Mosambik setzt auf sächsische Bergbau-Expertise
16.06.2022, 11:53 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Freistaat unterstützt afrikanischen Staat im Arbeitsschutz – Wirtschaftsminister Martin Dulig: »Qualifikation rettet Menschenleben!«
Den Freistaat Sachsen und die Republik Mosambik verbindet eine langjährige Zusammenarbeit, die bis weit in die Zeit der DDR zurückreicht. Enge Kontakte bestehen insbesondere im Bergbau, wovon sich der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig im Jahr 2017 im Rahmen seiner Mosambik-Reise u.a. in Maputo ein Bild gemacht hat. Gerade im Bereich Arbeitsschutz wurde eine tiefgreifende Zusammenarbeit - auch auf ministerieller Ebene - vereinbart. Der aufstrebende mosambikanische Bergbausektor bietet Chancen, das sächsische Fachwissen in der Rohstoffgewinnung in dem afrikanischen Staat einzubringen, um vor allem die Arbeitsbedingungen und -sicherheit zu verbessern.
Um die Zusammenarbeit zu würdigen und die Erkenntnisse zu vertiefen, findet aktuell eine Studienreise von Vertretern der mosambikanischen Berg- und Regierungsbehörden nach Sachsen statt. Ein zentrales Thema der Gespräche ist ein gemeinsames Arbeitsschutzprojekt, welches das Geokompetenzzentrum Freiberg e.V. (GKZ) seit September 2019 im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) betreut hat. Die Umsetzung erfolgte im Rahmen des Bund-Länder-Programms Deutschland-Mosambik. Das für Bergbau zuständige sächsische Wirtschaftsministerium (SMWA) hat das Vorhaben mit rund 300.000 Euro finanziell unterstützt; das Sächsische Oberbergamt (OBA) brachte Fachkenntnisse ein. Konkret ging es dabei um die Umsetzung von Verantwortlichkeiten, Standards und eines Berichtssystems nach der Richtlinie ILO C176, um die Analyse des Gefährdungspotenzials stillgelegter Bergbaustätten und die Ausarbeitung von Vorschriften für Sprengungen.
Der Oberste Bergmann des Freistaates, Wirtschaftsminister Martin Dulig, betont: »Der weltweite Rohstoffbedarf nimmt enorm zu. Moderne Smartphones und energieeffiziente Flachbildschirme, Photovoltaik und Elektroautos - fast alle Zukunftstechnologien sind auf seltene Metalle angewiesen. Daran will auch Mosambik teilhaben und setzt dank der über Jahrzehnte gewachsenen Freundschaft auch auf die Expertise aus Sachsen. Dass Rohstoffe, die unseren Wohlstand mehren, nach sozialen und sicheren Standards gefördert und verarbeitet werden, muss auch in unserem Interesse sein. Deshalb geben wir unser Fachwissen gern zur Qualifizierung der Beschäftigten weiter. Eine fundierte Ausbildung beugt Havarien vor und rettet Menschenleben.«
Die Arbeitssicherheit und der Gesundheitsschutz sind auch Schwerpunkte der neuen Kammerpartnerschaft zwischen der Industrie- und Handelskammer (IHK) Chemnitz und der Bergbaukammer in Mosambik (CMM). Der Startschuss für die Zusammenarbeit erfolgte am 1. April 2022 in der Hauptstadt Maputo. Zudem sollen Umweltschutzkonzepte umgesetzt und nicht zuletzt auch die Rolle der Frau im Bergbau gestärkt werden.
Im kommenden Jahr plant Wirtschaftsminister Martin Dulig erneut eine Delegationsreise in das afrikanische Land, um vor allem die Themen Bergbau, Rohstoffgewinnung und Recycling zu vertiefen.
Hinweis für Redaktionen
Wirtschaftsstaatssekretär Thomas Kralinski hat heute in Vertretung für Wirtschaftsminister Martin Dulig die Delegation aus Mosambik empfangen. Bilder vom heutigen Treffen und von Minister Duligs Besuch in Mosambik im Jahr 2017 können Sie auf dieser Seite herunterladen.