Medieninfomration Polizeidirektion Dresden Nr. 171|22

24.03.2022, 15:09 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Polizeiliche Kriminalstatistik 2021

Autor: Thomas Geithner (tg)

Landeshauptstadt Dresden

Eckpunkte der Kriminalitätsentwicklung

Auf dem Territorium der Landeshauptstadt Dresden wurden 2021 insgesamt 40.988 Straftaten erfasst. Dies sind 7.941 Fälle weniger als im Vorjahr und entspricht damit einem Minus von 16,2 Prozent. Damit wurde die niedrigste Anzahl von Fällen in den vergangenen zehn Jahren erfasst, die nicht allein mit dem Rückgang der Kriminalität erklärbar ist.

Polizeipräsident Jörg Kubiessa: »Die Polizeiliche Kriminalstatistik bietet im Regelfall keine Erklärungen für Entwicklungen in einzelnen Deliktsbereichen an. Somit sind Interpretationen von Anstiegen oder Rückgängen meist Mutmaßungen. Aber ein Rückgang der Gesamtkriminalität von 16 Prozent ist nicht echt und bildet die Wirklichkeit nicht ab. Schon gar nicht lässt sich daraus ein grundsätzlicher Trend ableiten. Vielmehr sehe einen direkten Zusammenhang zwischen diesen Zahlen und der Corona-Pandemie. Durch die damit einhergehenden Beschränkungen des normalen Lebens verschlechterten sich insbesondere bei Delikten mit hohen Fallzahlen die Tatgelegenheiten. Der vermeintliche Rückgang wird uns nächstes Jahr wieder einholen.«

Die Häufigkeitszahl, die angibt wie viele Straftaten rechnerisch auf 100.000 Einwohner entfallen, lag bei 7.369 (2020: 8.788).

Von den insgesamt 40.988 Straftaten wurden 24.304 Fälle (2020: 28.370) aufgeklärt. Damit lag die Aufklärungsquote 2021 bei 59,3 Prozent (2020: 58,0).

Im Jahr 2021 wurden 14.550 Tatverdächtige (2020: 16.328) ermittelt. Davon waren 75,5 Prozent männlichen und 24,5 Prozent weiblichen Geschlechts.

Bei den Heranwachsenden sank die Zahl der Tatverdächtigen auf 1.364 (2020: 1.520), was allerdings einem fast unveränderten Anteil von 9,4 Prozent (2020: 9,3 Prozent) an der Gesamtzahl aller Tatverdächtigen entspricht. Der Anteil Jugendlicher ist mit 1.212 Tatverdächtigen (2020: 1.458) auf 8,3 Prozent (2020: 8,9 Prozent) gesunken. Die Anzahl tatverdächtiger Kinder ist mit 500 gegenüber dem Vorjahr (2020: 616) gesunken und entspricht damit einem Anteil von 3,4 Prozent (2020: 3,8 Prozent) der Gesamtzahl aller Tatverdächtigen.

Betrachtet man die Gesamtkriminalität, ist die Anzahl nichtdeutscher Tatverdächtiger von 5.000 auf 4.538 gesunken. Dies entspricht einem Anteil von 31,2 Prozent an der Gesamtzahl aller Tatverdächtigen (2020: 30,6). Damit stieg ihr Anteil an der Gesamtzahl der ermittelten Tatverdächtigen um 0,6 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Klammert man die 921 ausländerrechtlichen Verstöße (2020: 1.137) im Jahr 2021 aus, sank die Anzahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen von 4.145 im Jahr 2020 auf 3.805 im Jahr 2021. Dies entspricht einem Anteil von 27,5 Prozent (2020: 26,8).

Die Zahl der Opfer von Straftaten sank auf 6.643, 2020 lag die Anzahl bei 7.393. Insgesamt 4.094 Opfer und damit 61,6 Prozent (2020:62,0) waren männlichen und 2.549 Opfer und damit 38,4 Prozent (2020: 38,0) weiblichen Geschlechts. Demnach stieg der prozentuale Anteil von Frauen an der Gesamtzahl der Opfer. Beim überwiegenden Teil der Opfer handelte es sich um Erwachsene (5.037). Von den 1.606 nichterwachsenen Opfern waren 503 Kinder, 558 Jugendliche und 545 Heranwachsende. 365 Opfer einer Straftat waren 60 Jahre oder älter.

Der durch Kriminalität registrierte finanzielle Schaden betrug rund 24,9 Millionen Euro (2020: 40 Millionen Euro).

Ausgewählte Kriminalitätsbereiche

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

Seit Beginn der Pandemie sind Anzeigen im Bereich des sexuellen Missbrauchs von Kindern angestiegen. Bis 2018 lagen die Fallzahlen in diesem Bereich bei unter 100 Fällen pro Jahr. Bereits 2019 stiegen die Fälle auf 116, 2020 lagen sie bereits bei 120 und 2021 nunmehr bei 128 Fällen. Die Aufklärungsquote stieg in diesen Jahren von 83,6 Prozent im Jahr 2019, 89,2 Prozent im Jahr 2020 auf nunmehr 95,3 Prozent im Jahr 2021.

Jörg Kubiessa: »Wie im gesamten Bundesgebiet stellen auch wir einen sehr starken Anstieg im Bereich der Verbreitung von Kinderpornografie fest. Ursache sind die gestiegenen Meldungen von Verdachtsfällen durch ausländische Behörden und Organisationen, die im Bundeskriminalamt eingehen und anschließend an die örtlich zuständigen Dienststellen zur Bearbeitung übergeben werden. Ich bewerte diese Zunahme an Meldungen positiv, weil sie Kriminalität aus dem Dunkelfeld ins Hellfeld überführen. Den damit einhergehenden erhöhten Ermittlungsaufwand versuchen wir durch Bündelung von Durchsuchungen und Sicherstellungen zu begegnen. Vergangene Woche haben wir den inzwischen fünften konzentrierten Einsatz zur Bekämpfung von Kinderpornografie durchgeführt, wobei die Abstände sich immer weiter verringern.«

Bei der Verbreitung von Kinderpornografie stieg die Fallzahl von 83 im Jahr 2020 auf 187 im Jahr 2021. Dies entspricht einem Anstieg von 125,3 Prozent. 181 dieser Fälle konnten aufgeklärt werden, was einer Aufklärungsquote von 96,8 Prozent entspricht. Die Schwerpunkte liegen dabei im Besitz bzw. sich Verschaffen und in der Verbreitung von Kinderpornografie. Bei den 179 ermittelten Tatverdächtigen des Jahres 2021 handelt es sich bei der überwiegenden Zahl um Erwachsene (110). Weiterhin wurden Jugendliche (38), Heranwachsende (17) und Kinder (14) als Tatverdächtige bekannt gemacht. Die Aufklärung solcher Straftaten bedarf oft jahrelanger und intensiver Ermittlungen.

Gewaltkriminalität

Die Zahl der Gewaltstraftaten ging mit 1.289 erfassten Fällen deutlich gegenüber dem Vorjahr zurück (2020: 1.506). Die prozentuale Veränderung betrug 14,4 Prozent. Bei einer Aufklärungsquote von 76,5 Prozent (2020: 76,0 Prozent) sind insgesamt 1.116 Tatverdächtige (2020: 1.339) ermittelt worden. Bei 481 ermittelten Tatverdächtigen (2020: 556) handelt es sich um Nichtdeutsche. Dies entspricht, obwohl die absolute Zahl um 75 sank, einem gestiegenen Anteil von 43,1 Prozent an der Gesamtzahl der ermittelten Tatverdächtigen gegenüber dem Vorjahr (2020: 41,5 Prozent).

72,4 Prozent (933 Fälle) aller registrierten Gewaltdelikte waren gefährliche und schwere Körperverletzungen. Weitere 23,4 Prozent (302 Fälle) bildeten Raubdelikte. Mord- und Totschlagdelikte sind zu 0,7 Prozent (9 Fälle) vertreten.

Eigentumskriminalität

Im Stadtgebiet Dresden bildet die Gesamtheit aller Diebstähle mit einem Anteil von 37,4 Prozent aller Straftaten nach wie vor die Straftatengruppe mit den meisten Delikten. Prozentual ist das der geringste Anteil an der Gesamtheit aller Straftaten in der Stadt Dresden in den zurückliegenden zehn Jahren. Wurden im Jahr 2020 noch 20.013 Fälle erfasst, so sind es für das Jahr 2021 im Stadtgebiet mehr als 4.500 Fälle weniger, nämlich 15.335 Fälle. Die Aufklärungsquote hat sich gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Prozentpunkte erhöht und liegt bei 32,3 Prozent.

Die Diebstähle setzten sich zusammen aus 6.725 Diebstählen ohne erschwerende Umstände (2020: 8.681), die damit um 22,5 Prozent zurückgingen und weiteren
8.610 Diebstählen unter erschwerenden Umständen (2020: 11.332). Dies ist der größte Rückgang in den vergangenen zehn Jahren sowohl in absoluten Zahlen (- 2.722 Fälle) als auch prozentual (- 24,0 Prozent).

Schwerpunkte im Bereich der Eigentumskriminalität sind nach wie vor die Diebstähle in/aus Geschäften und Kiosken mit 3.658 Fällen (2020: 4.789), dicht gefolgt von den Diebstählen in/aus Böden, Kellern und Waschküchen mit 3.496 Fällen (2020: 3.471) sowie die Fahrraddiebstähle mit 3.407 Fällen (2020: 3.967). Dabei sanken die Fallzahlen vor allem bei den Diebstählen in/aus Geschäften und Kiosken um 23,6 Prozent (- 1.131 Fälle) und bei den Diebstählen von Fahrrädern um 14,1 Prozent (- 560 Fälle). Lediglich die Diebstähle in/aus Böden, Kellern und Waschküchen stiegen leicht um 0,7 Prozent (+ 25 Fälle).

Im Bereich der Diebstähle von Kraftfahrzeugen, einschließlich deren unbefugter Benutzung, stiegen die Fallzahlen von 178 Fällen im Jahr 2020 auf 197 Fälle im Jahr 2021. Dies entspricht einem Anstieg um 10,7 Prozent. Bei rückwirkender Betrachtung handelt es sich bei den 178 Fällen aus dem Jahr 2020 und den 197 Fällen im Jahr 2021 um die niedrigsten Fallzahlen der vergangenen zehn Jahre. Der Höchstwert mit 1.155 Fällen stammt in der Zehnjahresbetrachtung aus dem Jahr 2012. Bei den Diebstählen an/aus Kfz kann ebenfalls ein erneuter Rückgang der Fallzahlen festgestellt werden. Hier wurden 1.201 Fälle erfasst (2020: 1.402). Dies entspricht einem Rückgang um 14,3 Prozent.

Bei den Ladendiebstählen wurden im Jahr 2021 3.138 Fälle (2020: 4.093) zum Abschluss gebracht. Damit sanken die Fallzahlen absolut um 955 Fälle und prozentual um 23,3 Prozent. Die Anzahl der ermittelten Tatverdächtigen (2.046) ist sinkend gegenüber dem Vorjahr (2020: 2.493). Die Zahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen sank von 964 auf 776 ermittelte Tatverdächtige. Der Anteil der Nichtdeutschen bei den Tatverdächtigen liegt mit 37,9 Prozent (2020: 38,7 Prozent) 6,7 Prozentpunkte über dem Schnitt ihres Anteiles an der Gesamtkriminalität.

Die Entwicklung im Bereich der Diebstähle in/aus Büros, Lagern und Werkstätten war seit 2016 kontinuierlich rückläufig und stagnierte 2020. Im Jahr 2021 setzte sich der Trend aber weiter fort. So wurden 2020 insgesamt 785 Fälle erfasst, 2021 waren es 465 Fälle. Dies entspricht einem Minus von 320 Fällen (- 40,8 Prozent). Dies ist der stärkste Rückgang in den vergangenen zehn Jahren.

Auch die Zahl der Diebstähle in/aus Wohnungen stieg 2020 erstmals seit 2015 wieder an, sank dafür im Jahr 2021 im Zehnjahresvergleich am stärksten. So wurden im Jahr 2021 insgesamt 561 Fälle (2020: 875) erfasst. Dies entspricht einem Rückgang um 35,9 Prozent. Dabei handelt es sich in 270 Fällen um Diebstähle ohne erschwerende Umstände in/aus Wohnungen (2020: 347), bei denen die Täter entweder zugangsberechtigt waren oder ungehindert in das Tatobjekt Wohnung gelangen konnten. Dem gegenüber stehen 291 Fälle von Wohnungseinbrüchen (2020: 528), bei denen die Täter ein Hindernis überwinden mussten, um in die Wohnung zu gelangen. In 132 dieser Fälle lag ein Tageswohnungseinbruch mit einer Tatzeit zwischen 06:00 Uhr und 21:00 Uhr vor (2020: 217). Dies entspricht einem Rückgang um 39,2 Prozent. Dies ist mit hoher Wahrscheinlichkeit darauf zurückzuführen, dass pandemiebedingt mehr Homeoffice genutzt wurde. Bei den 291 Wohnungseinbrüchen blieb es in 41,2 Prozent (120 Fälle) bei einer Versuchshandlung.

Jörg Kubiessa: »Wie schnell sich die Lage ändert, erleben wir gerade. Seit einigen Monaten beobachten wir eine Häufung von Einbrüchen in Einfamilienhäuser. Als Reaktion darauf haben wir eine Ermittlungsgruppe gegründet und schicken in den Schwerpunktbereichen regelmäßig zivile Fahnder auf Streife. Unsere Ermittlungen haben aber auch ergeben, dass in der Nachbarschaft von betroffenen Häusern während der Tatzeit Geräusche gehört wurden. Leider kam diese wichtigen Hinweise nicht bei uns an – vielleicht aus Scheu die Polizei anzurufen oder man hat dem auch keine besondere Bedeutung beigemessen. Vertrauen Sie ruhig mehr auf Ihr Bauchgefühl. Je mehr Augen wachsam sind, umso höher ist die Chance Täter auf frischer Tat zu stellen und anschließend zur Verantwortung zu ziehen. Nutzen Sie unser Hinweistelefon (0351/483 22 33) oder im Zweifelsfall auch den Notruf.«

Rauschgiftkriminalität

Im Jahr 2021 sank die Zahl der Fälle der Rauschgiftkriminalität leicht auf 2.156 Fälle, nachdem es im Jahr 2020 erstmals seit 2017 wieder einen Anstieg gegeben hatte. In der Gesamtheit kann man jedoch seit 2019 eher von einem Seitwärtstrend sprechen (2020: 2.257 Fälle). Prozentual gesehen bedeutete dies einen Rückgang um 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Darin enthalten sind 12 Fälle der direkten Beschaffungskriminalität (2020: 17).

Die Aufklärungsquote bei der Rauschgiftkriminalität betrug 95,3 Prozent (2020: 94,3). Die Zahl der Tatverdächtigen ist mit 1.862 annähernd gleich geblieben (2020: 1.871). Dabei stehen 1.611 männlichen Tatverdächtigen (2020: 1.604) 251 weibliche Tatverdächtige (2020: 267) gegenüber. Der Anteil von nichtdeutschen Tatverdächtigen sank auf 22,8 Prozent (2020: 24,3), was einer absoluten Zahl von 425 Tatverdächtigen entspricht (2020: 455).

Bei den Rauschgiftdelikten (also ohne direkte Beschaffungskriminalität) sank die Zahl der allgemeinen Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (Konsumentendelikte) nur unwesentlich auf 1.829 Fälle (2020: 1.894). Die Fallzahl beim unerlaubten Handel mit oder Schmuggel von Rauschgift sank auf 169 Fälle (2020: 192) und damit um 12,0 Prozent. Betrachtet man den unerlaubten Handel mit Betäubungsmitteln in nicht geringen Mengen, so sank hier die Fallzahl von 75 Fällen im Jahr 2020 auf 71 Fälle im Jahr 2021.

Insgesamt wurden 400 allgemeine Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz mittels Crystal (2020: 414), 31 Fälle des unerlaubten Handels mit Crystal (2020: 37) und
2 Fälle des Schmuggels von Crystal (2020: 2) festgestellt. Bei den allgemeinen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz mittels Cannabis und dessen Zubereitungen ist die Fallzahl gegenüber dem Vorjahr leicht sinkend. Es wurden 2021 1.119 Fälle erfasst (2020: 1.156). Dies entspricht einem Rückgang um 3,2 Prozent.

Im Stadtgebiet Dresden wurden im Jahr 2021 ein Drogentoter (2020: 6) registriert. Dabei handelte es sich um eine männliche Personen im Alter von 44 Jahren.

Durch die Polizeidirektion Dresden wurden im Stadtgebiet unter anderem ca. 95,3 Kilogramm Marihuana, ca. 3,4 Kilogramm Crystal, ca. 2 Kilogramm Amphetamin, ca. 0,9 Kilogramm Haschisch und ca. 0,9 kg Kokain sichergestellt. Dazu kommen 720 sonstige oder Pseudoephedrintabletten, 376 Stück Ecstasy sowie ca. 717 Gramm Streckmittel.

Straßenkriminalität

Die Straßenkriminalität sank gegenüber dem Vorjahr auf 7.058 Fälle (2020: 9.029). Der prozentuale Rückgang beträgt somit 21,8 Prozent und war damit der größte Rückgang in den zurückliegenden Jahren. Die Aufklärungsquote stieg in diesem Bereich mit 22,6 Prozent (2020: 20,8) um 1,8 Prozentpunkte leicht an. Die Anzahl der ermittelten Tatverdächtigen lag bei 1.477 (2020: 1.646).

Wirtschaftskriminalität

Im Jahr 2021 war in diesem Deliktbereich ein Rückgang zu verzeichnen. Es wurden 305 Fälle (2020: 369) in der PKS registriert. Dies entspricht einem Straftatenrückgang um 17,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies ist der zweitniedrigste Wert der vergangenen zehn Jahre.

Insgesamt wurden 197 Tatverdächtige in diesem Bereich ermittelt. Der Anteil der männlichen Tatverdächtigen ist mit 74,1 Prozent (146 Tatverdächtige) etwa gleich dem Anteil der männlichen Tatverdächtigen bei Betrachtung aller Straftaten.

Durch 264 dieser Fälle der Wirtschaftskriminalität wurde ein Schaden von insgesamt ca. 6,3 Mio. Euro verursacht. Dies entspricht rund einem Viertel des durch alle Straftaten verursachten Schadens (25,4 Prozent). Im Jahr 2020 lag der prozentuale Anteil an der Gesamtschadenssumme noch bei rund 48,1 Prozent.

Massenkriminalität

Die Anzahl der angezeigten Beförderungserschleichungen sank in absoluten Werten auf 4.071 Fälle (2020: 4.939). Es wurden insgesamt 3.027 Tatverdächtige ermittelt (2020: 3.152).

Die Sachbeschädigungen sanken im vergangenen Jahr um 652 Fälle gegenüber dem Vorjahr auf 4.037 Fälle (2020: 4.689) und damit um 13,9 Prozent. Auch hier ist dies der größte prozentuale Rückgang der letzten zehn Jahre. Die Aufklärungsquote stieg dagegen in diesem Bereich leicht von 23,2 Prozent im Jahr 2020 auf 25,9 Prozent. In rund 29,9 Prozent der Fälle handelte es sich dabei um Sachbeschädigungen auf Straßen (2020: 33,6), in 41,9 Prozent um sonstige Sachbeschädigungen (2020: 36,0) und in 25,9 Prozent um Sachbeschädigungen an Kfz (2020: 29,3).

Jörg Kubiessa: »Mehr als ein Viertel der Sachbeschädigungen betreffen Graffiti. Da sich der örtliche Schwerpunkt auf die Neustadt konzentriert, wird unsere Ermittlungsgruppe Graffiti zukünftig organisatorisch dem Polizeirevier Dresden-Nord zugeordnet werden. Ich verspreche mir insbesondere Synergien durch den engeren Kontakt zwischen Ermittlern und den Bürgerpolizisten bzw. Kollegen des Streifendienstes vor Ort.«

Straftaten nach Infektionsschutzgesetz

Im Verlauf des Jahres 2020 fanden aufgrund von Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie 246 Fälle ihren Niederschlag in der Statistik. 2021 waren es elf Fälle. Dies sind 95,5 Prozent weniger als 2020.

Es wurden insgesamt 9 Tatverdächtige ermittelt, wovon 6 zur Gruppe der Erwachsenen gehörten und 3 zur Gruppe der Jugendlichen. Überwiegend handelt es sich um männliche Tatverdächtige, ihr Anteil an der Gesamtzahl aller Tatverdächtigen beträgt 66,6 Prozent.

Landkreis Meißen

Eckpunkte der Kriminalitätsentwicklung

Im Landkreis Meißen wurden 2021 insgesamt 10.412 Straftaten (2020: 11.529; 2019: 10.959) erfasst. Dies sind 1.117 Fälle weniger als im Vorjahr und entspricht einem Rückgang um 9,7 Prozent. Im Landkreis spielen Verstöße gegen ausländerrechtliche Bestimmungen eine eher untergeordnete Rolle, so dass es sich bei 99,5 Prozent dieser Fälle um Straftaten der Allgemeinen Kriminalität handelt und lediglich 0,5 Prozent ausländerrechtliche Verstöße darstellen.

Die Häufigkeitszahl, die angibt wie viele Straftaten rechnerisch auf 100.000 Einwohner entfallen, fiel 2021 auf 4.332 (2020: 4.770).

Insgesamt 6.833 Straftaten (2020: 7.392) konnten aufgeklärt werden. Die Gesamtaufklärungsquote lag damit bei 65,6 Prozent (2020: 64,1).

Von den 4.512 ermittelten Tatverdächtigen (2020: 5.011) waren 76,2 Prozent männlichen und 23,8 Prozent weiblichen Geschlechts. Die Zahl nichterwachsener Tatverdächtiger sank wieder. Neben 145 Kindern (2020: 183) wurden 347 Jugendliche (2020: 442) und 344 Heranwachsende (2020: 379) als Tatverdächtige ermittelt.

Im Jahr 2021 wurden 710 nichtdeutsche Tatverdächtige (2020: 810) ermittelt. Ihr Anteil an der Gesamtzahl der Tatverdächtigen lag somit bei 15,7 Prozent (2020: 16,2). Im Bereich der Allgemeinen Kriminalität sank die Anzahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen von 753 im Jahr 2020 auf 666 im Jahr 2021 und erreichte damit wieder den Wert von 2019. Jedoch veränderte sich der prozentuale Anteil. In Jahren 2019 und 2020 lag er bei 15,2 Prozent aller ermittelten Tatverdächtigen, 2021 sank er auf 14,9 Prozent.

Die Zahl der Opfer von Straftaten sank leicht auf nunmehr 2.016 (2020: 2.082). Insgesamt 1.133 Opfer (56,2 Prozent) waren männlichen und 883 Opfer (43,8 Prozent) weiblichen Geschlechts. Darunter befanden sich 187 Kinder (2020: 199), 109 Jugendliche (2020: 189), 113 Heranwachsende (2020: 139) und 191 Personen (2020: 191), die zum Zeitpunkt der Tat 60 Jahre oder älter waren. Insgesamt wurden 1.607 Erwachsene (2020: 1.555) Opfer einer Straftat.

Der durch Kriminalität registrierte finanzielle Schaden stieg auf rund 12,9 Millionen Euro (2020: 7,9 Millionen Euro).

Ausgewählte Kriminalitätsbereiche

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

Im Bereich der Sexualdelikte gab es in den vergangenen zehn Jahren tendenziell einen Anstieg zu verzeichnen. Wobei die Veränderungen innerhalb des Strafrechts gerade in diesem Bereich einen Vergleich der Fallzahlen kaum zulassen und Steigerungen teilweise implizieren.

Auffällig ist jedoch, dass seit dem Jahr 2019 Anzeigen im Bereich der Verbreitung von Pornografie deutlich angestiegen sind. Lagen die Fallzahlen bis 2018 noch unter 30 Fällen pro Jahr, so wurden 2019 bereits 49 Fälle registriert. Dies war zum damaligen Zeitpunkt ein Anstieg um 96,0 Prozent. 2020 erhöhte sich die Zahl auf 84 Fälle (+ 71,4 Prozent) und 2021 lag sie bei 109 Fällen (+ 29,8 Prozent).

Im Bereich der Kinderpornografie stieg die Fallzahl von 38 im Jahr 2019 auf 61 im Jahr 2020 und auf 81 im Jahr 2021. Dies entspricht im Vergleich zu 2019 einem Anstieg um 113,2 Prozent und im Vergleich zum Vorjahr um 32,8 Prozent. Alle dieser Fälle konnten aufgeklärt werden, was einer Aufklärungsquote von 100,0 Prozent entspricht. Die Schwerpunkte liegen dabei im Besitz bzw. sich Verschaffen und in der Verbreitung von Kinderpornografie. Bei den 92 ermittelten Tatverdächtigen des Jahres 2021 handelt es sich bei der überwiegenden Zahl um Erwachsene (52). Weiterhin wurden Jugendliche (20), Heranwachsende (11) und Kinder (9) als Tatverdächtige bekannt gemacht. Die Aufklärung solcher Straftaten bedarf oft jahrelanger und intensiver Ermittlungen.

Gewaltkriminalität

Die Zahl der Gewaltstraftaten sank im Jahr 2021 auf 261 Fälle (2020: 300). Bei einer Aufklärungsquote von 93,5 Prozent sind 265 Tatverdächtige (2020: 308) ermittelt worden. Davon waren 51 Tatverdächtige nichtdeutsch (2020: 68), was einem Anteil von 19,2 Prozent (2020: 22,1) entspricht.

201 Fälle aller registrierten Gewaltdelikte (2020: 212) waren gefährliche und schwere Körperverletzungen. Weitere 44 Fälle (2020: 70) waren Raubdelikte. Es wurden 5 Mord- und Totschlagdelikte (2020: 0 Fälle) registriert.

Eigentumskriminalität

Im Landkreis Meißen bildet die Gesamtheit aller Diebstahlsdelikte nach wie vor den Hauptteil der Gesamtkriminalität. Der Anteil an der Gesamtkriminalität ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken und beträgt 32,5 Prozent (2020: 33,7). Die Fallzahlen vom Vorjahr sanken 2021 auf 3.379 Fälle (2020: 3.891). Dies ist die niedrigste Fallzahl der zurückliegenden zehn Jahre. Die Anzahl der aufgeklärten Fälle lag im Landkreis bei 1.260 (2020: 1.428) und damit einhergehend betrug die Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich 37,3 Prozent (2020: 36,7).

Die Diebstähle setzten sich zusammen aus 1.640 Diebstählen ohne erschwerende Umstände (2020: 1.835), die damit um 10,6 Prozent sanken. Hinzu kamen 1.739 besonders schwere Diebstähle (2020: 2.056), die um 15,4 Prozent gesunken sind.

Ein Schwerpunkt innerhalb des Bereiches der Eigentumskriminalität sind nach wie vor die Diebstähle in/aus Geschäften und Kiosken, die bei registrierten 812 Fällen
(2020: 840) leicht unter dem Niveau des Vorjahres liegen und um 3,3 Prozent gesunken sind.

Weitere Schwerpunkte sind die Fahrraddiebstähle mit 475 Fällen (2020: 585) und Diebstähle an oder aus Kraftfahrzeugen mit 311 Fällen (2020: 381). Allerdings sind sowohl bei den Fahrraddiebstählen als auch bei den Diebstählen an/aus Kraftfahrzeugen die Fallzahlen jeweils um 18,8 Prozent bzw. um 18,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken.

Die Aufklärungsquote konnte lediglich bei den Diebstählen in/aus Geschäften und Kiosken verbessert werden, bei den anderen beiden Deliktfeldern sank sie gegenüber dem Vorjahr. Im Einzelnen betrug sie für die Diebstähle aus Geschäften oder Kiosken 76,5 Prozent (2020: 72,3), bei den Fahrraddiebstählen 21,7 Prozent (2020: 26,) und bei den Diebstählen in oder aus Kraftfahrzeugen 14,5 Prozent (2020: 15,5).

Bei den Diebstählen von Kraftfahrzeugen, einschließlich der unbefugten Benutzung, blieb die Fallzahl auf annähernd gleichem Niveau wie im Jahr davor. Registriert wurden insgesamt 64 Fälle (2020: 59) und damit ein Anstieg um 8,5 Prozent. Insgesamt konnten 34 Fälle aufgeklärt werden, was einer Aufklärungsquote von 53,1 Prozent entspricht und damit um 4,5 Prozentpunkte unter der Aufklärungsquote von 2020 lag.

Die Fallzahlen des Ladendiebstahls stehen in direktem Zusammenhang mit den erwähnten Diebstählen in/aus Geschäften und Kiosken. Hier ist gegenüber dem Jahr 2020 mit 606 Fällen ein Anstieg um 2,0 Prozent auf 618 Fälle zu verzeichnen. Die Anzahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen sank in diesem Bereich von 106 auf 98 ermittelte Personen. Damit liegt ihr Anteil mit 24,1 Prozent nach wie vor über dem Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger an der Gesamtkriminalität.

Die Zahl der Diebstähle in/aus Büros, Lagern und Werkstätten fiel im Jahr 2021 um 16 auf 203 Fälle (2020: 219). Dies entspricht einem Rückgang um 7,3 Prozent. Bei der Aufklärung von 34,0 Prozent dieser Fälle konnten 50 Tatverdächtige ermittelt werden.

Die Zahl der Diebstähle in/aus Wohnungen ist im Jahr 2021 auf 174 Fälle gesunken (2019: 253). Dabei handelte es sich in 73 Fällen um Diebstähle ohne erschwerende Umstände (2020: 120), bei denen die Täter entweder zugangsberechtigt waren oder ungehindert in das Tatobjekt Wohnung gelangen konnten. Die recht hohe Aufklärungsquote von 67,1 Prozent in diesem Bereich (2020: 66,7) könnte darauf schließen lassen, dass es sich bei den Tätern oft um Personen handelt, die aus dem näheren Umfeld der Geschädigten stammen. Allerdings kann das statistisch nicht belegt werden, da dieses Delikt nicht zu den sogenannten Opferdelikten (siehe Fußnote 2) zählt. Dem gegenüber stehen 101 Fälle von Wohnungseinbrüchen (2020: 133), bei denen die Täter ein Hindernis überwinden mussten, um in die Wohnung zu gelangen. In 41 dieser Fälle (2020: 58) lag ein Tageswohnungseinbruch vor, das heißt der Einbruch erfolgte zwischen 06:00 Uhr und 21:00 Uhr. Hier ist also ein Rückgang um 29,3 Prozent feststellbar.

Rauschgiftkriminalität

2021 stieg die Rauschgiftkriminalität um 3,7 Prozent auf 559 Fälle (2020: 539) an.

Die Aufklärungsquote betrug 95,3 Prozent (2020: 88,7). Die Polizei ermittelte 515 Tatverdächtige (2020: 460). Dabei stehen 427 männlichen Tatverdächtigen 88 weibliche Tatverdächtige gegenüber. Der Anteil von nichtdeutschen Tatverdächtigen liegt bei 11,1 Prozent (2020: 11,7).

Die Zahl der allgemeinen Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz stieg auf 472 Fälle (2020: 463). Die Fallzahl beim unerlaubten Handel oder Schmuggel von Betäubungsmitteln stieg um 7 Fälle auf 35 Fälle gegenüber dem Jahr 2020 mit 28 Fällen.

Insgesamt wurden im Landkreis Meißen 120 Allgemeine Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz mittels Crystal (2020: 115) und 14 Fälle des Handels mit Crystal (2020: 6) festgestellt. Erstmals seit 2016 wurden wieder 2 Fälle des Schmuggels von Crystal registriert. Allgemeine Verstöße gegen das Betäubungsmittel-gesetz mittels Cannabis und dessen Zubereitungen blieben mit einem Rückgang von 1,8 Prozent auf 270 Fälle (2020: 275) auf annähernd gleichem Niveau wie im Vorjahr. Beim Handel bzw. Schmuggel von Cannabis sank die Fallzahl von 19 Fällen im Jahr 2020 auf 14 Fälle im Jahr 2021. Prozentual entspricht das einem Rückgang um 26,3 Prozent.

Im Landkreis Meißen wurden durch die Polizeidirektion Dresden unter anderem ca. 8,7 Kilogramm Marihuana, 406 Gramm Crystal, 385 Gramm Amphetamin, 228 Gramm Haschisch sowie 256 Stück Ecstasy sichergestellt.

Es wurde im Bereich des Landkreises im Jahr 2021 ein Drogentoter im Alter von 23 Jahren registriert (2020: 2).

Straßenkriminalität

Die Straßenkriminalität sank auf 1.619 Fälle (2020: 1.945), von denen 454 Fälle aufgeklärt werden konnten. Damit fiel die Zahl in den zurückliegenden zehn Jahren das zweite Mal in Folge unter die 2000er Marke. Die Aufklärungsquote lag bei 28,0 Prozent und ist gegenüber dem Vorjahr um lediglich 0,5 Prozentpunkte gesunken. Insgesamt wurden 404 Tatverdächtige (2020: 528) ermittelt. Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen in diesem Bereich betrug 11,6 Prozent (2020: 20,8).

Wirtschaftskriminalität

Im Bereich der Wirtschaftskriminalität wurden 69 Delikte (2020: 104) registriert, das entspricht einem Rückgang um 33,7 Prozent. Die Aufklärungsquote in diesem Bereich betrug 92,8 Prozent (2020: 100,0). 48 Tatverdächtige wurden ermittelt.

Durch 63 Fälle aus dem Sektor der Wirtschaftskriminalität wurde ein Schaden von rund 5,9 Millionen Euro (2020: 1,4 Millionen Euro) verursacht. Davon sind etwa 5,5 Millionen Euro Schaden infolge von 18 Insolvenzstraftaten entstanden (2020: 1,1 Millionen).

Massenkriminalität

Bei den Sachbeschädigungen sind in der Polizeilichen Kriminalstatistik 1.233 Fälle (2020: 1.494 Fälle) zu verzeichnen. Die Aufklärungsquote liegt bei 36,4 Prozent und stieg damit um 3,3 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr (2020: 33,1). In rund 29,9 Prozent der Fälle handelte es sich um sonstige Sachbeschädigungen auf Straßen, Wegen und Plätzen (2020: 31,5), weitere 22,1 Prozent entfallen auf Sachbeschädigungen an Kraftfahrzeugen (2020: 24,1).

Bei Graffiti als Sonderform der Sachbeschädigung sank die Zahl der erfassten Fälle auf 207 (2020: 281). Dies entspricht einem Rückgang um 26,3 Prozent. Die Aufklärungsquote lag bei 15,5 Prozent und war damit 0,5 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Szenetypisch ist es schwer, in diesem Bereich Tatverdächtige zu ermitteln. Kann man Täter bei der Tatausführung stellen, können oft erst durch Zuordnung von sogenannten »Tags« Straftaten aus den Vorjahren nachträglich aufgeklärt werden. 2021 konnten 25 Tatverdächtige ermittelt werden (2020: 45), die zu 64,0 Prozent (2020: 71,1) aus dem Bereich der Kinder, Jugendlichen und Heranwachsenden kamen.

Die Anzahl der angezeigten Beförderungserschleichungen stieg gegenüber dem Vorjahr und lag bei 466 Fällen (2020: 424). Insgesamt wurden 345 Tatverdächtige ermittelt, von denen 119 nichtdeutsche Tatverdächtige waren.

Straftaten nach Infektionsschutzgesetz

Im Verlauf des Jahres 2020 fanden aufgrund von Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie 171 Fälle ihren Niederschlag in der Statistik. Im Jahr 2021 wurden 2 Verstöße in der Polizeilichen Kriminalstatistik nach deren Abschluss erfasst. Diese wurden durch zwei Erwachsene begangen und damit auch zu 100,0 Prozent aufgeklärt.

Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Eckpunkte der Kriminalitätsentwicklung

Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wurden 2021 insgesamt 10.001 Straftaten (2020: 10.728) erfasst. Das sind 727 Fälle weniger als im Vorjahr und entspricht einem Rückgang um 6,8 Prozent.

Die Häufigkeitszahl, die angibt wie viele Straftaten rechnerisch auf 100.000 Einwohner entfallen, sank 2021 auf 4.087 (2020: 4.368). Insgesamt 6.848 Straftaten (2020: 7.393) konnten aufgeklärt werden. Die Gesamtaufklärungsquote sank minimal auf 68,5 Prozent (2020: 68,9).

Von den 5.643 ermittelten Tatverdächtigen (2020: 5.958) waren 81,1 Prozent männlichen und 18,9 Prozent weiblichen Geschlechts. Es wurden dabei 267 Kinder (2020: 336), 554 Jugendliche (2020: 499) und 487 Heranwachsende (2020: 492) als Tatverdächtige ermittelt.

Die Zahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen stieg von 2.109 im Jahr 2020 auf 2.194 im Jahr 2021. Ihr Anteil an der Gesamtzahl der Tatverdächtigen betrug somit 38,9 Prozent (2020: 35,4 Prozent).

Bei der allgemeinen Kriminalität ohne ausländerrechtliche Delikte wurden 2021 mit 8.709 Fällen (2020: 9.418) 7,5 Prozent weniger Straftaten registriert. Die Aufklärungsquote sank in diesem Bereich ebenfalls leicht auf 64,4 Prozent (2020: 65,0). Insgesamt wurden 4.417 Tatverdächtige ermittelt (2020: 4.826). Davon waren 982 Nichtdeutsche (2020: 987), deren Anteil trotz zahlenmäßigem Rückgang von 20,5 Prozent im Jahr 2020 auf 22,2 Prozent im Jahr 2021 anstieg. Als tatverdächtig erfasst wurden 221 Kinder (2020: 226), 412 Jugendliche (2020: 465) und 331 Heranwachsende (2020: 465).

Die Zahl der Opfer von Straftaten blieb mit 1587 unter der Zahl der Vorjahre
(2020: 1.678), das sind 5,4 Prozent weniger als 2020. Insgesamt 888 Opfer (56,0 Prozent) waren männlichen und 699 Opfer (44,0 Prozent) weiblichen Geschlechts. Unter den Opfern waren 208 Kinder (2020: 188), 138 Jugendliche (2020: 141) und 104 Heranwachsende (2020: 125). 143 Opfer (2020: 152) einer Straftat waren 60 Jahre oder älter. Insgesamt wurden 1.137 Erwachsene als Opfer registriert.

Der durch Kriminalität registrierte finanzielle Schaden betrug rund 6,5 Millionen Euro (2020: 13,8 Millionen Euro; 2019: 11,3 Millionen Euro).

Ausgewählte Kriminalitätsbereiche

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

Im Bereich der Sexualdelikte gab es in den vergangenen zehn Jahren tendenziell einen Anstieg zu verzeichnen. Wobei die Veränderungen innerhalb des Strafrechts gerade in diesem Bereich einen Vergleich der Fallzahlen kaum zulassen und Steigerungen teilweise implizieren.

Auffällig ist jedoch, dass seit dem Jahr 2019 Anzeigen im Bereich der Verbreitung von Pornografie deutlich angestiegen sind. Lagen hier die Fallzahlen bis 2017 noch unter 30 Fällen pro Jahr und bis 2019 immer noch unter 50 Fällen pro Jahr, so waren 2020 bereits 71 Fälle registriert. Dies war zum damaligen Zeitpunkt ein Anstieg um 51,1 Prozent. 2021 erhöhte sich die Zahl auf 141 Fälle, was einem Anstieg von 98,6 Prozent entspricht.

Im Bereich der Kinderpornografie stieg die Fallzahl von 37 im Jahr 2019 auf 49 im Jahr 2020 und auf 113 im Jahr 2021. Dies entspricht im Vergleich zu 2019 einem Anstieg um 205,4 Prozent und im Vergleich zum Vorjahr um 130,6 Prozent. 106 dieser Fälle konnten aufgeklärt werden, was einer Aufklärungsquote von 93,8 Prozent entspricht. Die Schwerpunkte liegen dabei im Besitz bzw. sich Verschaffen und in der Verbreitung von Kinderpornografie. Bei den 115 ermittelten Tatverdächtigen des Jahres 2021 handelt es sich bei der überwiegenden Zahl um Erwachsene (67). Weiterhin wurden Jugendliche (26), Heranwachsende (11) und Kinder (11) als Tatverdächtige bekannt gemacht. Die Aufklärung solcher Straftaten bedarf oft jahrelanger und intensiver Ermittlungen.

Gewaltkriminalität

Die Zahl der Gewaltstraftaten sank auf 204 Fälle (2020: 225). Bei einer Aufklärungsquote von 85,8 Prozent sind 216 Tatverdächtige (2020: 254) ermittelt worden. Davon waren 39 Tatverdächtige nichtdeutsch (2020: 46), was einem Anteil von 18,1 Prozent (2020: 18,1) entspricht.

152 Fälle aller registrierten Gewaltdelikte waren gefährliche und schwere Körperverletzungen (2020: 176). Bei weiteren 37 Fällen handelte es sich um Raubstraftaten (2020: 38) und es wurden erneut zwei Mord- und Totschlagdelikte (2020: 2) registriert, wobei es sich in einem Fall um eine versuchte Straftat handelt.

Eigentumskriminalität

Die Gesamtheit aller Diebstahlsdelikte macht knapp den Hauptteil der Gesamtkriminalität aus, ihr Anteil beträgt 24,2 Prozent (2019: 24,3). Dieser Teil der Kriminalität liegt 0,8 Prozentpunkte vor den sonstigen Straftatbeständen des Strafgesetzbuches, zu denen Erpressung, Beleidigung und Sachbeschädigung zählen. Die Fallzahlen beim Diebstahl sanken auf 2.420 Fälle (2020: 2.604). Die Anzahl der aufgeklärten Fälle sank von 982 im Jahr 2020 auf 866 im Jahr 2021. Damit einhergehend sank auch die Aufklärungsquote um 1,9 Prozentpunkte auf 35,8 Prozent.

Die Diebstähle setzen sich zusammen aus 1.141 Fällen des Diebstahls ohne erschwerende Umstände (2020: 1.317) und 1.279 Fällen des Diebstahls unter erschwerenden Umständen (2020: 1.287). Dies entspricht prozentualen Rückgängen von 13,4 bzw. 0,6 Prozent.

Schwerpunkte im Bereich der Diebstahlskriminalität sind wie auch im Vorjahr Diebstähle in/aus Geschäften oder Kiosken mit 412 Fällen (2020: 489), Diebstähle von Fahrrädern mit 307 Fällen (2020: 293) und Diebstähle an/aus Kraftfahrzeugen mit 254 Fällen (2020: 270).

Bei den Diebstählen von Kraftfahrzeugen, einschließlich der unbefugten Benutzung, blieben die Fälle gegenüber dem Vorjahr fast gleich bei 54 Fällen (2020: 53). Die Zahl der aufgeklärten Fälle sank um 9 auf 19 Fälle, was einer Aufklärungsquote von
35,2 Prozent (2020: 52,8) entspricht. Von den 25 ermittelten Tatverdächtigen waren 10 Nichtdeutsche, was einem Anteil von 40,0 Prozent entspricht. Von den nichtdeutschen Tatverdächtigen kamen 6 aus Polen, 3 aus der Tschechischen Republik und einer aus der Republik Moldau.

Im Bereich des Ladendiebstahls sank die Anzahl der Fälle gegenüber dem Jahr 2020 um 16,4 Prozent auf 315 Fälle (2020: 377). Die Aufklärungsquote lag mit 82,5 Prozent 6,1 Prozentpunkte unter der des Vorjahres mit 88,6 Prozent. Insgesamt wurden 264 Tatverdächtige ermittelt. Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen in diesem Bereich lag bei 30,3 Prozent.

Diebstähle in/aus Büros, Lagern und Werkstätten sanken im Jahr 2021 von 203 Fällen im Vorjahr auf 149 Fälle und damit um 26,6 Prozent. Die Aufklärungsquote betrug in diesem Deliktfeld 37,6 Prozent (2020: 29,6).

Die Zahl der Diebstähle in/aus Wohnungen fiel im Jahr 2021 um 28 auf 168 Fälle. Dabei handelt es sich in 84 Fällen um Diebstähle ohne erschwerende Umstände (2020: 90), bei denen die Täter entweder zugangsberechtigt waren oder ungehindert in die Wohnung gelangen konnten. In weiteren 84 Fällen handelt es sich um Wohnungseinbrüche (2020: 106), bei denen die Täter ein Hindernis zu überwinden hatten. In 33 dieser Fälle fand die Tat zwischen 06:00 Uhr und 21:00 Uhr statt, bei denen man von Tageswohnungseinbrüchen spricht. Insgesamt lag die Aufklärungsquote in diesem Deliktbereich bei 41,1 Prozent (2020: 50,5).

Rauschgiftkriminalität

Im Jahr 2021 stiegen die Fallzahlen im Bereich Rauschgiftkriminalität auf 561 Fälle (2020: 497). In 6 Fällen handelte es sich um sogenannte direkte Beschaffungskriminalität , über das Ausmaß der indirekten Beschaffungskriminalität liefert die Polizeiliche Kriminalstatistik keine exakten Angaben.

Die Aufklärungsquote betrug 96,6 Prozent (2020: 96,8). Die Polizei ermittelte 514 Tatverdächtige (2020: 455). Dabei stehen 445 männlichen Tatverdächtigen 69 weibliche Tatverdächtige gegenüber. Der Anteil von nichtdeutschen Tatverdächtigen liegt bei 20,8 Prozent (2020: 15,8).

Die Zahl der allgemeinen Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz blieb mit 413 Fällen (2020: 416) annähernd gleich. Die Fallzahlen beim unerlaubten Handel mit oder Schmuggel von Betäubungsmitteln stieg auf 96 Fälle (2020: 49), was nahezu einer Verdopplung entspricht. Der Anstieg betrug 95,9 Prozent.

Insgesamt wurden im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 62 allgemeine Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz mittels Crystal (2020: 77) und 12 Fälle des Handels oder Schmuggels mit Crystal (2020: 8) festgestellt. Die Zahl der allgemeinen Verstöße mittels Cannabis und dessen Zubereitungen blieb mit 289 Fällen auf dem Vorjahresniveau (2020: 290).

Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wurden durch die Polizeidirektion Dresden ca. 6,7 Kilogramm Marihuana, 515 Gramm Crystal, 185 Gramm Haschisch und 32 Stück Ecstasy sichergestellt. Bei Kokain, Drogenersatzstoff, Amphetamin und anderem lagen die Sicherstellungsmengen unter 100 Gramm.

Im Jahr 2021 wurde kein Drogentoter registriert (2020: 0).

Wirtschaftskriminalität

Die Wirtschaftskriminalität fiel auf 59 Delikte (2020: 137), was einem Rückgang um 56,9 Prozent entspricht. Die Aufklärungsquote in diesem Bereich betrug 96,6 Prozent (2020: 100,0). 49 Tatverdächtige wurden ermittelt.

Der festgestellte finanzielle Schaden betrug rund 6,5 Millionen Euro (2020: 9,9 Millionen Euro). Allein rund 1,5 Millionen Euro Schaden wurden durch Insolvenzverschleppung auf dem Wirtschaftssektor verursacht, wofür 20 Tatverdächtige verantwortlich sind.

Straßenkriminalität

Die Straßenkriminalität sank weiter auf 1.440 Fälle (2020: 1.610), was einem Rückgang von 10,6 Prozent entspricht. Insgesamt wurden 419 Tatverdächtige ermittelt (2020: 413). Die Aufklärungsquote stieg in diesem Bereich leicht auf 25,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2020: 24,1). Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen lag hier bei 17,4 Prozent (2020: 19,4), dies entspricht 73 nichtdeutschen Tatverdächtigen (2020: 80).

Massenkriminalität

Die Anzahl der Sachbeschädigungen sank um 122 auf 1.196 Fälle (2020: 1.318), dies entspricht einem Rückgang um 9,3 Prozent auf den niedrigsten Stand während der vergangenen zehn Jahre. Die Aufklärungsquote stieg um 2,7 Prozentpunkte auf
28,0 Prozent (2020: 25,3). Bei 274 Fällen handelt es sich um Sachbeschädigungen an Kraftfahrzeugen (2020: 297), bei weiteren 283 Fällen um Graffiti (2020: 390).

Straftaten nach Infektionsschutzgesetz

Im Verlauf des Jahres 2020 wurden 159 Fälle von Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz erfasst, die offenbar in direktem Zusammenhang mit der Corona-Pandemie stehen. Alle dieser Fälle wurden aufgeklärt und es wurden insgesamt 267 Tatverdächtige ermittelt. Im Jahr 2021 wurden 3 Verstöße in der Polizeilichen Kriminalstatistik nach deren Abschluss erfasst. Diese wurden von einem Heranwachsenden und zwei Erwachsenen begangen und auch zu 100,0 Prozent aufgeklärt. (tg)


Kontakt

Polizeidirektion Dresden

Pressesprecher Thomas Geithner
Telefon: +49 351 483 2400
E-Mail: medien.pd-dd@polizei.sachsen.de
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