Unterstützung für Schloss Kuckuckstein als Impulsgeber für Regionalentwicklung
26.08.2022, 15:40 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Minister Schmidt händigt Verein Förderbescheid über 194 000 Euro aus
Staatsminister Thomas Schmidt hat heute (26. August 2022) das Schloss Kuckuckstein in Liebstadt, ein herausragendes Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung, besucht. Im Gepäck hatte der Minister einen Förderbescheid über rund 194 000 Euro für den ortsansässigen Verein »Schwarzes Kleeblatt e. V.« Die Mittel stammen aus der Förderrichtlinie »Besondere Regionale Initiativen« des Staatsministeriums für Regionalentwicklung. Der gemeinnützige Verein will damit das Schloss als innovatives, kulturelles, wirtschaftliches und gesellschaftliches Zentrum in der Region zwischen dem Osterzgebirge und der Sächsischen Schweiz etablieren.
Parallel zu den laufenden baulichen Arbeiten an der Schlossanlage geht es bei dem geförderten Projekt um den Aufbau eines umfangreichen Serviceangebots. Es soll von kulturellen, familienorientierten Inhalten bis hin zu fachspezifischen Angeboten im Bereich Denkmalpflege und Nachhaltigkeit reichen. Der Verein »Schwarzes Kleeblatt« möchte mit dem vom Freistaat Sachsen geförderten Vorhaben die regionale Zusammenarbeit voranbringen, einen Beitrag zur zukunftsorientierten Entwicklung der Region leisten sowie die Netzwerkbildung im ländlichen Raum unterstützen.
Staatsminister Thomas Schmidt würdigt die Bemühungen des Vereins für die Zukunftsfähigkeit der Region Sächsische Schweiz / Osterzgebirge: »Das Projekt fügt sich als bürgerschaftliches Engagement beispielhaft in die Anstrengungen zur regionalen Entwicklung vor Ort ein und unterstützt außerdem die Netzwerkarbeit zum Wohle der Denkmalpflege im Freistaat Sachsen. Es wird der herausragenden Örtlichkeit Schloss Kuckuckstein in ihrem Umfeld in besonderem Maße gerecht. Ich freue mich, es daher über die Förderrichtlinie ‚Besondere Regionale Initiativen‘ unterstützen zu können.«
Das Schloss Kuckuckstein in Liebstadt ist ein ikonisches Bau- und Kulturdenkmal. Es wurde urkundlich erstmals im Jahr 1410 erwähnt, ist aber als Burg vermutlich wesentlich früher entstanden. Das Schloss befand sich über 200 Jahre im Besitz der Familie von Bünau und wechselte danach mehrfach den Eigentümer. Eine Blütezeit erfuhr es nach der Ersteigerung durch die Familie von Carlowitz im Jahr 1774 und mehrere Umbauten, unter anderem im neugotischen Stil, als gesellschaftliches Zentrum der Romantik, Sitz einer Freimaurerloge und Unterbringung der bedeutenden Bibliothek der Familie von Carlowitz. Nach verschiedenen Eigentumswechseln seit 1931 wurde Schloss Kuckuckstein 1945 in Volkseigentum und nach der Wende in kommunales Eigentum überführt. Nach einer gescheiterten Privatisierung wurde es schließlich im Jahr 2018 an eine Gesellschaft der aus Liebstadt stammenden Eheleute Höhnel verkauft, die das Schloss nun mit Hilfe des Vereins »Schwarzes Kleeblatt« betreiben. Ziel der Vereinsarbeit sind die Sanierung und der Erhalt des Schlosses sowie die Zugänglich- und Nutzbarmachung für die Öffentlichkeit.
Hintergrund:
Mit der Förderrichtlinie »Besondere Regionale Initiativen« fördert das Sächsische Staatsministerium für Regionalentwicklung seit Juni 2021 Projekte in Sachsen, die innovative Ansätze mit überregionaler Bedeutung entwickeln oder umsetzen. Das Programm eröffnet Vorhaben eine Chance auf Umsetzung, die der zukunftsorientierten Entwicklung der Regionen, Städte und Dörfer, der Baukultur und des Innovativen Bauens im Freistaat Sachsen dienen. Antrags- und Bewilligungsstelle ist die Sächsische Aufbaubank - Förderbank - (SAB).
Die baulichen Maßnahmen an Schloss Kuckuckstein werden seit dem Jahr 2019 durch Fördermittel des Freistaats und des Bundes aus dessen Programm zum Erhalt national wertvoller Kulturdenkmale gefördert. Bekannt wurde Schloss Kuckuckstein insbesondere durch den Magier Dr. Peter Kersten, der zu DDR-Zeiten seine eigene Fernsehsendung »Zauber auf Schloss Kuckuckstein« hatte.