Neulandgewinner für den Freistaat gesucht
12.04.2022, 13:47 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Staatskanzleichef überreicht Fördermittelbescheid über 877.000 Euro
Dresden (12. April 2022) – Sachsen unterstützt das überregionale Programm »Neulandgewinner. Zukunft erfinden vor Ort« mit mehreren hunderttausend Euro, um in den nächsten Jahren weitere Projekte und Initiativen für ein gutes generationenübergreifendes Zusammenleben in ländlichen Regionen zu ermöglichen und voranzubringen.
Für den sächsischen Teil des Programms stellt der Freistaat von 2022 bis Ende 2024 insgesamt rund 877.000 Euro bereit. Staatskanzleichef Oliver Schenk übergab am Dienstag einen entsprechenden Fördermittelbescheid an die Vorstände des Thünen-Instituts für Regionalentwicklung e.V., Andreas Willisch und Ines Hagenloch.
Schenk sagte: »Wir wollen im Freistaat das gesellschaftliche Engagement für ein modernes und generationengerechtes Leben weiter fördern und gerade diejenigen Frauen und Männer unterstützen, die mit ihren Vorhaben und Ideen den gesellschaftlichen Zusammenhalt im ländlichen Raum stärken und sich aktiv in seine Gestaltung einbringen.«
Im Zuge eines umfangreichen Gutachten- und Auswahlverfahrens in Regie des Instituts für Regionalentwicklung e.V. werden bis zu zehn mögliche »Neulandgewinner« mit ihren Projekten in Sachsen Anfang Juli 2022 vorausgewählt und einer überregional besetzten Jury zur Entscheidung Mitte August 2022 vorgeschlagen. Die Neulandgewinner aus allen teilnehmenden neuen Bundesländern werden auf dem Neulandgewinnerfestival vom 2. bis 4. September 2022 in Görlitz vorgestellt.
Das Programm ist für die neuen Bundesländer ausgeschrieben. Auf den diesjährigen Aufruf sind 83 Anträge eingegangen, davon 19 aus Sachsen.
Der vorzeitige Vorhabenbeginn für den sächsischen Teil des Programms war bereits Ende 2021 genehmigt worden.
Die am Ende ausgewählten Projekte können jeweils bis zu 50.000 Euro erhalten. Sie profitieren zudem von einem umfassenden Mentoring- und Werkstattprogramm und werden in das Kompetenz- und Netzwerk der Neulandgewinner und Neulandsucher aufgenommen. Wichtiger Bestandteil im Rahmen des länderübergreifend angelegten Programms ist unter anderem das jedes Jahr in Görlitz stattfindende überregionale Neulandgewinnerfestival.
Hintergrund:
Das Programm wurde 2012 von der Robert Bosch Stiftung in Kooperation mit dem Thünen-Institut für Regionalentwicklung e. V. speziell in den ostdeutschen Bundesländern initiiert und gefördert. Insgesamt wurden bisher 91 Neulandgewinner in fünf Programmperioden in Mecklenburg-Vorpommern (21 Projekte), Sachsen-Anhalt (15 Projekte), Thüringen (9 Projekte), Brandenburg (25 Projekte) und Sachsen (21 Projekte) ausgewählt.
So wurde in der letzten Programmperiode 2021 bis 2023 »Landgestalten beWegt«, Kathrin Dobiéy, Landgestalten e.V., Raußlitz (Nossen), Neulandgewinnerin des Freistaates Sachsen. Das »LandgestaltenMobil« bringt Kultur auf Rädern zu den Menschen. Im Projekt wurde ein alter Verkaufswagen, ein Vintage-Caravan der 60er Jahre, restauriert und als Raum/Atelier/Werkstatt genutzt. Er bringt unterschiedliche Angebote, wie z. B. ein Handarbeitscafe, Kino,Yoga, Seniorentreff zu den Menschen in den Dörfern der Region Nossen.
Weitere Neulandgewinner aus Sachsen in der letzten Programmperiode waren:
• »Makerspace«, Franziska Mascheck, KulturGut Linda e. V., Linda (Brand-Erbisdorf)
• »Solidarische Bar«, Annette Schmidt-Scharfe, Aktion Zivilcourage e.V., Sebnitz
• »Kühlhaus Kolonie«, Danilo Kuscher, Kühlhaus Görlitz e.V., Görlitz
• »Mewabad«, Georg Salditt, Mewa Bad Initiative c/o Vereinshaus Ostritz e.V., Ostritz
• »Institut Neuland«, René Seidel, LÖBAULEBT e.V., Löbau
• »Frauen.Wahl.Lokal«, Andrea Spee-Keller, Fraueninitiative Bautzen e. V., Bautzen
Alle sächsischen Neulandgewinner sind über die Projektwebsite: https://neulandgewinner.de/projektuebersicht.html abrufbar.
Teil des Programms ist auch das »Land.Magazin«, dessen nächste Ausgabe mit dem Schwerpunkt Sachsen Mitte April erscheinen wird. Die Ausgabe kann dann beim Zentralen Broschürenversand der Sächsischen Staatsregierung kostenlos bestellt werden.
Die Förderung geht auf eine Entscheidung des sächsischen Haushaltsgesetzgebers zurück. Gefördert werden sollen Projekte, die modellhaft für den Umgang mit dem demografischen Wandel stehen, für das Gemeinwohl wirken und sozialen Innovationscharakter besitzen. Der Freistaat knüpft damit an die bereits in den Vorjahren bestehende Kooperation mit der Robert Bosch Stiftung «Neulandgewinner der Länder« an. Sachsen möchte gezielt Akteurinnen und Akteure in ländlichen Räumen unterstützen, die Lösungen für gesellschaftlichen, demografischen Wandel beispielhaft entwickeln, aufbauen und damit Neuland gewinnen.
Das Thünen-Institut für Regionalentwicklung e. V. war schon in den vergangenen fünf Förderperioden für die Robert Bosch Stiftung verantwortlich für die Programmdurchführung. Nähere Informationen zum Programm sind über die Projektwebsite: https://neulandgewinner.de zu erfahren.
Hinweis: Fotos von dem Termin stehen zeitnah nach dem Termin zum Download in der Mediathek des Medienservice Sachsen bereit.
https://medienservice.sachsen.de/medien/medienobjekte