Sozialministerium fördert Beratung für Praxisanleitende und Azubis in der Pflege
26.07.2022, 14:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Zum 1. September 2022 wird es an der TU Dresden eine Beratungsstelle zur Pflegeausbildung insbesondere für praxisanleitende Personen und Auszubildende geben. Diese wird finanziell mit Bundes- und Landesmitteln in Höhe von 173.000 Euro durch das zuständige Sozialministerium unterstützt. Die Laufzeit des Modellprojektes ist vorerst auf 12 Monate begrenzt.
Das Projekt will u. a. zielgruppenspezifische Beratungsformate konzipieren und eng mit den Trägern der berufspädagogischen Fortbildungsangebote zusammenarbeiten. »Wir hoffen, dass sich die Unterstützung der Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter auch positiv auf die Auszubildenden auswirkt und damit der mitunter hohen Abbruchquote besonders zu Beginn der Ausbildung erfolgreich entgegengewirkt werden kann«, so Sozialstaatssekretärin Dagmar Neukirch bei der heutigen Übergabe des Fördermittelbescheides in Dresden.
Praxisanleitende Personen sind in den Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern die direkten Ansprechpartner der Auszubildenden. Sie sind in einer doppelten Funktion als Pflegefachkraft und Praxisanleiterin oder Praxisanleiter besonders gefordert, denn sie vermitteln die beruflichen Kompetenzen indem sie theoretisches Wissen mit den konkreten Tätigkeiten in der Praxis verbinden. Und sie stehen den Auszubildenden in den Einrichtungen als Ansprechpartner zur Verfügung, sind Lehrer, Betreuer, Bezugsperson und Helfer bei Problemen. In ihrer Tätigkeit sehen sich die Praxisanleiter mit einer Vielzahl von Schwierigkeiten konfrontiert. Sie erhalten mitunter nur eine geringfügige Freistellung von anderen Tätigkeiten, es mangelt an Rückhalt und Anerkennung. Besonders wenn die eigene Weiterbildung lange zurückliegt, fehlt dann zudem die kollegiale Beratung und Vernetzung mit anderen Praxisanleiterinnen und Praxisanleitern.
Im Rahmen eines zunächst auf ein Jahr angelegten Projekts an der Professur für Gesundheit und Pflege/Berufliche Didaktik der TU Dresden unter Leitung von Prof. Dr. Anja Walter sollen Kontakt- und Beratungsmöglichkeiten geschaffen werden, damit die praxisanleitenden Personen in ihrer wichtigen Berufung unterstützt werden. Das Projekt wird evaluiert.