuser vor Ort wenden.
Das Portal richtet sich vorrangig an:
–Krankenschwestern und Pfleger – auch im Ruhestand
–Krankenpflegehelfer
–Ärztinnen und Ärzte – auch im Ruhestand
–Medizinstudierende
–Helferinnen und Helfer für Serviceleistungen in der Krankenpflege (patientennahe Unterstützung bei bspw. Mahlzeiten und Servicetätigkeiten am Krankenbett)
–Freiwillige Unterstützer für bspw. nichtpflegerische Tätigkeiten, Transportdienstleistungen und Administration
Ministerpräsident Michael Kretschmer: »Corona fordert uns alle, aber die Menschen in unserem Land halten zusammen, gerade in dieser schweren Zeit. Die Lage in den sächsischen Krankenhäusern ist ernst. Das Krankenhauspersonal arbeitet schon lange an der Grenze der Erschöpfung. Diese Menschen brauchen Ihre Unterstützung, unser Land braucht Ihre Unterstützung. Helfen Sie, wo immer Sie können. Zeigen Sie, dass das Füreinander einstehen in Sachsen funktioniert.«
Gesundheitsministerin Petra Köpping: »Wir haben bereits sehr erfolgreich zur Unterstützung bei der Corona-Impfung aufgerufen. Hunderte Menschen, zum Beispiel Ärzte oder medizinisches Personal im Ruhestand, haben sich gemeldet. Das ist ein tolles Signal der Solidarität! Auch das Personal in den Krankenhäusern benötigt dringend Unterstützung und Entlastung. Ich bin mir sicher, dass die Hilfsbereitschaft in Sachsen auch hier groß ist. Nur zusammen können wir die Pandemie bewältigen. Ich danke allen, die sich melden, sehr herzlich für ihre Unterstützung!«
Erik Bodendieck, Präsident der Sächsischen Landesärztekammer: »Sachsen erlebt gerade eine schwere Zeit. Deshalb kommt es jetzt darauf an, zu helfen, wo immer eine helfende Hand gebraucht wird. Unterstützen Sie die Ärzte, die Pflegekräfte in den Kliniken indem Sie sich über das Portal melden.«
Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Dresdner Uniklinikums und Krankenhaus-Koordinator: »Die personelle Besetzung in der Krankenversorgung ist aufgrund der aktuellen Lage durchaus eine Herausforderung. Dank des hohen Engagements und Durchhaltevermögens vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kann aktuell eine regelgerechte Versorgung der Patientinnen und Patienten unter großen Anstrengungen sichergestellt werden. Aufgrund des Personalmangels mussten wir die Intensivstationen mit Personal aus anderen Bereichen verstärken. Um die entstandenen Lücken auszugleichen und die Patientenversorgung zu gewährleisten, bitten wir um freiwillige Unterstützer und Helfer aus der Bevölkerung. Nur wenn wir alle zusammenhalten und zeitgleich alles dafür tun, Infektionsketten zu unterbrechen, schaffen wir es gemeinsam durch diese schwere Zeit. Die Unterstützung durch Freiwillige, die sich jetzt melden, ist ein zentraler Baustein dafür.«
Dr. Stephan Helm, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Sachsen: »Unsere Bitte um Ihre Unterstützung zeigt, wie ernst und bedrohlich die Lage ist. Helfen Sie bitte mit, dass wir in den Krankenhäusern sowohl die Corona-Patientinnen und -Patienten als auch alle anderen Erkrankten bestmöglich versorgen können. Jede helfende Hand, die unser Fach- und Servicepersonal entlastet und unterstützt, wird jetzt gebraucht! Die Krankenhäuser stehen täglich vor der Herausforderung, trotz extrem knapper Personalressource, die Versorgung bestmöglich zu steuern. Zahlreiche Personalausfälle durch Erkrankung, Erschöpfung oder Quarantäneauflagen infolge erkrankter Familienmitglieder verschärfen die ohnehin sehr angespannte Personalsituation, so dass jede helfende Hand sehr willkommen ist.«