Holznutzung technologisch ausreizen!

09.03.2022, 14:32 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

1,1 Millionen Euro für neues Zellstoffkochersystem an der TU Dresden

Im Beisein von Staatsminister Thomas Schmidt hat die Fachrichtung Forstwissenschaften der TU Dresden heute (9. März 2022) in Tharandt ein hochmodernes Zellstoffkochersystem in Betrieb genommen. Das System ersetzt am Institut für Pflanzen und Holzchemie (IPHC) einen mehrere Jahrzehnte alten Zellstoffkocher, der noch zu Zeiten der »DDR« im Eigenbau entstand, aber für heutige Forschungsaufgaben nicht mehr geeignet ist.

»Hier werden die Forscher aus Sachsen auch im internationalen Vergleich sehr gut ausgestattet. Europaweit existieren nur sehr wenige Forschungsanlagen, mit denen nachwachsende Rohstoffe wie Holz chemisch aufgeschlossen werden können. In Deutschland gibt es nur an der Universität Hamburg eine vergleichbare Versuchsanlage«, so Staatsminister Thomas Schmidt. »Das Institut in Tharandt hat sich in den vergangenen Jahren zu einer führenden Forschungseinrichtung auf seinem Gebiet entwickelt. In die neue Anlage hat der Freistaat 1,1 Millionen Euro investiert. Das wird Forschung auf einem noch höheren Niveau ermöglichen«.

Das Zellstoffkochersystem wurde durch sächsische Unternehmen konstruiert und gebaut. Beteiligt waren die Thermische Apparate Freiberg GmbH, die Glasbläserei Marcel Hellbach, ebenfalls aus Freiberg sowie die Tränkner Automatisierungstechnik, Brand-Erbisdorf.

Während die bisher genutzte Anlage vorwiegend für Forschung zur Verarbeitung von Fichtenholz genutzt wurde, ist der neue Zellstoffkocher auch geeignet, Technologien für die Verwendung von Laubholz zu entwickeln, das mit fortschreitendem Waldumbau vermehrt ebenfalls für die Papier- und Zellstoffproduktion genutzt werden könnte. Darüber hinaus wird auch die Einsparung von Energie und Chemikalien bei der Zellstoffherstellung ein Forschungsschwerpunkt. Neben der Zellstoff- und Papierindustrie sind chemische Aufschlussverfahren auch geeignet, Isoliermaterial, Klebstoffe, aber auch hochfeste Werk- und Baustoffe zu erzeugen.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Regionalentwicklung

Pressesprecher Frank Meyer
Telefon: +49 351 564 50024
E-Mail: medien@smr.sachsen.de
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