Neustart im Tourismus: Hoffnung auf 2022

31.05.2022, 12:20 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Zahl der Beschäftigten im Tourismus in 2021 weiter zurückgegangen

Angesichts neuer Zahlen des Statistischen Landesamtes Sachsen zu den Beschäftigten in der Tourismusbranche macht die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch darauf aufmerksam, dass sich der Tourismus in Sachsen erst jetzt wirklich von den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie erholen kann. Nach der heute veröffentlichten Statistik zum Juni 2021 ging die Zahl der Beschäftigten im Tourismus im Vergleich zum Vorjahr 2020 um -3,4 Prozent stark zurück. Laut DEHOGA Sachsen haben 80 Prozent der sächsischen Hotellerie- und Gastronomiebetriebe in den vergangenen beiden Jahren Mitarbeiter in andere Branchen verloren.

»Der Rückgang der Beschäftigten im Tourismus im letzten Jahr hat sich aufgrund der coronabedingten Einschränkungen weiter verschärft. Erst seit diesem Frühjahr ist der Neustart im Tourismus wieder möglich. Ich bin zuversichtlich, dass der Tourismus jetzt wieder Fahrt aufnimmt, denn die Reiselust der Menschen ist groß. Gemeinsam mit der Branche unterstützen wir gezielt Maßnahmen, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Gastronomie, Hotellerie und Tourismus zu gewinnen. Zudem bin ich sehr froh, dass wir die Unternehmen und Anbieter unter anderem mit 5,6 Millionen Euro aus dem Programm ‚Neustart Tourismus‘ weiter unterstützen«, sagte Tourismusministerin Barbara Klepsch.

Die Förderrichtlinie »Neustart Tourismus« aus Mitteln des Corona-Bewältigungsfonds wird in Kürze in Kraft treten und unterstützt kleine und mittlere Unternehmen, Vereine sowie kommunale Unternehmen der Tourismusbranche. Konkret gefördert werden mit der Richtlinie Maßnahmen im laufenden Jahr 2022, die für die Wiederaufnahme des Betriebs einer touristischen Einrichtung nach coronabedingten Betriebsbeschränkungen oder -untersagungen erforderlich sind. Weiterhin unterstützt wird die Entwicklung und Umsetzung von Konzepten, die zur Wiederaufnahme touristischer Einrichtungen erforderlich sind. Die Anträge können wie bisher bei der Sächsischen Aufbaubank (SAB) eingereicht werden. Die Beantragung wird dort voraussichtlich ab Ende Juni möglich sein. Anträge sind bis zum 31. August 2022 einzureichen. Das Programm schließt Förderlücken, die nicht durch die Corona-Wirtschaftshilfen des Bundes abgedeckt sind.

Darüber hinaus stellte das Sächsische Tourismusministerium über die Förderrichtlinie Tourismus im Jahr 2021 und 2022 Mittel zur Verfügung, um die Aufmerksamkeit für die Berufsbilder des Tourismus zu steigern und für eine Ausbildung im Bereich Gastronomie, Hotellerie und Tourismus zu werben.

So spricht die Fachkräftekampagne »Tourismustalente für Sachsen« Schulabgänger, deren Eltern, Quereinsteiger und Studienabbrecher an und will sie durch eine Medienkampagne und Vor-Ort-Veranstaltungen für eine Karriere im Tourismus begeistern. Projektpartner sind neben dem federführenden LTV SACHSEN der DEHOGA Sachsen, die sächsischen IHK´n und die Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit.

Kampagnenschwerpunkte sind eine sachsenweite Outdoor-Plakatierung an mehr als 500 Standorten, Social Media Ads mit Bezug zu Youtube-Videos, Präsenz im Fahrgastfernsehen der Großstädte, Werbung in Straßenbahnen, Tageszeitungen und dem Schülerkalender des Sächsischen Landtags. Auch Streuartikel wie Postkarten, Bierdeckel und Stifte gehören zur Kampagne. Basis dieser Medienkampagne ist die Webseite www.tourismustalente-sachsen.de. Die Kampagne wird durch das Veranstaltungsformat AZUBI-Dinner begleitet, das Schulabgängern Einblicke in die duale Ausbildung ermöglicht und Kontakt zu Auszubildenden und potenziellen Ausbildungsbetrieben herstellt.

Erst gestern tauschte sich Ministerin Klepsch zudem mit Studierenden aus dem Tourismusmanagement an der Hochschule Zittau/Görlitz aus und sprach über deren Job-Perspektiven in der Tourismusbranche in Sachsen.

Die Tourismusbranche inklusive des Gastgewerbes zählt zu den Branchen, die aufgrund von Betriebsuntersagungen und -einschränkungen am stärksten von der Pandemie betroffen waren. Übernachtungen im Freistaat Sachsen sind im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 sowohl im Jahre 2020 als auch 2021 um jeweils 37 Prozent eingebrochen. Die Besucherzahlen in Sachsen lagen in 2020 und 2021 jeweils um 47 Prozent unter dem Niveau von 2019. Der geschätzte Umsatzverlust der gesamten Branche betrug in 2020 und 2021 verglichen mit 2019 jeweils rund 40 Prozent – das ist ein realer Umsatzverlust von in Summe rund 7 Mrd. Euro.

Die Wirtschaftshilfen des Bundes gewährleisten in wesentlichen Bereichen keinen Neustart für den Tourismus in Sachsen, da sie wichtige Aufwendungen nicht berücksichtigen, die erst nach Ablauf der Fördermonate der Bundeshilfen anfallen, sowie die öffentlichen Unternehmen von einer Förderung generell ausschließen.

Daher hatte das Sächsische Tourismusministerium bereits im Frühjahr 2021 die Förderrichtlinie »Neustart Tourismus und Modellprojekte« aufgelegt. Mit einem Programmvolumen von 3,7 Mio. EUR aus Mitteln des Corona-Bewältigungsfonds wurde erreicht, dass viele betroffene Unternehmen einschließlich kommunaler Unternehmen auf dem Gebiet des Tourismus ihre touristischen Angebote erhalten konnten. Gefördert wurden Erhaltungsinvestitionen, Wartungsausgaben und Saisonvorbereitungsarbeiten, so dass die Unternehmen fit für den Neustart wurden und im Ergebnis ihren Betrieb erhalten haben.


Kontakt

Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus

Pressesprecher Jörg Förster
Telefon: +49 351 564 60620
E-Mail: presse.kt@smwk.sachsen.de
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