Städtebund Silberberg tritt »ASSKomm«-Verbund bei

17.12.2021, 11:18 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Heute haben die Oberbürgermeister und Bürgermeister des Städtebundes Silberberg – Ruben Gehart (Schwarzenberg), Heinrich Kohl (Aue-Bad Schlema), Ingo Seifert (Schneeberg), Thomas Kunzmann (Lauter-Bernsbach) und Alexander Troll (Lößnitz) – im Beisein des Leiters des Polizeireviers Aue, Uwe Kuhn, eine Kooperationsvereinbarung im Rahmen der Landesstrategie Allianz Sichere Sächsische Kommunen (»ASSKomm«) unterzeichnet. Von Seiten der Polizei unterzeichnet Polizeipräsident Carsten Kaempf und für den Landespräventionsrat Geschäftsführer Sven Forkert.

Oberbürgermeister Ruben Gehart leistete eine Unterschrift mehr, denn Schwarzenberg schloss darüber hinaus noch eine eigenständige Kooperationsvereinbarung mit der Polizei und dem Landespräventionsrat.

Aber der Reihe nach: Der Städtebund Silberberg beabsichtigt im nächsten Jahr an einer vom Landespräventionsrat Sachsen finanzierten Sicherheitsanalyse teilzunehmen. Auf der Basis der Ergebnisse sollen dann für den gesamten Städtebund zugeschnittene Maßnahmen entworfen werden, um das Sicherheitsgefühl vor Ort zu stärken.

Die Stadt Schwarzenberg plant darüber hinaus weitere Schritte. So ist die Einrichtung einer Koordinierungsstelle zur Konstituierung eines Kommunalpräventiven Rates vorgesehen. Dessen Aufgabe soll es sein, Präventionstätigkeiten zu bündeln und Beteiligte aus Verwaltung, Polizei und Gesellschaft zu vernetzen. Bestehende Herausforderungen können so noch besser bewältigt und entstehende Schwerpunkte lokalisiert werden. Der Prozess wird durch individuelles Coaching begleitet, in dessen Verlauf die Etablierung wirkungsvoller Projekte beabsichtigt ist. Die Erfahrungen dieser Entwicklung können, in Abhängigkeit der jeweiligen Bedarfe, auch auf den Städtebund Silberberg übertragen werden.

Innenminister Prof. Dr. Roland Wöller: »Kommunale Prävention ist ein entscheidender Baustein, um Kriminalität dort zu bekämpfen, wo sie entsteht: vor Ort. Umso mehr freut es mich, dass wir mit dem Städtebund Silberberg gleich fünf neue Kooperationspartner in unserer Allianz Sichere Sächsische Kommunen begrüßen können. ‚Gemeinsam sind wir stärker‘, so das Motto der interkommunalen Zusammenarbeit im Städtebund, welches nun künftig auch im Bereich der kommunalen Prävention fortgesetzt wird. Nur zusammen können wir ein sicheres Umfeld für die Bürgerinnen und Bürger schaffen – hierbei wissen wir: Prävention wirkt.«

Bürgermeister Ingo Seifert, auch stellvertretend für seine Amtskollegen im Städtebund: »Die Städte Aue-Bad Schlema, Lauter-Bernsbach, Lößnitz, Schwarzenberg und Schneeberg haben sich als Städtebund Silberberg bewusst für die Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung im Rahmen der Landesstrategie Allianz Sichere Sächsische Kommunen (ASSKomm) entschieden. Als Städtebund wollen wir über diese Kooperationsvereinbarung zunächst eine Sicherheitsanalyse für die einzelnen Städte erstellen lassen. Auf der Basis der Ergebnisse dieser Sicherheitsanalyse, werden wir dann gemeinsam weiter entscheiden, welche Ausrichtung in der kommunalen Prävention wir zukünftig vertiefen müssen. Das soll bestenfalls gemeinsam erfolgen, kann aber auch orts- und/oder anlassbezogen allein oder bilateral zwischen z. B. Nachbarkommunen erfolgversprechender sein. Ziel ist es, gemeinsam mit der Polizeidirektion Chemnitz, sowie dem Landespräventionsrat, die bereits vorhandenen präventiven Strukturen und Aktivitäten zu stärken und an den neuen Erkenntnissen auszurichten. Damit wollen wir als Städte unseren Beitrag zur Stärkung des Sicherheitsgefühls intensivieren. Darüber hinaus versprechen wir uns über dieses Projekt auch eine noch intensivere interkommunale Zusammenarbeit im Städtebund Silberberg. Städte und Gemeinden werden nicht unmaßgeblich über das Sicherheitsgefühl an der Lebensqualität gemessen und Lebensqualität ändert sich nicht grundlegend, am Ortseingans- bzw. -ausgangsschild. Deshalb wollen wir diese Lebensqualität so weitreichend wie möglich allen Einwohnerinnen und Einwohnern des Städtebundes Silberberg geben. Unsere Einwohnerinnen und Einwohner sollen sich über dieses Projekt aber bestenfalls auch selbst wieder neu hinterfragen, denn Prävention fängt da an, wo Menschen über ihr Verhalten nachdenken.«

Oberbürgermeister Ruben Gerhart: »Für mich ist es eine Herzensangelegenheit, die Sicherheit meiner Heimatstadt zu erhöhen. Ich bin froh und dankbar, dass in Zusammenarbeit mit dem Städtebund ‚Silberberg‘ eine Vereinbarung mit der Polizeidirektion Chemnitz und dem Landespräventionsrat Sachsen zur Erarbeitung der Sicherheitsanalyse abgeschlossen wurde. Mit der Unterzeichnung der zusätzlichen Kooperationsvereinbarung der Großen Kreisstadt Schwarzenberg wird der erste Schritt zur Etablierung des kommunalen Präventionsrates eingeleitet. Damit soll der negativen Entwicklung in unserem Stadtgebiet entgegengewirkt und möglichen entstehenden Problemen vorgebeugt werden. Daher Prävention vor Ort!«

Polizeipräsident Carsten Kaempf: »Ich freue mich sehr darüber, dass mit der Großen Kreisstadt Schwarzenberg und dem Städtebund Silberberg weitere verlässliche sowie langjährige Partner im Erzgebirge für die Allianz Sichere Sächsische Kommunen begeistert und gewonnen werden konnten. Mit diesem noch engeren Schulterschluss wird die so wichtige Präventionsarbeit nicht nur fachlich und sachlich verstärkt, sondern auch auf ein neues, höheres Level gehoben. Wir sind uns einig, dass eine gute und fundierte Präventionsarbeit einen gewichtigen Beitrag dazu leisten kann, Kriminalität gar nicht erst entstehen zu lassen. Diese Motivation ist bei allen Partnern spürbar.«

Hintergrundinformationen zu »ASSKomm«

Immer mehr Städte und Gemeinden im Freistaat setzen im Rahmen ihrer Sicherheitskonzepte auf kommunale Prävention. Unter dem Dach der Anfang 2019 gegründeten Allianz Sichere Sächsische Kommunen hat der Landespräventionsrat Sachsen inzwischen bereits 126 Kommunen zu Fragen von Prävention und Sicherheit beraten, wovon über ein Drittel (45) eng mit »ASSKomm« zusammenarbeitet. In 26 Kommunen hat sich zudem ein Kommunaler Präventionsrat konstituiert oder ist reaktiviert worden.

Für individuelle Präventionsstrategien auf lokaler Ebene stellt der Freistaat Sachsen neben der Beratungsleistung durch den Landespräventionsrat – etwa zur Identifizierung von Problemfeldern oder den Auf- und Ausbau kommunaler Präventions-Strukturen – auch im Jahr 2022 Fördermittel in Höhe von 1,3 Millionen Euro für die Umsetzung bereit. Handlungsfelder sind beispielsweise Sachbeschädigungen durch Graffiti, das Vermüllen von öffentlichen Plätzen, Gewalt, Extremismus sowie Drogenmissbrauch. Die kommunale Prävention soll hier frühzeitig ansetzen und Lösungswege aufzeigen.

An »ASSKomm« beteiligen sich kleinste Gemeinden und Städte mit einigen hundert bis wenigen tausend Einwohnern wie etwa der Verwaltungsverband Wildenstein, Eibenstock, Johanngeorgenstadt, Frankenberg, Flöha aber auch Großstädte wie Leipzig und Chemnitz.

»ASSKomm« bietet neben Sicherheitsanalysen und Coaching auch Aus- und Fortbildung – u. a. das bundesweit einmalige Studium Präventionsmanagement (B.A./M.A. berufsbegleitend) – und auch die Förderung von kommunaler Prävention.

Weitere Informationen sind unter www.asskomm.sachsen.de abrufbar.

Über den Städtebund Silberberg

Die Städte Aue-Bad Schlema, Lauter-Bernsbach, Lößnitz, Schneeberg und Schwarzenberg bilden zusammen den Städtebund Silberberg. Die Mitgliedsstädte kooperieren intensiv bei vielen kommunalpolitischen Themen – etwa in den Bereichen Stadtentwicklung, Kultur und Tourismus, Bauleit-, Stadt- und Verkehrsplanung. Der Städtebund Silberberg hat eine Fläche von 166,86 km² und 66.886 Einwohner (Stand: 30. Juni 2020).


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium des Innern

Ansprechpartner Martin Strunden
Telefon: +49 351 564 30400
Telefax: +49 351 564 30409
E-Mail: presse@smi.sachsen.de
zurück zum Seitenanfang