Unterstützungsprojekte für ukrainische Vertriebene: Sächsischer Beauftragter für Vertriebene und Spätaussiedler fördert Hilfeleistungen
14.03.2022, 16:03 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Busbrücke, Anlaufstellen für Ukrainerinnen und Ukrainer in Dresden, Leipzig, Chemnitz und eine Förderung für das Eichendorffzentrum in Polen – der sächsische Beauftragte für Vertriebene und Spätaussiedler Dr. Jens Baumann fördert verschiedene Projekte für ukrainische Vertriebene, die viele sächsische Spätaussiedler unterstützen.
Dr. Jens Baumann: »Den Spätaussiedlern, die aus vielen Nachfolgestaaten der Sowjetunion zu uns kamen und Teil unserer Gesellschaft sind, ist es wichtig, die Ukrainerinnen und Ukrainer zu unterstützen. Die verschiedenen Hilfsangebote – vor allem in Bezug auf das Übersetzen – gilt es innerhalb der Netzwerke zu koordinieren und zu unterstützen.«
Anlaufstellen für Ukrainerinnen und Ukrainer in Dresden, Leipzig und Chemnitz
Ab sofort gibt es in Dresden, Leipzig und Chemnitz – gemeinsam organisiert vom sächsischen Beauftragten für Vertriebene und Spätaussiedler sowie dem Landesverband der Vertriebenen und Spätaussiedler – Anlaufstellen für ukrainische Vertriebene. An die Ansprechzentren, personell untersetzt mit Spätaussiedlern mit vorrangig russischen Sprachkenntnissen, können sich ukrainische Vertriebene wenden, u. a. um bei Behördengängen begleitet zu werden oder um allgemeine Fragen beantwortet zu bekommen – »auch um einfach nur mal ein nettes Gespräch zu führen«, so Dr. Baumann. In Hoyerswerda gibt es ebenso ein solches Angebot.
»Miete, Honorare und Fahrtkosten sichern wir ab«, sagt der sächsische Beauftragte für Vertriebene und Spätaussiedler. Und weiter: »30.000 Euro stellen wir hierfür zur Verfügung.«
Die Anlaufstelle in Dresden befindet sich in der Migrationsberatungsstelle für Erwachsene (Pfotenhauer Str. 22), ist telefonisch unter 0351 3114127 erreichbar.
Die Anlaufstelle in Leipzig im Haus der Demokratie (Bernhard-Göring-Str. 152, Raum 211) ist über den gemeinsamen Sozialdienst des Dachverbandes der Sächsischen Spätaussiedler mit Landsmannschaft der Deutschen aus Russland und dem Deutsch-Russischen Zentrum organisiert und unter 0341 3065 230 telefonisch erreichbar.
Die Anlaufstelle in Chemnitz ist in der Begegnungsstätte der Vertriebenen und Spätaussiedler (Straße Usti nad Labem 161) und unter 0176 21283872 erreichbar.
Die Anlaufstelle in Hoyerswerda befindet sich in der Begegnungsstätte Transferraum Heimat und kann telefonisch unter 03571 605187 kontaktiert werden.
Interessierte, auch gern Behörden auf kommunaler oder Landkreis-Ebene, können tagsüber über diese Büros auf entsprechende Sprachkenntnisse zugreifen.
Insgesamt 6.000 Euro für Busbrücke und das Eichendorffzentrum in Polen
Im Rahmen des Projektes »Bus-Brücke Deutschland-Ukraine« startet morgen, 9.00 Uhr ein Bus geladen mit Verbandsmaterial, Wasser, lange haltbaren Lebensmitteln sowie Hygieneartikeln vom Görlitzer Bahnhof in die ostpolnische Stadt Leżajsk. (Hinweis für Medienschaffende: Der Termin wäre auch für Bildberichterstattung geeignet.)
Auf dem Rückweg wird in der 140 Kilometer weiter entfernten polnischen Grenzstadt Mircze ukrainischen Vertriebenen eine Transportmöglichkeit nach Deutschland angeboten – nach Bautzen bzw. Görlitz. Es ist einer von sechs Bussen dieser Art, die diese Woche diese Tour fahren. Der sächsische Beauftragte für Vertriebene und Spätaussiedler fördert diese Fahrt der Busbrücke mit 2.500 Euro. Hinzu kommen 500 Euro an Spenden des Landesverbandes der Vertriebenen und Spätaussiedler. Insbesondere die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland und das Deutsch-Russische Zentrum Sachsen unterstützen das Busbrücke-Projekt mit Dolmetschern und russischen bzw. ukrainischen Sprachkenntnissen.
Auch spendet der Landesverband der Vertriebenen und Spätaussiedler 500 Euro an das Eichendorffzentrum im polnischen Lubowitz, wo ukrainische Vertriebene u. a. durch die deutsche Minderheit in Polen aufgenommen und verpflegt werden. Der sächsische Beauftragte für Vertriebene und Spätaussiedler unterstützt dies mit 2.500 Euro.
Frank Hirche, Landesvorsitzender der Vertriebenen und Spätaussiedler: »Flucht und Vertreibung kehren nach Europa zurück, hiergegen müssen wir alle zusammenstehen und wir leisten dazu unseren Beitrag. Vertriebene und Spätaussiedler kennen den Schmerz des Verlustes der Heimat. Auch deshalb unterstützen wir neben der Busbrücke finanziell das Eichendorff-Begegnungszentrum.«
Darüber hinaus fördert der sächsische Beauftragte für Vertriebene und Spätaussiedler ein Willkommenskonzert des Kinderensembles »Sonnenschein« des Deutsch-Russischen Zentrums, welches im März oder im April in einer Kirche bei Leipzig-Paunsdorf stattfinden soll.