Dresdner Uniklinik erhält Auszeichnung für Organspende-Engagement
07.07.2022, 11:05 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Staatsministerin Köpping: »Die Transplantationsbeauftragten tragen Verantwortung für den gesamten Prozess der Organspende«
Durch das große persönliche Engagement von Ärztinnen, Ärzten und Pflegenden in den Krankenhäusern ist es auch in den Zeiten der Coronavirus-Pandemie gelungen, Organspenden zu realisieren und Organe für lebenswichtige Transplantationen zur Verfügung zu stellen. Für diesen besonderen Einsatz wurden heute im Erfurter Rathaus unter anderem das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden sowie zwei weitere Kliniken aus Thüringen und Sachsen-Anhalt von den zuständigen Ministerien gemeinsam mit der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) in der Region Ost ausgezeichnet.
Gesundheitsministerin Petra Köpping: »Damit die Transplantationsbeauftragten ihre Aufgabe erledigen können, benötigen sie Unterstützung, sowohl von der Klinikleitung als auch von ihren Kolleginnen und Kollegen. Das ist in den hier ausgezeichneten Krankenhäusern in vorbildlicher Weise gegeben.«
Das Universitätsklinikum Dresden hat für den komplexen Prozess der Organspende bereits seit langem Transplantationsbeauftragte etabliert. Sie tragen die Verantwortung dafür, dass es eingeübte Abläufe gibt und im Fall einer möglichen Organspende jede Kollegin und jeder Kollege weiß, was zu tun ist. Ebenso ist sichergestellt, dass die Gespräche mit den Angehörigen einfühlsam und in ruhiger Atmosphäre geführt werden. So können die Angehörigen – wenn der Wille des Verstorbenen nicht bekannt ist – eine stabile Entscheidung treffen.
»Ein besonderer weiterer Schritt war die Entwicklung und Implementierung des Screeningtools DETECT und das Engagement bei der Nutzbarmachung dieses Tools für andere Entnahmekrankenhäuser,« so Köpping weiter. Dieses Tool unterstützt ärztliche Teams dabei, potentielle Organspenderinnen oder Organspender zu erkennen. Das Universitätsklinikum Dresden unterstützt andere Krankenhäuser dabei, dieses neue Instrument im eigenen Haus zu implementieren.
Gemeinsam mit der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) werden in jedem Jahr drei mitteldeutsche Krankenhäuser ausgezeichnet. Neben dem Universitätsklinikum Dresden wurden in diesem Jahr auch das Carl-von-Basedow Klinikum – Saalekreis gGmbH Merseburg/Querfurt (Sachsen-Anhalt) und das St. Georg Klinikum Eisenach (Thüringen) geehrt.
Der Medizinische Vorstand der DSO, Dr. med. Axel Rahmel: »Wir danken den Mitarbeitenden in den Kliniken für ihr Engagement rund um die Organspende und für die gute Kooperation mit der DSO. Unsere Koordinatorinnen und Koordinatoren stehen rund um die Uhr zur Verfügung, um alle Fragen zu beantworten und unterstützen im Fall einer Organspende vor Ort auf den Intensivstationen.«
Hintergrundinformationen:
In Sachsen haben im Jahr 2021 insgesamt 56 Personen Organe gespendet (2020: 68). Es konnten 185 Organe für die Transplantation entnommen werden (2020: 227). Rund 400 Menschen standen Ende 2021 auf der Warteliste für eine Transplantation in Sachsen.
Die DSO ist die Koordinierungsstelle für die postmortale Organspende gemäß Transplantationsgesetz und bietet den mehr als 1.200 Entnahmekrankenhäusern in Deutschland umfassende Unterstützungsangebote bei den Abläufen der Organspende an. Dazu gehören Vorträge und Beratungen in den Kliniken, Fort- und Weiterbildungen, ein zertifiziertes E-Learning-Fortbildungsprogramm sowie fachbezogene Informations- und Arbeitsmaterialien. In der DSO-Region Ost betreut ein Team von 13 Koordinatorinnen und Koordinatoren über 130 Entnahmekrankenhäuser in allen Belangen der Organspende.